Ist der Rohproteingehalt von Silomais ein geeignetes Beratungsinstrument für die grundwasserschutzorientierte Stickstoffdüngung?
Im Rahmen eines mehrfaktoriellen Feldversuchs galt es, den derzeit in der Wasserschutzberatung diskutierten Zielwert für den Rohrpoteingehalt von Silomais von 6,6 % ± 0,4 zu verifizieren.
Untersuchungen in den Landessortenversuchen wiesen darauf hin, dass neben der Höhe der Stickstoff-Düngung die Sorte und der Standort den Rohproteingehalt von Silomais ebenfalls beeinflussen. Dieser Einfluss wurde im geschilderten Versuch untersucht, um zuverlässige Rückschlüsse vom Rohproteingehalt auf die Stickstoffversorgung des Silomaises ziehen zu können.
Es wurde außerdem untersucht, inwieweit Sorten mit höherer N-Aufnahme genutzt werden könnten um Herbst-Nmin-Werte zu senken.
Versuchsaufbau
An drei Standorten in Niedersachsen wurden von 2012 bis 2014 in verschiedenen N-Düngungsvarianten Nmin-Werte im Herbst im Boden, Rohproteingehalt und Ertrag von drei Maissorten mit unterschiedlichem mittleren Rohproteingehalt untersucht.
Ergebnisse
Der gemessene Rohproteingehalt kann Hinweise auf die Stickstoffversorgung der jeweiligen Maisfläche liefern. Für die Beurteilung sind jedoch Kenntnisse über die sortenspezifischen Rohproteingehalte notwendig.
Die Auswahl von Sorten mit höherem mittlerem Rohproteingehalt kann bei gleicher N-Düngung dazu beitragen, die Reststickstoffgehalte im Herbst im Boden zu reduzieren. Da bei der Sortenwahl viele weitere Aspekte, wie Produktionsziel und Standorteignung beachtet werden müssen, ist eine gezielte Sortenempfehlung für den Grundwasserschutz kaum zu erstellen. Der mittlere Rohproteingehalt könnte jedoch besonders auf auswaschungsgefährdeten Standorten als zusätzliches Auswahlkriterium berücksichtigt werden.
Die Versuchsergebnisse bestätigen, dass im Silomaisanbau die Höhe der N-Düngung einen deutlichen Einfluss auf die Nmin-Werte hat. Die Herbst-Nmin-Werte können durch reduzierte N-Düngung verringert werden. Eine Überdüngung mit Stickstoff ist unbedingt zu vermeiden, da dies zu einem überproportionalen Anstieg der Herbst-Nmin-Werte führt.
Ein ausführlicher Bericht kann im Downloadbereich heruntergeladen werden.
Kontakte

Andrea Knigge-Sievers
landesweite Aufgaben im kooperativen Trinkwasserschutz §28 NWG
0441 801-431

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