Sortenscreening Nachbaueignung
Da alle Spargelproduzenten vor großen Herausforderungen stehen, nicht nur durch stetig zunehmenden Druck hoher Pachtpreise und steigender Lohnkosten sondern auch durch die Nachbauproblematik, sind im Jahr 2015 insgesamt 29 verschiedene Spargelsorten in drei unterschiedlichen Nachbauböden im Gefäßversuch getestet worden.
Beteiligt daran war die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern in Gülzow und unser Fachbereich 5.6 Beratung im Gartenbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Das Ziel war es herauszufinden, ob es Sorten gibt, welche im Nachbau ausreichend stabil reagieren.
Die Aussaat erfolgte zentral in Hannover auf Multitopfplatten. Die Kultivierung auf den Nachbauböden wurde dann an den jeweiligen Standorten Gülzow, Hannover und Langförden durchgeführt. Zusätzlich zu den verseuchten Böden, wurde in Gülzow mit einem Referenzboden gearbeitet, der in seiner Beschaffenheit der zu testenden Nachbauerde ähnelte und einer Fläche entstammte, auf der vorher noch kein Spargel angebaut wurde.
Der Effekt des Nachbaus ließ sich im direkten Vergleich des Nachbaubodens mit dem Referenzboden deutlich zeigen. So war beispielsweise am Versuchsstandort Gülzow die Wurzeltrockenmasse der Sorten im Nachbauboden um durchschnittlich etwa 20% geringer. Damit konnte klar gezeigt werden, dass sich die Nachbausituation im Gefäßversuch deutlich abbilden lässt.Da zwischen den drei Versuchsstandorten zum Teil deutliche Unterschiede in der Reaktion der einzelnen Sorten auf den Nachbauböden zu verzeichnen waren, kann gegenwärtig noch keine Sortenempfehlung hinsichtlich der Nachbaueignung gegeben werden.
Das wird das Ziel weiterführender Versuche sein, welche die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im kommenden Jahr durchführen werden.