Trockenstellen von Eutervierteln mit chronischen Infektionen
Euterentzündungen sind immer noch eine der wirtschaftlich bedeutendsten Erkrankungen unserer Milchkühe. Tiere mit chronischen und therapieresistenten Infektionen in einem oder in mehreren Eutervierteln stellen Landwirte und Tierärzte häufig vor Probleme.
Auf Grund der oft hohen somatischen Zellzahl, belasten betroffene Euterviertel die Qualität der Tankmilch und stellen ein Infektionsrisiko für andere Tiere der Herde dar. Zudem treten in solchen Eutervierteln regelmäßig klinische Euterentzündungen auf, welche Behandlungskosten und zusätzlichen Arbeitsaufwand verursachen. Das Trockenstellen einzelner, chronisch infizierter Euterviertel während der Laktation ermöglicht es, diese Viertel gezielt aus der Produktion zu nehmen. Bisher gibt es jedoch keine zugelassene Methode, um einzelne Euterviertel währen der Laktation effektiv, sicher und schonend trockenzustellen.
Herr Dr. Martin tho Seeth, Tierarzt im Eutergesundheitsdienst der LWK Niedersachsen und Herr Prof. Dr. Volker Krömker von der Hochschule Hannover haben sich eingehend mit dieser Problematik beschäftigt. Sie beleuchten Vor- und Nachteile sowie die Risiken verschiedener Methoden, welche in der Praxis angewendet werden bzw. in der Literatur beschrieben sind. Eine Methode, nämlich die lokale Anwendung eines Caseinhydrolysats, stellt sich dabei als besonders vielversprechend dar und wurde von Herrn Dr. tho Seeth und Herrn Prof. Dr. Krömker bereits in einer Feldstudie getestet. Jedoch ist auch diese Methode bislang noch nicht zugelassen. Weitere Studien müssen durchgeführt werden, um diese Methode weiterzuentwickeln. So könnte ein großes Problem in der Milchviehhaltung gelöst und ein wichtiger Schritt in Richtung Langlebigkeit unserer Milchkühe gemacht werden.
Der Artikel steht Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung:
http://vetline.de/trockenstellen-von-einzelvierteln-waehrend-der-laktation/150/3230/101030/
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