Naturheilverfahren und Klassische Tiermedizin im Widerspruch - keineswegs!
Naturheilverfahren und Veterinärmedizin schließen einander nicht aus, sondern können einander ergänzen und unterstützen. Diese Erkenntnis war sicherlich ein Ergebnis für die Teilnehmer des Seminars „Naturheilverfahren in der Rindviehhaltung (Grundkurs)“, das im Herbst 2011 erstmalig an der Außenstelle der Landwirtschaftskammer in Bersenbrück stattfand.
An sechs Tagen wurden den Landwirten durch die Referenten, Tierärzte und Tierheilpraktiker mit langjähriger Erfahrung, Einblicke in unterschiedliche Naturheilverfahren und Untersuchungsmethoden gewährt.
Der Einstieg erfolgte über die Homöopathie, deren Ursprung auf Veröffentlichungen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann von 1796 zurückzuführen ist. Hergestellt aus pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Stoffen werden homöopathische Mittel in Form von Globulis, Injektionen, Tropfen oder Tabletten verabreicht. Die Wahl der Mittel erfolgt nach dem Krankheitsbild.
Neben den klassischen Untersuchungsmethoden (z. B. Fieber messen, Abhören mit Hilfe des Stethoskops, Beurteilung der Körperkondition, des Bewegungsablaufs oder des Kotes) kann die Kinesiologie bei der Feststellung des Gesundheitszustandes und der Festlegung der Behandlung dienlich sein. Mit Hilfe eines Muskeltests werden hierbei Störungen im Energiefeld ermittelt und z. B. der Einsatz passender homöopathischer Mittel für die Therapie ausgetestet.
Ausgehend von der Ansicht, dass ein Körper über ein elektromagnetisches Energiefeld verfügt, werden bei der Radionik die Impulse, die der Körper aussendet, z. B. über einen Tensor oder ein Pendel sichtbar gemacht. Dadurch lassen sich Störungen analysieren und geeignete Behandlungsweisen finden.
Die Akupunktur entstammt der traditionellen chinesischen Medizin und wurde erstmals im 2. Jahrhundert vor Christus schriftlich erwähnt. Nach der chinesischen Lehre verläuft die Lebensenergie auf verschiedenen Bahnen, den sogenannten Meridianen, durch den Körper. Störungen wirken sich negativ auf den Energiefluss aus. Durch gezieltes Einstechen von Nadeln an bestimmten Akupunkturpunkten können Störungen gemindert oder gar beseitigt werden, so dass die Lebensenergie wieder strömen kann und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Da Naturheilverfahren einen ganzheitlichen Ansatz haben, besteht ein wesentlicher Aspekt in der Tierbeobachtung. Durch die intensive Betrachtung werden Anzeichen für Erkrankungen oder gesundheitliche Beeinträchtigungen schneller registriert und eine frühzeitige Reaktion ist möglich. Letztendlich profitieren die Tiere am meisten von einer verbesserten Fürsorge.
Für die Teilnehmer waren die vorgestellten Naturheilverfahren zum Teil Neuland, das sie mit viel Begeisterung für sich entdeckt haben. Ob Naturheilverfahren Optionen zur Behandlung der eigenen Tiere darstellen, liegt sicherlich an den Neigungen des Tierhalters und den betrieblichen Möglichkeiten. Durch das Seminar haben die Teilnehmer Grundinformationen erhalten, auf die sie aufbauen können.
Aufgrund der positiven Resonanz wird eine Fortsetzung folgen. Im Januar 2012 wird ein Tagesseminar zum Thema „Homöopathie und Radionik in Theorie und Praxis“ stattfinden.
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