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Landessortenversuche 2015: Sommerfuttergerste

Webcode: 01030428

Hier können Sie die Ergebnisse der Landessortenversuche 2015 mit Sommerfuttergerste nachlesen.

Sommergerste
SommergersteWilli Thiel
Nachdem in den vergangenen Jahren ein kontinuierlicher Abwärtstrend bei der niedersächsischen Sommergerstenfläche zu beobachten war, stieg die Anbaufläche zur Ernte 2015 wieder leicht an.

Nach wie vor wird bei der Zusammenstellung der niedersächsischen Anbauflächen vom Landesbetrieb für Statistik und Kommunikations-technologie nicht zwischen Futter- und Braugerste unterschieden. In den klassischen Braugerstenregionen im nordöstlichen Niedersachsen spielt Braugerste auf den Betrieben nach wie vor eine bedeutende Rolle. Der Anbau als Futtergerste erfolgt dagegen eher in den Veredelungsregionen im Westen des Landes.
Die vom Landesamt für Statistik geschätzten durchschnittlichen Erträge liegen etwas niedriger als im sehr guten Vorjahr.

Ergebnisse der Sorten

Das Sortiment des diesjährigen Landessortenversuchs gestaltet sich überschaubar. Aufgrund der geringen Anbaubedeutung erfolgt die Prüfung der Sommerfuttergerste sehr großräumig auf leichteren Standorten Nordwestdeutschlands. Die Ergebnisse werden in der Anbauregion Sandige Standorte Nordwest/ Marsch zusammengefasst.

Das Ertragsniveau in den Landessortenversuchen liegt geringer als in den beiden Vorjahren. Vermutlich sind hier die Auswirkungen der Trockenheit im Frühjahr zu erkennen.
Unter diesen Bedingungen stellt sich Salome unter den Sorten mit mindestens dreijähriger Prüfung nach vorn. Dicht dahinter folgt Milford, die somit das enttäuschende Ergebnis des Vorjahres wieder ausgleichen kann. Vespa dagegen erreicht nach zwei guten Jahren aktuell nur ein unterdurchschnittliches Ergebnis. Streif zeigt mit einem aktuell ebenfalls schwächeren Ertrag über die Jahre schwankende Leistungen.
Die drei nunmehr zweijährig geprüften Sorten Britney, Sidney und KWS Dante liegen im Leistungsvergleich in ihren Relativerträgen leicht über oder auf dem Standardmittel sehr dicht beieinander. Britney konnte zur Ernte 2014 stärker abschneiden. Somit gilt es hier, weitere Aspekte heranzuziehen, um eine gewisse Differenzierung vornahmen zu können. Britney zeigt gewisse Schwächen in der Standfestigkeit, die es vor allem beim Anbau auf langjährig organisch gedüngten Böden zu beachten gilt. Sydney dagegen neigt im Vergleich etwas stärker zum Ährenknicken. Unter den drei neueren Sorten ist KWS Dante jene, die hinsichtlich der agronomischen Merkmale am rundesten ist. Neben einer guten Festigkeit gegenüber Lager sowie Halm- und Ährenknicken ist auch die Resistenz gegen Mehltau und Rhynchosporium gut ausgeprägt.

Qualitäten

Wichtigstes Qualitätskriterium bei der Vermarktung ist das Hektolitergewicht, welches mindestens 62 kg/hl betragen muss. Liegt dieses Merkmal zwischen 62 und 64 kg/hl, ist bei der Vermarktung gegebenenfalls mit Abschlägen zu rechnen.
Das Hektolitergewicht liegt im Schnitt über die Sorten niedriger als in den beiden Vorjahren. Die vom Handel geforderten Hektolitergewichte wurden zur Ernte 2015 von allen Sorten erreicht. Wie schon im Vorjahr zeigt sich hier jedoch Britney im Vergleich mit den anderen Sorten schwächer und liegt mit ihrem Ergebnis aktuell nur knapp über der kritischen Grenze. Vergleichsweise hohe Werte erreichen dagegen Streif und KWS Dante.
Die Proteingehalte der Sorten sind durch die Bank sehr gering. Vor dem Hintergrund der im Züchtungsprozess angestrebten Nutzungsrichtung als Braugerste, erfolgt die Selektion auf einen geringen Proteingehalt.