Schillernde Heuschrecken: Projekt "Biotopverbund Grasland" Thema eines NDR-Beitrags
Wo halten sich Heuschrecken in einem Biotopverbund auf? Diese Frage beschäftigt derzeit die Forscher*innen des DBU-Projekts „Biotopverbund Grasland“, an dem die Landwirtschaftskammer Niedersachen beteiligt ist. "Hallo Niedersachsen" hat darüber berichtet.
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Eine Studentin der Uni Oldenburg hat die Untersuchung im Rahmen ihrer Masterarbeit vorbereitet. "Normalerweise kartiert man Heuschrecken, indem man tagsüber ihre „Gesänge“ verhört oder sie mit dem Kescher fängt", erklärt Lisa Reineke vom Projektteam der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, "eine genaue Verortung der einzelnen Tiere ist so aber nur sehr eingeschränkt möglich. Daher sollen in dieser Arbeit Heuschrecken in den Gebieten gefangen, mit Hilfe eines kleinen Stückchens reflektierender Folie markiert und dann wieder freigelassen werden." Nachts "blitzen" die Heuschrecken im Licht der Taschenlampen dann auf.
Mit dieser Methode wollen die Forscher*innen herausfinden, inwiefern die Heuschrecken (teils neuangelegte) Biotopverbund-Strukturen in den Pilotgebieten auch tatsächlich nutzen. Zudem wird deutlich, wie weit die Heuschrecken sich ausbereiten können und welche Landschaftselemente sie bevorzugen. Die Erkenntnisse der Untersuchungen fließen in die Projektergebnisse mit ein und helfen bei der Bearbeitung der Frage, wie Grasland-Biotopverbundsysteme geplant und umgesetzt werden müssen.
Über das DBU-Projekt „Biotopverbund Grasland“
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen setzt das von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt „Biotopverbund Grasland“ in Kooperation mit dem Grünlandzentrum (Koordination), der Universität Oldenburg sowie dem NABU Oldenburger Land um. Vor dem Hintergrund des Rückgangs bedrohter Arten durch die zunehmende Verinselung von Biotopen in landwirtschaftlich genutzten Räumen einerseits und dem starken Flächendruck auf die landwirtschaftlich genutzten Parzellen andererseits werden neue Wege erarbeitet, um einen Biotopverbund im Offenland zu ermöglichen.
Die Besonderheit des Projektes ist der kooperative Ansatz. Gemeinsam sowie im stetigen Austausch mit den Akteur*innen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Behörden entwirft das Projektteam modellhaft in den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Oldenburg für mehrere Pilotgebiete Lösungen für einen Grasland-Biotopverbund. Die Pflanzen- und Tiergemeinschaften – im Projekt liegt der Fokus auf den Ansprüchen der drei Zielartengruppen Gefäßpflanzen, Heuschrecken und Tagfalter/Widderchen – im mesophilen Grünland sollen durch den Aufbau eines Biotopverbundes gefördert und ihre Lebensräume in der genutzten Landschaft miteinander vernetzt werden. Derartige Vernetzungselemente können unter anderem schmale Wiesenblühstreifen an Wegrändern und Gräben, Deiche oder Obstwiesen darstellen.
Hier finden Sie mehr Informationen über das DBU-Projekt „Biotopverbund Grasland“.