Fachexkursion und Weiterbildung zu einem Projektbetrieb - Layer HACCP
Derzeit laufen im Geflügelbereich der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zwei größere Projekte, die vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert und finanziert werden. Diese Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz, sind Vorhaben aus der landwirtschaftlichen Praxis für die Praxis.
Während sich ein Projekt mit Tierwohlaspekten in der Hähnchenmast beschäftigt, widmet sich das Legehennenprojekt mit kritischen Kontrollpunkten während der Junghennenaufzucht und in der Legehennenphase.
Gestecktes Ziel dieses Projektes ist die Haltung von Legehennen bei besten biologischen Leistungen bis zu einem Lebensalter von mindestens 80 Lebenswochen. Dabei sollen die Hennen ein komplettes Gefiederkleid aufweisen und ohne Stress und Anzeichen von Federpicken und Kannibalismus gehalten werden. Das Layer HACCP-Vorhaben ist ein Nachfolgeprojekt unser ehemaligen Mitarbeiterin Inga Garrelfs, die sich mit dem Thema: Minimierung von Federpicken und Kannibalismus bei Legehennen beschäftigte. In diesem Projekt sollen kritische Kontrollmechanismen und Optimierungen erarbeitet werden, um das Problem von Federpicken und Kannibalismus gänzlich zu vermeiden. Wie in der Lebensmittelsicherheit (HACCP) sollen auch in der Legehnnenhaltung Richtlininen erarbeitet werden, um zu erkennen, wann das Verhalten einer Jung- und Legehenne im Hinblick auf Stress und Federpicken negativ und nachhaltig beeinflusst wird. Speziell im Fokus steht eine Futteroptimierung, sowie die Gewichtsentwicklung in der Junghennenaufzucht. Kritische Kontrollpunkte sollen dann auch in der Legehennenhaltung erarbeitet und als Meß- und Stellgröße zur Verminderung von Federpicken dargestellt werden.
Im Rahmen einer Fort- und Weiterbildung haben sich die Geflügelfachberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen einen Projektbetrieb im Umland von Neubrandenburg angeschaut und sowohl mit dem Betriebsleiter selbst, als auch mit dem Projektleiter und -koordinator Axel Nording von der Landwirtschaftskammer intensiv und konstruktiv über Projektziele, Aufgaben und Tätigkeiten im Rahmen des Projektes vor Ort und im Stall diskutiert.
Das Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz „Layer HACCP“ hat zum Ziel, bisherige Erkenntnisse und Erfahrungen aus Wissenschaft und Beratung sowie neue Techniken und Ideen deutschlandweit in 9 Jung- und 10 Legehennenbetriebe (gleichmäßige Verteilung auf Boden-, Freiland- und ökologischer Haltung) zu übertragen und praktisch umzusetzen, zu überprüfen und letztlich zu optimieren. Außerdem sollen die Erkenntnisse im Rahmen des Wissenstransfers unter Einbezug neuer Medien dem Fachpublikum weitergegeben werden.
Im Fokus steht die Erarbeitung betriebsindividueller, kritischer Kontrollpunkte (HACCP Konzept), welche Betriebsabläufe standardisieren und eine Überprüfbarkeit gewährleisten sollen. Daraus lassen sich präventive Maßnahmen und Managementabläufe auf den beteiligten Praxisbetrieben ableiten, um somit das Tierwohl in der Jung- und Legehennenhaltung bei intaktem Schnabel nachhaltig zu verbessern.
Das „Beratungsteam Tierwohl“ ist eine Kooperation aus Tierärztlicher Hochschule (TiHo) Hannover (Tierärztin Anna Riedel) und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Geflügelberater Axel Nording). Während sich die TiHo mit dem Schwerpunkt Tierverhalten beschäftigt, liegt der Fokus der Landwirtschaftskammer die Optimierung der Fütterung und wie Fütterungstechnik die biologischen Leistungsmerkmale sowie das Tierverhalten beeinflussen kann.
Laufzeit: 01.10.2018 - 30.06.2021
Das Projekt „Layer HACCP“ ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz in der Projektphase Wissen – Dialog - Praxis. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
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