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Auktionsbericht Uelsen 2020

Webcode: 01037684

Der Landes - Schafzuchtverband Weser-Ems führte Ende Juli die 26. Kör- und Absatzveranstaltung für Bentheimer Landschafe in Uelsen durch. Das Angebot war noch größer als im Vorjahr und es konnten mit 57 angebotenen und 56 verkauften Tieren 8 Böcke mehr als im Vorjahr abgesetzt werden.  

Jährlingsbock, Sieger und Reservesieger
Jährlingsbock, Sieger und ReservesiegerKlaus Gerdes
Zunehmend gewinnt bei den Landschafrassen die Zucht auf Scrapieresistenz an Bedeutung. 38 Tiere hatten bereits den gewünschten Genotyp ARR/ARR. Auch bei dieser Rasse sind die ersten Zuchttierbestände von der LWK Niedersachsen als scrapieresistenter Bestand anerkannt worden.

An der Auktion für die Rasse Bentheimer Landschaf dürfen Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet teilnehmen. Dadurch wird der genetische Austausch zwischen den Populationen in den einzelnen Landesverbänden gefördert. In diesem Jahr nutzten allerdings nur Züchter aus Nordrhein-Westfalen die Gelegenheit, ihre Bentheimer in Niedersachsen vorzustellen. Das eigentlich Besondere an der Veranstaltung aber war die Durchführung unter „Coronabedingungen“. Abstand, Hygiene und Atemschutz waren für Züchter und Kaufinteressenten verpflichtend. Es gab kein Rahmenprogramm und der in den Vorjahren gleichzeitig veranstaltete Bentheimer Haus- und Nutztiertag war frühzeitig abgesagt worden.

Die Auktion fand als nichtöffentliche Veranstaltung ausschließlich mit registriertem Fachpublikum statt.

2.100 Euro für Bentheimer Jährlingsbock

Vormittags wurden die Jungböcke gewogen und der Körkommission vorgestellt. Drei Böcke genügten den Anforderungen der Körkommission nicht und wurden nicht gekört. 40 in der Zuchtwertklasse I gekörte Jährlingsböcke nahmen an der Prämierung teil. Hier bestand zunächst die Schwierigkeit, dass davon elf Tiere bereits im November geschoren waren. Sie hätten eigentlich im Mai an der Bundesschau Schafe im hessischen Alsfeld teilnehmen sollen, die wie viele andere Veranstaltungen abgesagt worden war. Alle anderen Böcke waren zum üblichen Schurtermin im Monat März geschoren worden und das Wollkleid war entsprechend kurz. Somit wurde entschieden, in diesem Jahr zwei Siegerböcke bei den Jährlingen zu prämieren.

Als Preisrichter fungierten Ludwig Schmitz und Klaus Gerdes. Sie waren mit der Qualität des Jahrgangs sehr zufrieden. Zahlreiche Böcke zeigten auch die gewünschte Pigmentierung am Kopf.  Klassensieger bei den Böcken mit langer Wolle stellten die Züchter Mersch, Bad Bentheim, und de Lange, Isterberg. Siegerbock wurde hier der 102 kg schwere und typvolle Jungbock aus der Zucht von de Lange. Der Bock hatte bereits bei der Körung die Noten 8 für die Ausprägung der Bemuskelung und auch für das tadellose Exterieur bekommen. Der Züchter wurde mit der goldenen Plakette der LWK Niedersachsen geehrt. Der Zuchtbetrieb Mersch hatte den Reservesieger und bekam eine Medaille der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, VDL. Deutlich größer war die Konkurrenz bei den im März geschorenen Böcken. Damit nicht so viele Züchter gleichzeitig im Ring standen, war die Klassengröße bewusst klein gehalten worden. Es gab sechs Klassensieger. Zwei davon stellten jeweils die Zuchtbetriebe Kieft aus Ringe und der Blekker Hof aus Uelsen. Die Züchter Dobben, Quendorf und Zwafink, Uelsen hatten ebenfalls einen Ia-Bock. Siegerbock wurde schließlich ein mit den Höchstnoten 8/9/8 gekörter, großrahmiger und korrekter Bock von Kieft. Der Züchter erhielt als höchste Auszeichnung die bronzene Plakette des Landwirtschaftsministeriums. Die Vorführer vom Heilpädagogischen Bauernhof aus Uelsen freuten sich über den Titel des Reservesiegers. Bei der Auktion erreichten die Jährlinge einen guten Durchschnittspreis von knapp 450 Euro.

Lammbock, Sieger und Reservesieger
Lammbock, Sieger und ReservesiegerKlaus Gerdes
Die 12 verkauften Lammböcke dagegen erzielten einen zuvor nicht erreichten Durchschnittspreis von 683 Euro. Dazu beigetragen hat sicherlich auch der Höchstpreis für den Sieger aus der Zucht von de Lange. Der Auktionator Dieter Brockhoff hatte viel Geduld mit den Kaufinteressenten und stellte immer wieder die Vorzüge dieses Spitzentieres heraus. Der Hammer fiel erst mit dem Höchstgebot von 2.100 Euro. Der Bock bleibt im Zuchtgebiet und bildet den Grundstock für den Aufbau einer neuen Herdbuchzucht. Der Reservesieger kam aus dem Züchterstall von Zwitserlood-van Amelsvoort aus Bad Bentheim. Der Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems war am Ende der Veranstaltung mehr als zufrieden. Allerdings fehlten das Rahmenprogramm und das Ambiente war in den Vorjahren deutlich schöner. Aber der züchterische und wirtschaftliche Erfolg der Auktion war herausragend.