Bezirksstelle Uelzen

So geht Büro heute – Der „Bürotag“ in Uelzen

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Am 4. Februar fand an der Bezirksstelle Uelzen der 3. „Bürotag“ statt – eine Veranstaltung rund um moderne Büroarbeit. Mit knapp 50 Teilnehmenden war das Event ein voller Erfolg. Organisiert von Anne Dirking, bot der Tag fünf spannende Fachvorträge und ein besonderes Highlight: Die Milchbar der Landesvereinigung Milchwirtschaft, die mit ihren Mixgetränken großen Anklang fand.

'So geht Büro heute, 4.2.2025, Uelzen
So geht Büro heute, 4.2.2025, UelzenAnne Dirking

Digitale Unterschriften
Den Auftakt machte Markus Hagge von der Verbraucherzentrale Niedersachsen mit einem Vortrag über digitale Unterschriften. Für viele Neuland, denn kaum jemand im Publikum nutzt diese Technik bewusst. Dabei begegnen uns digitale Unterschriften bereits im Alltag, etwa an der Supermarktkasse.
Die Unterschiede: Eine einfache elektronische Signatur identifiziert den Unterzeichner, bietet aber nur geringe Sicherheit. Die fortgeschrittene Signatur ist eindeutig zuzuordnen und schwerer zu fälschen. Die qualifizierte Signatur erfüllt die höchsten Sicherheitsstandards und ersetzt die Schriftform, erfordert aber ein zertifiziertes Verfahren.

Künstliche Intelligenz im Agrarbüro
Generative KI-Tools wie ChatGPT oder Perplexity erleichtern viele Büroaufgaben. Sie können zur Ideenfindung und Formulierungshilfe genutzt werden – doch Vorsicht ist geboten: ChatGPT „halluziniert“ gelegentlich, liefert also fehlerhafte oder erfundene Informationen. Daher sollte man nie den gesunden Menschenverstand ausschalten! Zur reinen Recherche ist ChatGPT nicht geeignet, während es für kreative Prozesse eine wertvolle Unterstützung bietet.

Digitalisierung im Büro – wie klappt es?
Mathias Sauß und Neele Milde (Treurat und Partner) nahmen die Digitalisierung im Büro unter die Lupe. Ihre Erfahrung: Oft scheitern Digitalisierungsprojekte an unklaren Zielen, mangelnder Unterstützung oder fehlender Kompetenz.
Bewährte Ansätze: Gescannte Papierpost kommt in eine Ablagekiste. Jeder Betrieb hast mindestens zwei E-Mail-Adressen: eine für Rechnungen, eine für die allgemeine Korrespondenz. Software wird so gewählt, dass sie mit den Programmen des Steuerberaters kompatibel ist.
Wichtige Voraussetzungen für effizientes Arbeiten: Mehrere Bildschirme, schnelles Internet, Kamera und Headset sowie ein höhenverstellbarer Schreibtisch.
Ihre „Take-home-message“: Die 48-Stunden-Regel. Wer innerhalb von 48 Stunden mit der Umsetzung beginnt, hat eine 90-prozentige Erfolgschance. Wartet man länger, sinkt sie auf nur noch 1 %.

Mental Load – die unsichtbare Belastung
Johanna Richelsen sprach über die unsichtbare Last, die viele Menschen im Alltag begleitet. Endlose To-do-Listen mit unerledigten Aufgaben, das Gefühl permanenter Verantwortung und die Unmöglichkeit, wirklich abzuschalten – all das gehört zum „Mental Load“. Oft sind Frauen durch gesellschaftliche Erwartungen betroffen, während Männer es vor allem im beruflichen Kontext und bei der Teamführung spüren.
Ein verblüffender Fakt: Multitasking reduziert die Produktivität um 40%. Der Schlüssel zur Entlastung liegt in besserer Aufgabenverteilung, bewussten Prioritäten und geschickter Pausengestaltung.

E-Rechnung: Pflicht ab 2025
Dr. Christian Decker informierte über die Vorschriften zur E-Rechnung. Seit dem 1. Januar 2025 müssen Unternehmen elektronische Rechnungen empfangen können. Eine einfache PDF reicht nicht aus – es braucht maschinenlesbare Formate wie XRechnung oder ZUGFeRD. Die Einführung erfolgt schrittweise: Ab 2026 müssen Unternehmen E-Rechnungen versenden können. Kleine Betriebe mit weniger als 800.000 Euro Jahresumsatz haben eine Übergangsfrist bis 2027. Ab 2028 gilt die Pflicht für alle Unternehmen.

Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung
Praxisnahe und hochaktuelle Vorträge boten spannende Einblicke. In den Pausen war Zeit für Netzwerken und Austausch. Die Teilnehmenden kamen aus den Kursen AgrarBüromanagerin und den Arbeitskreisen, aber auch aus ganz anderen Bereichen. Sowohl Frauen als auch Männer waren dabei.

Eine Wiederholung dieser Veranstaltung? Unbedingt!

Lesen Sie hier einen Bericht vom Milchland Niedersachsen über unseren Bürotag.
Lesen Sie hier einen Bericht von Treurat und Partner über unseren Bürotag.