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Von Fotoshootings zum Trauercafé – 17 neue Bauernhofpädagoginnen in Niedersachsen

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Die 17 Teilnehmerinnen sind sehr zufrieden, als sie, wie geplant, am 14.10.2020 ihr Zertifikat als Bauernhofpädagogin in den Händen halten. Trotz des um zwei Monate verspäteten Starts in den Lehrgang und der Corona-bedingten Einschränkungen sind nun alle Absolventinnen bestens gerüstet für ihre ganz individuellen Angebote, die von Mitmachtagen für Kinder über Fotoshootings für Teenies bis zu Sinneserfahrungen für Demenzkranke reichen.

Absolventinnen Lehrgang Bauernhofpädagogik 2020
Absolventinnen Lehrgang Bauernhofpädagogik 2020Eva-Maria Asmussen

Bereits zum vierten Mal veranstaltete die Landwirtschaftskammer Niedersachsen den 11-tägigen Lehrgang Bauernhofpädagogik. Doch dieser Lehrgang war anders: es wurden Termine verschoben, Betriebsbesuche abgesagt, und die Übungen mit Besuchergruppen konnten auch nicht durchgeführt werden. Da im Lehrgang generell viel draußen gearbeitet wird, konnte immerhin die Gruppenarbeit mit den Abstandsregelungen vereinbart werden und fehlende Besucher wurden kurzerhand durch Rollenspiele oder die Familie ersetzt. Dank der Kompetenz, Kreativität und Flexibilität der Hauptreferentin Christine Hamester-Koch und dem fachlichen Input der Referentinnen der Landwirtschaftskammer zu rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen konnten so dennoch alle Inhalte vermittelt werden. Die Absolventinnen kennen nun ihr Alleinstellungsmerkmal und haben ihre eigenen Konzepte für bauernhofpädagogische Angebote entwickelt.

Die Vielfalt der Angebote ist groß: So möchte sich Carola Pothmer, Erzieherin aus dem wendländischen Teichlosen, auf Kinder von 18 Monaten bis 10 Jahren konzentrieren und vielleicht auch Angebote für Eltern mit Kindern entwickeln. Durch die Hausaufgabe, die darin bestand, eine Veranstaltung auf dem eigenen Hof durchzuführen, hat sie es geschafft, von der Planung ins Handeln zu kommen: ein Raum für die Arbeit mit Gruppen ist fertig und alle rechtlichen und organisatorischen Fragen sind geklärt. Daher will sie auch in diesem Jahr noch mit ihren ersten Angeboten loslegen.

Birte Sueße, Reitlehrerin aus Lilienthal und Mutter von Teenies denkt da eher an Erlebnisse für Jugendliche. Zudem plant sie ein Programm zu Führungsarbeit für Soldaten - ihr Mann ist bei der Bundeswehr.

Generationsübergreifende Kurse schweben Jessika Otto aus Rehburg-Loccum vor. Sie möchte Programme wie „Bauen und Gestalten“ für Großeltern mit Enkelkindern oder auch für Väter mit ihren Kindern anbieten.

Ebenso vielfältig wie die Zielgruppen sind die anvisierten Inhalte der Teilnehmerinnen: einige verfolgen das Ziel der Bildungsarbeit in Form von Zusammenarbeit mit Schulen oder Jahreskursen für Kinder. Andere möchten den Hof mit unvergesslichen Erlebnissen verbinden, sei es in Form von Auszeiten bis hin zur Trauung auf dem Bauernhof. Und es gibt Bauernhofpädagoginnen, die auf ihrem Hof Angebote für Beratung und Seelsorge bis hin zur Trauerarbeit anbieten möchten.

So unterschiedlich die Absolventinnen in Alter, Fähigkeiten und Vorstellungen sind, so verfügen sie nun alle über die Möglichkeit, durch hochwertige erlebnispädagogische Angebote ein eigenes Standbein aufzubauen. Dadurch sind sie nicht nur in der Lage, ein Zusatzeinkommen für den Betrieb zu erwirtschaften, sondern sie leisten durch die Öffentlichkeitsarbeit auch einen wichtigen Beitrag zur der Imagepflege der Landwirtschaft.

Weitere Lehrgänge werden regelmäßig angeboten.