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Dümmer: Phosphoreinträge reduzieren

Webcode: 01022479 Stand: 15.02.2013

Die Phosphoreinträge aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer im Einzugsgebiet der oberen Hunte und damit in den Dümmer sollen in den nächsten Jahren um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Dies soll durch eine gezielte Gewässerschutzberatung und freiwillige Maßnahmen der Landwirte erreicht werden. Über 100 interessierte Landwirte konnte der Leiter der Bezirksstelle Osnabrück, Jörg Schomborg, auf einer Informationsveranstaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am 25. Januar in Ostercappeln-Vennermoor begrüßen.

Auf der Informationsveranstaltung berichtete Herr Dr. Walter Schäfer vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) über die verschiedenen Nährstoffeinträge in den rund 6 km² großen Dümmer. Nach wie vor ist der Dümmer stark eutrophiert. Hohe Phosphoreinträge über die Hunte verursachten in den vergangenen Jahren ein starkes Blaualgenwachstum im See.

Unter der Federführung des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist ein umfangreicher Sanierungsplan erstellt worden. Jörg Prante vom NLWKN aus Sulingen erläuterte den dazugehörigen Rahmenentwurf, der verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge beinhaltet. Neben der Gewässerrenaturierung soll ein Großschilfpolder einen Teil der Phosphoreinträge durch Sedimentation vor dem See abfangen.

Über die Möglichkeiten einer Reduzierung der Einträge von landwirtschaftlichen Flächen referierte der neue Gewässerschutzberater Raimund Esch von der Bezirksstelle Osnabrück der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. In den Regionen mit Belastungsschwerpunkten sollen die Landwirte gezielt zum Thema Gewässerschutz beraten werden. Die Beratung umfasst Veranstaltungen wie Infoabende und Feldbegänge bis hin zur einzelbetrieblichen Beratung z.B. durch Düngeplanung. Für die Landwirte ist diese Beratung kostenfrei. Sie wird vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium finanziert.

Über die positiven Erfahrungen aus fast 20 Jahren erfolgreicher kooperativer Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft im Trinkwasserschutz berichtete Hermann Siuts von der Bezirksstelle Osnabrück. Auch im Einzugsgebiet der Hunte sollen die betroffenen Landwirte bei der Entwicklung und Planung der Maßnahmen mitwirken. Zu diesem Zweck wurde von den anwesenden Landwirten und Organisationen die Gewässerschutzkooperation „Dümmer/Obere Hunte“ ins Leben gerufen.

Andreas Kroll, Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Wittlage, betonte in seinem Schlusswort, die Reduzierung der Phosphoreinträge sei eine anspruchsvolle und ehrgeizige Aufgabe, der sich die Landwirtschaft stellen wird. Die Errichtung des Schilfpolders werde angesichts knapp verfügbarer Flächen von Seiten der Landwirte sehr kritisch gesehen. Mit dem Appell an seine Berufskollegen, die Beratung und die künftigen Angebote für Flächenmaßnahmen zu nutzen und aktiv in der Kooperation mitzuarbeiten, endete die Veranstaltung.

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(Stand: 15.02.2013)