Das von der EU finanzierte Projekt SMARTCHAIN veranstaltete am 06.06.2021 seine Abschlussveranstaltung, bei der die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen zur Unterstützung kollaborativer kurzer Lebensmittelversorgungsketten (KLK) in Europa vorgestellt werden. Das dreijährige Projekt, an dem die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitwirkte, brachte ein breites Spektrum von politischen Entscheidungsträgern, Praktikern und Forschern zusammen, um gemeinsam mehr über kollaborative KLK zu erfahren und zu ermitteln, wie man ihr Wachstum fördern kann. KLK sind Lebensmittelsysteme, die das Potenzial haben die Art und Weise wie wir Lebensmittel anbauen, verteilen und konsumieren zu verändern und dabei auf die Bedürfnisse von Landwirten, Lebensmittelproduzenten und Verbrauchern einzugehen.
Eine gründliche Analyse verschiedener Arten von KLK in ganz Europa, wie z. B. Direktverkauf auf dem Bauernhof, Bauernmärkte, gemeinschaftsgestützte Landwirtschaft und Genossenschaften, sowie deren regulatorische Rahmenbedingungen, führte zur Formulierung von politischen und geschäftlichen Empfehlungen im Agrar- und Lebensmittelsektor.
Dr. F. Javier Casado Hebrard von der Universität Hohenheim, SMARTCHAIN-Projektleiter, erklärt:
"In drei Jahren intensiver Arbeit hat SMARTCHAIN 18 kurze Lebensmittelversorgungsketten aus neun verschiedenen Ländern analysiert, um die Faktoren zu verstehen, die für ihren Erfolg eine Rolle spielen, aber auch um ihre Hauptbedürfnisse, Barrieren und Engpässe zu identifizieren, wobei der Fokus auf der Perspektive der Verbraucher lag. In der SMARTCHAIN-Broschüre finden Landwirte, Lebensmittelproduzenten und andere KLK-Praktiker anwendbare Lösungen, Empfehlungen und nützliche Tipps zur Verbesserung der Unternehmensleistung bei gleichzeitiger Steigerung der Nachhaltigkeit. Wir haben auch eine Reihe von umsetzbaren politischen Empfehlungen für Entscheidungsträger entwickelt, um KLK zu unterstützen und deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen".
Dank der Identifizierung der Schlüsselparameter, welche die nachhaltige Lebensmittelproduktion und ländliche Entwicklung in den verschiedenen europäischen Regionen beeinflussen, legte SMARTCHAIN die entscheidenden Faktoren fest, die für KLK-Unternehmen eine maßgebliche Rolle spielen und wodurch die wichtigsten Erfolgsfaktoren und Engpässe für deren Entwicklung identifiziert werden konnten. Diese Lösungen können die Wettbewerbsfähigkeit in Form von wirtschaftlichem Wachstum, logistischen Verbesserungen und der Schaffung neuer Vertriebskanäle erhöhen.
Soziale Innovation als Vorantreiber des Wandels in KLK
Der SMARTCHAIN-Leitfaden befasst sich auch mit sozialen Innovationen für KLK und einer Bewertung ihrer Nachhaltigkeit aus wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Sicht. Darüber hinaus stellt er die Ergebnisse einer Analyse zu Wertvorstellungen und Einstellungen der Verbraucher gegenüber KLK vor und gibt Anregungen, wie eine größere Akzeptanz für diese Form der Lebensmittelversorgung geschaffen werden kann.
Die SMARTCHAIN-Partner haben eine Innovationsplattform ins Leben gerufen, um den Transfer von Wissen, innovativen Lösungen und Know-how zwischen KLK-Akteuren zu stimulieren und zu erleichtern, mit dem gemeinsamen Ziel, positive Veränderungen im Bereich der KLK zu erzielen. Die SMARTCHAIN-Broschüre wird in Kürze auf der Plattform in neun Sprachen verfügbar sein: Niederländisch, Französisch, Englisch, Deutsch, Griechisch, Ungarisch, Italienisch, Serbisch und Spanisch.
Über SMARTCHAIN
KLK sind Lebensmittelsysteme, die das Potenzial haben, auf einige der wichtigsten Bedürfnisse und Möglichkeiten von Landwirten, Lebensmittelproduzenten und Verbrauchern zu reagieren. Diese können viele Vorteile im Vergleich zu konventionellen, längeren Lebensmittelketten mit sich bringen, z.B. die verkürzte Distanz zwischen Produktion und Verbrauch, den Zugang zu lokal produzierten Lebensmitteln mit bekannter Herkunft und die Unterstützung der lokalen Wirtschaft.
Die 43 Partner von SMARTCHAIN, die aus 11 europäischen Ländern stammen, arbeiteten drei Jahre lang daran, den Wandel hin zu kollaborativen KLK zu unterstützen, indem sie Wissenschaftler mit Praktikern und verschiedenen Akteuren des Sektors unter einem gemeinsamen Ziel zusammenbrachten. Das SMARTCHAIN-Projekt "Towards Innovation - driven and smart solutions in short food supply chains" wurde von der Universität Hohenheim koordiniert und erhielt eine Förderung durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union unter der Fördernummer 773785.
Wie geht es weiter?
Die SMARTCHAIN-Innovationsplattform, eines der Hauptergebnisse des Projekts, wird in 5 neuen Horizont 2020-Projekten in den kommenden Jahren weiterentwickelt und auch künftig zugänglich und nutzbar bleiben. Einen Überblick über die Inhalte und Materialien, die von unseren SMARTCHAIN-Partnern auf der Plattform zur Verfügung gestellt wurden, finden Sie ebenfalls in der Broschüre.
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