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Vergleich von konventionell und ökologisch gezüchteten Winterweizensorten für die Anbaueignung im ökologischen Landbau

Webcode: 01023310


Sortenversuchsergebnisse spielen auch für ökologisch wirtschaftende Betriebsleiter bei der Auswahl der Sorten eine erhebliche Rolle. Seit mehr als 20 Jahren werden dazu in Deutschland von entsprechenden Landeseinrichtungen auch auf Ökoflächen entsprechende Versuche angelegt. Deren Zahl ist allerdings deutlich geringer als im konventionellen Landbau. 

 

Hintergrund des Vorhabens war es, den Informationswert von Sortenprüfungen im ökologischen Landbau für Landwirte wesentlich zu verbessern und dazu entsprechende Schritte zu entwickeln und zu erproben. Dazu wurde in den Jahren 2010 bis 2012 in insgesamt 25 bundesweit bestehende Öko-Winterweizen-LSV mit 18 bzw. 16 Sorten ein kleines, orthogonales Sortiment, bestehend aus drei Ökozüchtungen und einer bereits in Österreich ökowertgeprüften Sorte, integriert. Zusätzlich wurden Bonituren wie Bestandsentwicklung, Bodendeckungsgrad, Art der Blattstellung und Feuchtkleber als Qualitätsparameter in die Versuchsplanung integriert und an zentraler Stelle analysiert und ausgewertet.

Die zu Projektbeginn noch vielfach auf das jeweilige Bundesland beschränkte Sortimentsgestaltung wurde durch die Bildung länderübergreifender Anbaugebiete (ABG) mit bis zu 6 Versuchsstandorten je ABG wesentlich gestrafft und damit vereinheitlicht. Ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Entwicklung bundesweiter Verrechnungs- und Untersuchungsstandards.

Kurz vor Abschluss des Projektes wurde vom BSA entschieden, eine eigenständige Ökowertprüfung, integriert in bestehende Öko-LSV-Standorte einzurichten und die Beschreibung der zugelassenen Sorten in einer eigenen Rubrik der Beschreibenden Sortenliste auch zu veröffentlichen.

Aus der Vielzahl der geprüften Sorten wurde ein Kern von Sorten, von denen Daten aus mehr als 20 Umwelten vorlagen, ausgewählt und für die Auswertung und Verrechnung herangezogen. Dabei zeigte sich, dass sich Sorten aus ökologischer Herkunft besonders gut dafür eignen, aus dem für den ökologischen Landbau typischen, begrenzten Stickstoffangebot noch durchaus gute Backqualitäten erzeugen zu können. Im Ertrag sind diese Sorten allerdings dann deutlich unterdurchschnittlich. Erhebliche Sortenunterschiede zeigten sich auch bei den zusätzlich vorgenommenen Bonituren wie Bodendeckungsgrad in % und Blattstellung.

Neben dem Bodendeckungsgrad und der Blattstellung wurden auf 13 bis 14 Versuchsstandorten der Öko-Winterweizen-LSV Messungen zur Lichttransmission zur Bestockung, zum Schossen und zum Ährenschieben durchgeführt. Es zeigte sich, dass in etwa 2/3 der Fälle signifikante Unterschiede zwischen einzelnen Sorten, vor allem zum Zeitpunkt der Bestockung, in der Höhe der Lichttransmission vorlagen. Standort- und Jahreseffekte waren allerdings im Hinblick auf die Lichttransmission in Winterweizenbeständen wesentlich stärker ausgeprägt als die Effekte der Sorten, die standortübergreifend nicht als signifikant ausgewiesen werden konnten.

Die im Vorhaben durchgeführten NIRS-Untersuchungen an Winterweizen haben gezeigt, dass mit vorhabenden NIRS-Standardkalibrationen auch in Korngut aus ökologischem Landbau der Gehalt an Kornprotein und Feuchtkleber hinreichend gut, nicht jedoch der Sedimentationswert des Weizensmehles geschätzt werden kann.

Der komplette Bericht steht am Ende zum Download zur Verfügung.