Bezirksstelle Nienburg

13. VolksbankAgrarForum zeigt Denkanstöße auf

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Die Landwirtschaft steht seit Jahren im Fokus der Öffentlichkeit und erlebt Widerstände und unsichere Rahmenbedingungen von bisher ungewöhnlichem Ausmaß. Wie kann bei diesen Vorzeichen die Landwirtschaft von morgen aussehen? Nachhaltig, vielfältig und effizient?

Im Rahmen des 13. VolksbankAgrarForums nahmen Referenten aus der Praxis und der Berufsvertretung diese Fragestellung auf.

VB Agrarforum
VB AgrarforumSebastian Bönsch
Landwirtschaft mit all seinen vor- und nachgelagerten Bereichen zählt seit je her zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in den Landkreisen Diepholz und Nienburg. Das betont bei seiner Begrüßung der Vorstand der Volksbank eG, Nienburg, Markus Strahler, der die Teilnehmer der live aus den Peppermints Studios, Hannover übertragenden Onlineveranstaltung begrüßte. Innovative Ideen, kritisches Hinterfragen des eigenen Handelns und politische Rahmenbedingungen sind die Schwerpunktthemen der diesjährigen Vorträge, so Strahler. Referenten der Veranstaltung waren Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolk Niedersachsen, Lutz Philipp Decker und Christoph Becker, beides landwirtschaftliche Unternehmer. Nils-Joachim Meinheit, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstellenleiter in Nienburg, moderierte durch den Vormittag.


Bislang hat die Landwirtschaft in Niedersachsen immer noch Lösungen für Herausforderungen gefunden und das wird sie auch weiterhin, sagt Dr. Holger Hennies in seinen Ausführungen. Er zeigte das Spannungsfeld zwischen Tierwohl, Effizienz und Umweltschutz für die Landwirtschaft auf. Bisher passen Wunsch und Wirklichkeit mit der Zahlungsbereitschaft der Verbraucher nicht zusammen, da muss noch viel Aufklärungs- und Transformationsleistung erfolgen. Aus seiner Sicht liegen mit den Borchert-Vorschlägen Lösungsideen auf dem Tisch. Dem vielen Reden darüber müssen jetzt Taten folgen und allen muss klar sein, dass das nicht zum Nulltarif zu haben ist, so der Landvolkpräsident. Neben der Nährstoffproblematik, die sich in Teilen bereits erheblich entschärft hat, sieht Hennies die Debatte um Moore und Klima erst am Anfang. „Da kommt noch eine große Herausforderung auf uns zu“.


„Back to Nature“ – das ist eine der Strategien, die Lutz Decker verfolgt. Er bewirtschaftet in der Nähe von Hohenhameln einen Milchviehbetrieb mit Biogasanlage. Kreislaufwirtschaft ist gleich Nachhaltigkeit, ist der Landwirt überzeugt. Er erreicht durch eine ausgefeilte Kreislaufwirtschaft eine Verringerung der Direktkosten. NoTill-Permakultur und Investitionen in Klimaneutralität gehören zu den Strategien des Unternehmens. Das Ziel seiner Betriebsstrategie ist es, eine große Palette an natürlichen Lebensmitteln in den Markt zu bringen, die klimaneutral produziert, naturbelassen und handwerklich verarbeitet sind. „Jede Mahlzeit ist gut für die Umwelt, gut für den menschlichen Körper und erschwinglich“, so lautet seine Imagevorstellung, für die er einsteht. 
„Tierwohl ist eine Chance, die wir Landwirte aufgreifen sollten!“ Dieser Überzeugung ist Christoph Becker aus Wietzendorf. In einem sehr anschaulichen und praxisnahen Vortrag hat er seine Philosophie moderner Schweinehaltung und Vermarktung dargestellt. Auf dem Hof Becker steht Tierwohl schon seit vielen Jahren im Fokus und wird ständig weiterentwickelt. Schweine sind sehr intelligente Tiere, die bereit sind zu lernen. Neben einer ausgeklüngelten Buchtenstruktur, Strohauslauf, unterschiedlichem Beschäftigungsmaterial gehört auch eine Schweinedusche, der von ihm entwickelte Schweine Buzzer, zu den Maßnahmen, die er umsetzt. Diese Maßnahmen bieten ihm die Möglichkeit, Tiere nach der Haltungsform 3 mit Ringelschwanz über Fleischereien zu vermarkten und so einen guten Auszahlungspreis zu erzielen. Sein Appell: Wir Landwirte müssen kreativ aktiv sein und mutig auch Neues ausprobieren.


In der anschließenden Podiumsdiskussion gab es einen klaren Hinweis Richtung neuer Bundesregierung. Drei Dinge müssen in kurzer Zeit geklärt werden. Das ist erstens die GAP Reform 2023, bei des es nicht passieren darf, dass diejenigen, die jetzt schon viel für z.B. Biodiversität tun, bestraft werden. Dann muss es im Baurecht Veränderungen geben, damit Stallumbauten für mehr Tierwohl möglich werden und das Thema Moorschutz sollte im Fokus stehen.


Marcus Strahler bedankte sich abschließend stellvertretend für die Volksbanken Niedersachsen-Mitte, Syke, Vechta und Nienburg bei allen Beteiligten.

Wenn Sie nicht live dabei sein konnten, können sie unter Agrarforum 2021 die Aufzeichnung noch einmal anschauen. 
 

Kontakte

Nils-Joachim Meinheit
M.Sc. agr.
Nils-Joachim Meinheit

Leiter Bezirksstelle Nienburg

nils-joachim.meinheit~lwk-niedersachsen.de


Sebastian Bönsch
Dipl.-Ing.
Sebastian Bönsch

Leiter Team Betrieb und Team Tier, Technik, Bauen

sebastian.boensch~lwk-niedersachsen.de

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