Mehr Tierwohl, sparsamerer Betriebsmitteleinsatz, weniger Beeinträchtigungen der Umwelt: Barbara Otte-Kinast informiert sich in Versuchsstation der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Technologien für zukunftsfähige Schweinehaltung
Eine zukunftsfähige Schweinehaltung, die noch stärker am Wohlbefinden der Tiere ausgerichtet ist, zugleich die Umwelteffekte reduziert und wirtschaftlich tragfähig ist: Diese Ziele haben die Fachleute der LWK im Blick, die zusammen mit Partner*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft in Wehnen unter anderem die Projekte „DigiSchwein“ und „EmiMin“ umsetzen.
„Wir beraten die Betriebe in praktischen Fragen der Betriebswirtschaft, des Marktes und der Tiergesundheit – mit den Projekten unseres Versuchswesens wollen wir die Schweinehalterinnen und Schweinehalter langfristig dabei unterstützen, dass sie ihre bedeutende Rolle bei der Erzeugung qualitativ hochwertiger regionaler Lebensmittel zukunftssicher gestalten können“, betonte Kammerpräsident Gerhard Schwetje während eines Rundgangs über das Gelände der LWK-Versuchsstation.
Software soll Wohlbefinden der Tiere verbessern helfen
Im Projekt „DigiSchwein“ wird unter anderem eine Farmmanagement-Software entwickelt, die durch Auswertung von Sensor-Daten schweinehaltende Betriebe künftig dabei unterstützen soll, Veränderungen im Bestand deutlich früher zu erkennen und damit das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern.
Das System soll Tierhaltende zum Beispiel in die Lage versetzen, schneller auf Krankheiten und auf aggressives Verhalten im Tierbestand reagieren. Außerdem unterstützt die digitale Technik Landwirtinnen und Landwirte dabei, Geburten frühzeitig zu erkennen.
Betriebsmittel effizienter einsetzen - Umwelt schonen
Die digitale Anwendung soll außerdem die Betriebsmitteleffizienz steigern und die Umwelt durch Nährstoffreduktion schonen helfen, die sich etwa aus besser angepassten Futterrationen ergeben.
Im Verbundprojekt „EmiMin“, das vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft sowie von der Universität Kiel koordiniert wird, geht es darum, präzise zu analysieren und zu dokumentieren, wie viel Ammoniak, weitere Schadgase und Geruch bei einem Außenklimastall in die Umwelt gelangen. „Ein Außenklimastall bietet durch den Auslauf nach draußen und durch Ruhezonen im Inneren verschiedene Vorteile für das Wohlbefinde der Tiere“, erläuterte Kammerpräsident Schwetje der Ministerin.
Kot-Harn-Trennung verhindert Emissionen
Zu den innovativen technischen Lösungen des LWK-Außenklimastalls gehört eine Vorrichtung zur Kot-Harn-Trennung, die – im Vergleich zu einem normalen Flüssigmistkeller – Emissionen deutlich mindern soll. Hierzu werden im Zuge des Projekts „EmiMin“ belastbare Zahlen erwartet.
„Ich bin zuversichtlich, dass es mit diesem Projekt gelingen kann, verlässliche Emissionsfaktoren für Außenklimaställe zu erhalten, um eine realistische und klare Datengrundlage auch für die Erfüllung der anstehenden Emissionsminderungsvorgaben zu haben“, lobte Ministerin Otte-Kinast.
Neue Lösungen fürs Nährstoffmanagement
Die der Ministerin in Wehnen präsentierte Forschungsarbeit behandelt neben Fragen des Tierwohls und unterschiedlicher Haltungsformen außerdem neue Wege im Nährstoffmanagement: Um die Möglichkeiten der eigenbetrieblichen Gülleseparierung zu untersuchen und zu verbessern, betreibt die LWK in Wehnen überdies eine in einem Container eingehauste Separationsanlage für flüssige Wirtschaftsdünger.
Das digital ansteuerbare System ermöglicht sowohl eine Optimierung der Einstellung oder der Kombination mit dem natürlichen Absetzverhalten beziehungsweise der Zugabe von verschiedenen Additiven, um die Absetzgrade zu verbessern. Die Effekte dieser verschiedenen Maßnahmen können, etwa durch digitale Waagen, genau erfasst und dokumentiert werden.
Die Projekte, an denen die LWK beteiligt ist, werden aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert. Projektträgerin ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Ausführlicher Bildtext des Gruppenfotos:
Verschaffte sich in der Versuchsstation für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) einen Überblick über aktuelle Forschungsprojekte: Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (vorn, Mitte), hier zu sehen mit (v.l.) Kammerpräsident Gerhard Schwetje, Kammerdirektor Hans-Joachim Harms, Karin Logemann (Agrarpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion), Dr. Marc-Alexander Lieboldt (Projektkoordinator "DigiSchwein"), Stefan Sagkob (Leiter Sachgebiet Projekt- und Versuchswesen Tier), Dr. Harm Drücker (Leiter des Fachbereichs Energie, Bauen, Technik), Stefan Ortmann (Leiter des Geschäftsbereichs Landwirtschaft), Dr. Ludwig Diekmann (Leiter des Fachbereichs Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier, Tiergesundheitsdienste) und Carmen Fögeling (Leiterin der LWK-Versuchsstation).
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