Versuchsstation für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Wehnen
Im Fokus stehen Verbesserungen des Tierwohls und der Tiergesundheit, Untersuchung alternativer nachhaltiger Haltungsstrategien, Mensch-Tier-Interaktion, Arbeitsbelastung für den Menschen, Produktqualität, Wirtschaftlichkeit und Verbesserung des Nährstoffmanagements.
Aufbau, Struktur und Herausforderung
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen betreibt seit über 50 Jahren einen landwirtschaftlichen Betrieb am Standort Wehnen. Im Jahr 2015 wurde der Betrieb konsequent an den Herausforderungen in der Schweinehaltung, Acker- und Pflanzenbau ausgerichtet. Besonders in den letzten Jahren sind der Tierschutz, die Verbesserung des Tierwohls und das Nährstoffmanagement in den Fokus der Verbraucher, der Landwirte und der Politik gelangt. Der Betrieb Wehnen hat eine Gesamtfläche von 110,5 Hektar (ha), davon sind 50,75 ha Eigentum und 59,75 ha längerfristige Pachtflächen. In der Schweinehaltung wurde am Standort Wehnen ein geschlossenes System mit etwa 100 Sauen und etwa 800 Mastplätzen gefahren. Ein Teil der Ferkel wird über die Viehzentrale regional vermarktet. Das selbst angebaute Getreide vom Versuchsbetrieb für Acker- und Pflanzenbau wird an den eigenen Tierbestand verfüttert. Der anfallende Mist dient als Dünger für die eigenen Flächen.
In Wehnen soll ein Fachzentrum für nachhaltige Tierhaltung mit interdisziplinärem Ansatz entstehen. Wesentlicher Bestandteil der Vernetzung ist die Versuchsstation für Schweinehaltung, Versuchsstation für Acker- und Pflanzenbau, wissenschaftliche Begleitung niedersächsischer Agrarhochschulen, Wirtschaft und die Verbindung zu landwirtschaftlichen Praxisbetrieben. Durch den Umzug der Bezirksstelle Oldenburg Nord wird der Wissenstransfer in die Praxis durch Berater intensiviert.
Durch die Kooperation mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover wurde der Versuchsstandort neu ausgerichtet. Aufgrund dieser Basis wurden mehrere Projekte geplant und Partner im Wissenstransfer gefunden. Zurzeit laufen mehrere Projekte, die im ersten Schritt die Immissionen und Emissionen in einem „Status Quo“ messen. Im zweiten Schritt werden geeignete Maßnahmen zur Reduzierung durchgeführt und evaluiert. Siehe Abbildung rechts.
Schwerpunkte sind Fragen zur Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit, Untersuchung alternativer nachhaltiger Haltungsstrategien, Mensch-Tier-Interaktion, Arbeitsbelastung für den Menschen, Produktqualität, Wirtschaftlichkeit und Verbesserung des Nährstoffmanagements.
Im Projekt InnoPig am Standort wurden über 156 Wurfdurchgänge und über 2.000 Ferkel beobachtet. Die Ergebnisse zu dem Projekt liegen vor. Das norddeutsche Verbundprojekt bildet sich mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Landwirtschaft. Einen Eindruck über den Verlauf des Projektes und über die Versuchsstation Schweinehaltung in Wehnen können Sie sich in dem unten aufgeführten Video verschaffen.
Zur Zeit werden im Sauen- und im Maststall weitere Abteile umgebaut. In dem Projekt Konsortialprojekt zum Verzicht auf Schwanzkupieren beim Schwein „KoVeSch“ geht es darum, Schweinehaltern konkrete Hilfestellung für betriebsspezifische Optimierungsmaßnahmen zu geben, mit denen sie in die Lage versetzt werden, auf das Schwanzkupieren beim Schwein zu verzichten.
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