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Feldtage für Berufsschüler - Wasserschutz in Theorie und Praxis

Webcode: 01029922 Stand: 03.12.2015

Auch in diesem Herbst war das Interesse an den im Rahmen der WRRL-Gewässerschutzberatung speziell für berufsbildende Schulen angebotenen Feldtagen groß. Neben allgemeinen Aspekten des Wasserschutzes stand das Thema „Zwischenfruchtanbau und Wasserschutz“ im Mittelpunkt der Veranstaltungen.

Um bereits in der Ausbildung den zukünftigen Betriebsleitern das Thema „Wasserschutzorientierte Landbewirtschaftung“ zu vermitteln, bietet die WRRL-Gewässerschutzberatung der Landwirtschaftskammer neben Unterrichtseinheiten auch Feldtage für Schüler im Agrarbereich an. Die im Unterricht angesprochenen Wasserschutzthemen werden auf dem Feld bearbeitet und die Auszubildenden somit praxisorientiert an die Thematik herangeführt.

Dieses Jahr stand das Thema „Zwischenfruchtanbau und Wasserschutz“ auf dem Lehrplan der Berufsschüler. Auf den in den drei WRRL-Beratungsgebieten angelegten Demonstrationsflächen zum Zwischenfruchtanbau diskutierten die Auszubildenden und Lehrkräfte der örtlichen Berufsschulen gemeinsam mit den LWK-Wasserschutzberatern den Einfluss der Düngung auf die Entwicklung der Zwischenfrüchte. Dazu wurde nach den theoretischen Ausführungen zu Maßnahmen zur Verminderung des Nitrataustrages auf leichten Böden praktisch gearbeitet. Mit Spaten, Klemmbrett, Maßband und Bodensonde ausgestattet, gruben die Schüler Zwischenfrüchte wie Klee, Ölrettich Lein und Raps aus und bewerteten ihre Entwicklung unter den verschiedenen Düngegaben (drei Düngungsstufen) und den Bodenverhältnissen.

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Berufsschüler der BBS Vechta diskutieren intensiv mit dem Wasserschutzberater Dirk Klaus über die Pflanzenentwicklung.Bernd Eilers
Anhand der Vorgaben in den vorliegenden Arbeitsblättern und mit Unterstützung der Berater erfolgte zunächst die Bestimmung der Pflanzen- und Wurzellängen. Diese wurden mit den Längen der Blätter und Stiele verglichen und die Unterschiede zwischen den Zwischenfrüchten und Anbaubedingungen herausgearbeitet. Auch die Erfassung der Bodeneigenschaften, wie Bodenart oder Verdichtung, unter anderem mittels einer Bodensonde stand auf dem Programm und wurde in die Ergebnisdiskussion mit eingebunden.
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Der Boden als wichtige Produktionsgrundlage ? Holger Hoffstall erläutert die Bodeneigenschaften der Demonstrationsfläche in Herzlake.Bernd Plescher

An ausgewählten Standorten, wie beispielsweise in Herzlake, nahmen die Auszubildenden darüber hinaus anhand eines Bodenprofils eine weitergehende Beschreibung des Bodens vor. Vielfach zeigte sich, dass die Bodeneigenschaften, der Aussaattermin und die Witterung neben der Düngungsintensität einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Zwischenfrucht haben.

Ergänzend zu den vor Ort ermittelten Versuchsergebnissen stellte Amelie Bauer (LWK Nds.) weitergehende Ergebnisse zum Zwischenfruchtanbau der durch die LWK Nds. durchgeführten und vom Land finanzierten Wasserschutz-Exaktversuche vor. Diese wurden intensiv in den Gruppen diskutiert.

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Amelie Bauer stellt in Handrup Ergebnisse aus den Wasserschutz-Exaktversuchen vor.Dirk Klaus

Die Demonstrationsflächen werden in den verschiedenen Beratungsgebieten jedes Jahr zu wasserschutzrelevanten Themen von den Wasserschutzberatern und engagierten Betriebsleitern gemeinsam angelegt. Die Betriebsleiter unterstützen die Feldtage mit den Auszubildenden mit viel Engagement und zeigen gemeinsam mit den Wasserschutzberatern direkt vor Ort Einblicke in die Praxis.

So können die angehenden Landwirte und Landwirtinnen gemeinsam mit den Fachleuten die Ergebnisse diskutieren und sich praxisorientiert mit dem Thema „wasserschutzorientierte Landbewirtschaftung“ auseinandersetzen.