Pflanzenschutzdienst

Hinweis zur Bekämpfung des Apfelwicklers (Cydia pomonella)

Webcode: 01017151

Der Apfelwickler gehört zu den wichtigsten Apfelschädlingen im Obstbau. In Hausgärten ist er mittlerweile fast überall zu finden.


Schadbild

Einbohrloch am Apfel
Einbohrloch am ApfelDr. Alexandra Wichura
Meist fällt der Befall erst dann auf, wenn es für eine Bekämpfung bereits zu spät ist. Die Äpfel weisen ein bis zwei große Fraßlöcher auf, aus denen Kotkrümel quellen. Im Inneren des Apfels ist eine kleinere weiße oder größere rosa Larve zu finden.

Biologie
Der Apfelwicklerfalter ist unauffällig graubraun gefärbt und sitzt tagsüber mit zusammengefalteten Flügeln dicht an die Rinde der Bäume gepresst. Erst in der Dämmerung wird er aktiv. Der Flug ist in Niedersachsen in der Regel ab Anfang bis Mitte Mai zu beobachten, in frühen Jahren auch schon ab Ende April. Nach dem Flugbeginn der Falter muss in der Regel trockenes Wetter herrschen mit Temperaturen von über 15 °C in der Dämmerung, damit die Weibchen mit der Eiablage beginnen. Ein Zusammenhang zwischen Falterflug und Eiablage ist deshalb nur schwer herzustellen. Die ca. 1 mm großen Eier werden einzeln an junge Früchte abgelegt, aber auch an Blätter und Triebe. Die Larven schlüpfen 7-16 Tage nach der Eiablage. 

Bevor sie sich in die Frucht einbohren, kriechen sie eine Zeit lang auf den Früchten umher. Vor dem Einbohren wird meist noch ein Stückchen der Oberhaut abgenagt und verzehrt. Der Kot wird zuerst durch das Einbohrloch, später durch einen größeren, eigens dazu gebohrten, zweiten Gang nach draußen geschafft.

Die Raupe ist anfangs weiß, später leicht rötlich und ist nach vier Wochen mit ca. 2 cm Länge ausgewachsen. Sie verlässt die noch am Baum hängende oder bereits auf den Boden gefallene Frucht und sucht ein Versteck für die Überwinterung. Dies kann am Baum in Schuppen oder Ritzen der Borke, im Obstlager, seltener auch im Erdboden selbst liegen. Die Larve nagt sich eine flache Mulde und spinnt einen äußerst festen, weißen, dichten Kokon, der außen mit abgenagten Holzsplittern besetzt ist. Einige Larven verpuppen sich erst im April bis Mai des folgenden Jahres. Der weitaus größere Teil der Larven verpuppt sich aber noch im selben Jahr und kann so eine zweite Generation bilden. Diese kann in warmen, sonnenscheinreichen Sommern erheblich größeren Schaden anrichten als die erste Generation. In Südniedersachsen ist immer mit der Entwicklung dieser zweiten Generation zu rechnen, während dies in Nordniedersachsen nicht regelmäßig geschieht.

 

Das vollständige Merkblatt für den Haus- und Kleingarten mit weiteren Abbildungen können Sie sich mit der beiliegenden PDF-Datei herunterladen und/oder ausdrucken.

  

Für weitere Fragen stehen Ihnen unserer Experten bei der Hotline für Hobbygärtner zur Verfügung:

Pflanzenschutzamt Niedersachsen
Pflanzenschutz-Hotline 0441/801-789
Mitte März bis September,
dienstags von 10-12 Uhr