So werden Sie zum König/zur Königin der Kabel
Computer, Drucker, Monitor, Schreibtischlampe, Schredder und diverse Ladekabel - Ohne Strom geht nichts. Hinter dem Schreibtisch, unter dem Internetrouter – Kabel liegen herum, stauben ein und verknoten. Schlimmstenfalls werden sie zur Stolperfalle. Wir zeigen Ihnen, wie Sie zum König/zur Königin der Kabel werden.
Wer seine Kabel im Büro im Griff hat, macht sich das Leben leichter. Denn hat sich aus dem Kabelsalat erstmal ein heilloses Chaos entwickelt, wird es schwierig. Manch ein Kabel muss gezogen werden, um es von den anderen zu trennen. Das kostet Zeit und Nerven. Oberstes Gebot beim Kabelmanagement: Ordnung schaffen. Und bei neuen Kabeln lautet die Devise: Vorbeugen und lästigen Kabelsalat vermeiden.
Wer ein Büro neugestaltet, hat Einfluss auf die Kabel. Wer hier mit Steckdosen geizt, spart am falschen Ende. Chaotischen Kabelsalat findet man eher in alten Räumen, in denen Steckdosen oft Mangelware sind. Das Strippengewirr ist nicht nur nicht schön, es ist auch gefährlich. Schnell entstehen Stolperfallen, die zu Verletzungen führen können.
Besser kurz als lang
Die meisten Geräte bringen Kabel mit. Diese Kabel vom Hersteller haben oft eines gemeinsam: Sie sind entweder zu kurz oder zu lang. Beides ist unpraktisch, und es lohnt sich mitunter, die Geräte mit Kabeln in passenden Längen nachzurüsten. Denn jeder Meter weniger verringert den Kabelsalat.
Gegen Kabel am Boden helfen Binder, Klemmen, Schläuche, Kanäle und Abdeckleisten.
Allzweckwaffe Kabelbinder
Einfach und günstig sind Kabelbinder. Mit ihnen kann man einerseits zu lange Kabel in Schlaufen zusammenlegen. Außerdem können mehrere Kabel zu einem Strang gefasst werden. Wer nach einem halben Meter einen Kabelbinder anbringt, schafft schon viel Ordnung. Die Ernüchterung folgt, wenn ein Kabel wieder entfernt werden muss, weil beispielsweise ein Gerät an einen anderen Platz umziehen muss.
Kabel werden gekennzeichnet
Auch, wenn es kleinlich wirkt: Jedes Kabel sollte gleich beim Einzug ins Büro beschriftet werden. Nur so weiß man später, welches Kabel zu welchem Gerät gehört. Das ist schnell gemacht mit speziellen Kabeletiketten, klappt aber auch mit einem kleinen Schild oder Klebeband - bei langen Kabeln am besten an beiden Enden. Diese Beschriftung gehört zum Standard. Das heißt, wenn ein neues Gerät gekauft wird, werden die Kabel beschriftet, ohne Wenn und Aber und ohne Ausnahme. Wie in der Gefriertruhe: Wer etwas ohne Etikett einfriert, kann beim Auftauen die böse Überraschung erleben.
Einfache Lösung: Kabelklemmen
Die Fußleiste hilft, längere Kabel zu verstecken statt sie auf dem Boden liegen zu lassen. Das geht mit Kabelklemmen, auch unter den Namen Nagelschelle oder Nagelklemme bekannt. Damit werden Kabel an der Fußleiste fixiert, aber auch unter der Zimmerdecke oder um den Türrahmen herum. Vorteil: Kabelklemmen kosten nicht viel und sind einfach in der Handhabung. Man braucht nur einen Hammer und ein bisschen Geschick. Nachteil: Die Klemmen halten nicht in allen Wänden und sind nur für dünne Kabel geeignet. Außerdem verschwinden die Kabel damit nicht, sondern sind immer noch sichtbar.
Schlauch, Kanal, Abdeckleiste
Kabel kann man nicht wegzaubern, und sie lösen sich auch nicht in Luft auf. Ordnung in außer Rand und Band geratene Leitungen bringt man, indem man sie bündelt und versteckt. Praktisch ist ein elastischer Kabelschlauch. Der lässt sich in der Mitte öffnen, so dass man die Kabel hineinlegen kann. Anschließend wird der Schlauch wieder verschlossen. Baumärkte und der Elektrofachhandel bieten solche Kabelschläuche in unterschiedlichen Größen (Längen und Breiten) und Farben an. Nachteil: Der Kabelschlauch liegt weiterhin auf dem Boden und kann zur Stolperfalle werden.
Ein Kabelkanal eignet sich für lange Kabel, die an der Wand entlang von einer Ecke des Raumes zur anderen führen. Ähnlich wie im Schlauch lassen sich auch im eckigen Kanal mehrere Kabel verstecken. Praktisch: Man kann den Kabelkanal überstreichen, so fällt er kaum noch auf.
Kommen mehrere Kabel zusammen (etwa beim Computer), eignet sich eine Kabelabdeckleiste. Sie wird mit Schrauben oder Dübeln an der Wand befestigt. Eine elegante Lösung, um Kabel zu verstecken. Die Abdeckleiste kann passend zur Wand gestrichen oder tapeziert werden. Eine solche Abdeckung lässt sich auch selbst fabrizieren mit einer Spanplatte in beliebiger Größe, die mit Abstand an der Wand befestigt wird. Wichtig ist eine Halterung am unteren Ende, damit die Kabel nicht unten durchrutschen.
Kabel am Schreibtisch verstecken
Wie wird man Kabel auf dem Schreibtisch los? Mit einer Kabelbox, auch bekannt als Kabelsammler. Dort verschwinden sowohl Kabel als auch ganze Verteiler- oder Sammelsteckdosen, Netzteile und Ladestationen. Die Anschlüsse in der Box bündelt man am besten mit Klettband oder Kabelbindern. Die Box hat seitliche Schlitze oder Löcher für die Anschlüsse. Das Kabel-Wirrwarr verschwindet im Inneren der Box. Theoretisch kann man eine solche Box selbst herstellen aus einem stabilen Karton. Man kann aber dekorative Boxen für kleines Geld kaufen.
Im Handel gibt es Kabelkörbe für den Schreibtisch. Diese werden unter die Tischplatte geschraubt. So bleibt der Schreibtisch von Kabelsalat verschont.
Auch mit Kabelwannen gehört Kabelwirrwarr der Vergangenheit an. Es gibt sie zur Untertisch-Montage in verschiedenen Längen. Alle Anschlüsse und Zuleitungen legt man in den Schacht. Bekannt ist diese Technik vor allem aus schwedischen Möbelhäusern, es gibt sie aber auch von vielen anderen Herstellern.
Kabel inszenieren statt verstecken
Kreative Geister machen aus der Not eine Tugend und dekorieren mit freiliegenden Kabeln. Diese „Kabel-Kunst“ ist ein Trend, den man in den sozialen Medien sehen kann. Alles, was man dafür benötigt, sind weiße Kabelschellen und gute Ideen. Mit Gemälden oder Schriftzügen an der Wand setzt man die Kabel in Szene.
Ordnung in der Schublade
Es lohnt sich, die Kabelbestände regelmäßig zu durchforsten und die Ladenhüter rigoros zu entsorgen. Einige Kabel werden als Reserve in der Schublade bleiben. Auch hier heißt es, den Überblick zu behalten. Eine einfache Lösung vermeidet Kabelsalat: Die aufgewickelten Kabel stecken in leeren Toilettenpapierrollen. Durch die Spannung des Kabels entstehen kompakte Päckchen, die sich beschriften lassen. Das ist praktisch und kostenfrei.
Nicht alle Kabel passen in eine Papierrolle. Größere Geräte werden in Schachteln sortiert oder in große Schubladeneinsätze mit Ordnungsfächern. Wichtig: Der Behälter darf nicht zu voll sein und jedes Kabel und jedes Gerät wird beschriftet.
Übrigens: Nicht für jedes Gerät muss es ein eigenes Kabel geben. Es gibt Ladegeräte mit mehreren Anschlüssen. So muss man nicht für jedes Gerät ein Kabel vorhalten. Nach dem Motto: Einer für alle.
Kleine Helfer für kleines Geld
Es muss nicht immer die große Investition sein. Überall, wo Kabel herumhängen, lässt sich mit einfachen Mitteln Ordnung schaffen. Es gibt selbstklebende Kabelklemmen, die unter oder entlang der Schreibtischplatte geklebt werden. So bekommen etwa Handy- oder USB-Kabel einen festen Platz und rutschen nicht mehr unter den Tisch, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Die kleinen Clips halten die leichten Kabel einfach fest. Schöner geht es mit runden Kabeldrobs, die es in vielen bunten Farben zu kaufen gibt.
Wer mehr als ein Kabel auf dem Schreibtisch einsatzbereit haben möchte, ist mit einem Organizer oder Kabelmanager gut bedient. Es gibt ihn in unterschiedlichen Größen und Materialien. Ob Holz oder Silikon, das ist Geschmackssache - Hauptsache, es können mehrere Kabel eingeklemmt werden.
Alternativ kann man Foldbackklammern an die Schreibtischplatte klemmen. Die sehen zwar nicht ganz so chic aus, sind aber mindestens genauso praktisch und vor allem preiswert.
Praktisch sind Kabelaufwickler aus Kunststoff, auch unter der Bezeichnung Kabel-Tidy bekannt. Sie werden als praktisches Accessoire für Reisen angeboten. Doch auch am heimischen Schreibtisch leisten die Aufwickler ihrer Dienste: Lange Kabel – etwa von Maus oder Tastatur – lassen sich so verkürzen, indem man einen Teil einfach aufwickelt.
Setzen Sie sich einen Termin
Ordnung in den Kabelsalat zu bringen braucht Zeit. Dennoch bringt Verschieben nichts, am besten fangen sie noch heute an. Oder Sie setzen sich einen festen Termin (etwa 1. November nach der Kartoffelernte) und schreiben diesen Termin dick in Ihren Kalender.
Kontakte
Anne Dirking
Allgemeine Weiterbildung, Agrarbüro und EDV
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