Drohne und Feldroboter begeistern
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast besucht PraxisLabor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Schickelsheim und stellt erstmals Eckpunkte der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie vor
Schickelsheim - Mit rund einer Million Euro fördert das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) die Digitalisierung des Ackerbaus. Das Geld wird in das neue PraxisLabor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) investiert. Was passiert nun genau in dem PraxisLabor? Agrarministerin Barbara Otte-Kinast besuchte während ihrer „ML-Tour 2020" die Versuchsstation der LWK in Schickelsheim (Königslutter/ Kreis Helmstedt). Bei einer Vorführung von Sensoren und Maschinen, die über, auf sowie im Acker arbeiten, erhielt die Ministerin am Mittwoch (29. Juli) einen fundierten Einblick in die praktische Arbeit im PraxisLabor.
Zu den vom Ministerium mitfinanzierten, hochmodernen Technologien, die dort unter betrieblichen Bedingungen eingesetzt und geprüft werden, gehört ein digitaler Analyse-Spaten, der in Echtzeit wichtige Bodenparameter liefert, etwa den Nährstoff-, den Humusgehalt sowie den pH-Wert. Eine kameragesteuerte Hacke, die nicht nur zwischen den Reihen der gepflanzten Kultur, sondern auch in der Reihe zwischen einzelnen Pflanzen Un- und Beikräuter beseitigt, konnte die Ministerin beim Einsatz in einer Versuchsparzelle beobachten. „Verfahren zur mechanischen Unkrautbekämpfung spielen eine wichtige Rolle, wenn es künftig darum geht, mit weniger Pflanzenschutzmittel zu arbeiten", fasste Jobst Gödeke, Leiter des PraxisLabors, die Funktion des Geräts zusammen.
Der Flug einer Drohne mit hochsensibler Hyperspektralkamera, die Entwicklungsunterschiede innerhalb von Kulturen analysieren hilft, ein für exaktere Düngung mit einem Stickstoffsensor ausgerüsteter Schlepper sowie ein vierrädriger Feldroboter, der die Qualität von aufgehendem Saatgut dokumentiert, verdeutlichten den zahlreichen Gästen aus Politik und Wissenschaft das breite Spektrum digitaler Anwendungsmöglichkeiten.
Erkenntnisse des PraxisLabors kommen Betrieben zugute
„Mit den gesammelten Erkenntnissen dieses Leuchtturmprojekts auf Basis der hohen Standards unseres Feldversuchswesens können wir unsere Landwirtinnen und Landwirte über Beratungs- und Bildungsangebote unterstützen und auch Behörden mit validen Daten versorgen", betonte Kammerpräsident Gerhard Schwetje mit Blick auf die Weiterentwicklung des PraxisLabors. So gehört die Einrichtung eines mobilen Schulungszentrums für Digitalen Ackerbau zu den nächsten Schritten.
„In unseren Versuchen und Projekten werden die Effekte auf die ackerbaulichen Verfahren und gleichzeitig auf die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt ermittelt", erläuterte Stefan Ortmann, Leiter des LWK-Geschäftsbereichs Landwirtschaft, den besonderen Ansatz des PraxisLabors.
„Mit den Versuchsergebnisse aus dem PraxisLabor werden die Landwirte bei der Verbesserung ihrer ackerbaulichen Verfahren unterstützt. Das wiederum hilft bei der Umsetzung der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie“, erklärte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Auf der Domäne Schickelsheim stellte sie der Öffentlichkeit erstmals Eckpunkte der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie vor.
Was ist die Niedersächsische Ackerbau- und Grünlandstrategie?
Ein Landwirt ernährt heute 155 Menschen - im Jahr 1900 waren es etwa zehn. Diese Produktionssteigerung bringt Herausforderungen für Umwelt- und Naturschutz, Ökonomie und gesellschaftlicher Akzeptanz mit sich.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Nur ein gesunder Boden sichert das Einkommen unserer Landwirte und liefert uns hochwertige Lebensmittel.“ Sie hat deshalb vor gut einem Jahr Experten gebeten, in sieben Arbeitsgruppen eine Ackerbau- und Grünlandstrategie zu entwickeln. Diese ist eingebettet in die Ackerbaustrategie des Bundes, die aktuelle Gesetzgebung zur Förderung der Biodiversität im Rahmen des „Niedersächsischen Weges“ und den künftigen Anforderungen des Klimaschutzes.
Die Niedersächsische Ackerbau- und Grünlandstrategie widmet sich der Ertragssicherung, der Ressourcenschonung, der Biodiversität und Nachhaltigkeit sowie der Ökonomie und gesellschaftlicher Akzeptanz. Darüber hinaus geht es um die Erhaltung der Moore sowie des Grünlandes.
Das Ziel ist eine Nutzung des Zuchtfortschritts zur Steigerung der Effizienz, eine konsequente Umsetzung des integrierten Pflanzenbaus und Pflanzenschutzes sowie die stärkere Verzahnung konventioneller und ökologischer Produktion.
„Wir brauchen eine Landwirtschaft, die von der Gesellschaft akzeptiert wird. Mit der Ackerbau- und Grünlandstrategie verbinden wir Wertschöpfung mit Wertschätzung“, betonte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Sie dankte den Teilnehmern der Arbeitsgruppen für ihr Engagement.
Entwicklung der Ackerbaustrategie geht kontinuierlich weiter
Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen
Exklusive Einblicke in grüne Arbeitswelten
Landwirtschaftskammer und weitere Partner des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ unterwegs mit Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund
Mehr lesen...Festlicher Abschied für erfahrenen Planer und fundierten Berater
Bezirksstellenleiter Dr. Günter Kuhnt geht nach mehr als 32 Jahren bei der Landwirtschaftskammer in den Ruhestand
Mehr lesen...Biogas mit Zukunft: Viele Anlagen vor wichtiger Weichenstellung
Fachtagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Verden zeigt Bandbreite der weiteren Nutzungsmöglichkeiten auf
Mehr lesen...Artenschutz: Ein großer Tag für winzige Aale
Landwirtschaftskammer Niedersachsens koordiniert in der Elbe Besatzaktion zugunsten der Arterhaltung und Bestandssicherung des Europäischen Aals
Mehr lesen...Gehölze: Jetzt hat die Motorsäge Pause
Verbot gilt für Bäume, Hecken und Gebüsche in der freien Landschaft – In Privatgärten bleibt Baumschnitt möglich
Mehr lesen...Grundlagenkurs Hauswirtschaft: Neun Teilnehmerinnen freuen sich über erfolgreichen Abschluss
Landwirtschaftskammer Niedersachsen vermittelt Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund u. a. Wissen rund um Nahrungszubereitung, Reinigung und Arbeitsschutz – Jobcenter Aurich finanziert Maßnahme zum zweiten Mal
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Beratungsangebote & Leistungen
Nährstoffmanagement, Modul Technik- und Bauberatung
Sie haben einen zu hohen Nährstoffanfall auf Ihrem Betrieb und müssen Wirtschaftsdünger abgeben. Es stellen sich Ihnen Fragen zu den optimalen Lagerungs-, Aufbereitungs- und Transportverfahren. Bei der Ausbringung von Wirtschaftsd&…
Mehr lesen...Technikberatung zu Maschinen und Verfahren der Außenwirtschaft
Sie wollen in landwirtschaftliche Techniken investieren, sind sich aber nicht sicher, welches Gerät oder Verfahren für Ihre Bedürfnisse optimal oder rentabel ist? Sie wissen nicht, ob Ihre Geräte noch den zukünftigen …
Mehr lesen...Drittmittelprojekte
Abibewässerung
Ausgangslage Die durch den Klimawandel zunehmend negative klimatische Wasserbilanz in der Vegetationsperiode führt zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für die Feldberegnung. Gleichzeitig erfordert die zunehmende Nutzungskonkurrenz um …
Mehr lesen...ADAM
Ausgangslage ADAM ist ein 42-monatiges transdisziplinäres Forschungs- und Umsetzungsprojekt zur Steigerung der Biodiversität im Intensivgrünland. Es sind Partner aus der Wissenschaft (Bewilligungsempfänger Universität Gö…
Mehr lesen...AGrON
Ausgangslage In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch …
Mehr lesen...AQUARIUS
Ausgangslage Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …
Mehr lesen...Biotopverbund Grasland
Ausgangslage Hintergrund dieses Projektes ist der starke Rückgang artenreichen Grünlands und seine zunehmende Verinselung in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen einerseits und der starke Flä…
Mehr lesen...BTB
Ausgangslage Landwirte und Imker sind aufeinander angewiesen: Die Landwirte haben Vorteile durch die Bestäubung Ihrer Kulturpflanzen durch die Honigbienen. Die Imker benötigen Blühpflanzen zur Versorgung Ihrer Bienen und zur …
Mehr lesen...