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Biodiversitätsberatung nun auch im Kreis Friesland

Webcode: 01041040 Stand: 27.09.2022

Minister Lies überreicht Kammer-Berater Schroer Ernennungsurkunde – Zuwendungsbescheid für Ökologische Station Jade

Varel – Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) baut mit Unterstützung des Landes ihre Biodiversitätsberatung weiter aus: Aus der Hand von Umweltminister Olaf Lies erhielt LWK-Berater Stephan Schroer von der Kammer-Bezirksstelle Oldenburg-Nord am 24.09.2022  die Ernennungsurkunde für die Biodiversitätsberatung.

Übergabe Ernennungsurkunde Berater Friesland
Minister Olaf Lies (Mitte) überreicht Berater Stephan Schroer (2.v.re) die Ernennungsurkunde im Beisein von Kreislandwirt Hartmut Seetzen (li.), Renko Eilts (2.v.li) und Nora Kretzschmar (re) von der LWK NiedersachsenNaturschutzstiftung-ffw

Während des Termins in Varel (Kreis Friesland) übergab der Minister außerdem den Zuwendungsbescheid für die Ökologische Station Jade an die Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven.

Die Ökologische Station Jade wird ab dem Jahr 2023 unter der Trägerschaft der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven die Natura 2000-Gebiete in den Landkreisen Friesland, Wittmund, Wesermarsch und der Stadt Wilhelmshaven betreuen. Die vier Gebietskörperschaften arbeiten hier interkommunal zusammen.. Während die Ökologische Station ihren Arbeitsschwerpunkt in den Natura2000-Gebieten u.a. des Landkreises Friesland hat, nimmt LWK-Fachmann Stephan Schroer die Biodiversitätsförderung in der Agrarlandschaft außerhalb der Schutzgebiete in den Fokus. Doch Arten machen an Schutzgebietsgrenzen nicht halt – und so wird es in der Praxis eines engen Austausches und einer guten Zusammenarbeit beider Institutionen bedürfen. Aus dieser Zusammenarbeit könnten neue Modelle entstehen, die gemeinsam zum Erfolg führen, so Minister Lies.

Ein wichtiges Ziel der Biodiversitätsberatung ist es, bei allen erforderlichen Maßnahmen zum Biotop- und Artenschutz die Vereinbarkeit mit einer wirtschaftlich starken Landwirtschaft mitzudenken und zu berücksichtigen. Das kann ein Berater oder eine Beraterin nicht allein leisten: Dazu bedarf es eines großen Netzwerkes von fachlicher Kompetenz. Dessen Nutzbarkeit für die Berater*innen wird über die Koordinierungsstelle sichergestellt, die gemeinsam von LWK und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz organisiert wird.

Damit Landwirt*innen und Berater*innen die Ziele einer größeren Artenvielfalt gemeinsam erreichen können, ist stets ein enger Austausch mit der Naturschutzbehörde des Landkreises, mit dem Landvolk, den Umweltverbänden, aber auch mit der Naturschutzstiftung und der Ökologischen Station notwendig . In einem ersten Schritt gilt es nun, die Ziele, die die Beratung erreichen soll, zu strukturieren und zu priorisieren. Dazu wird ein sogenanntes Ziel- und Maßnahmenkonzept erarbeitet. Die Landwirt*innen profitieren davon, dass ihre Belange im Ziel- und Maßnahmenkonzept von Anfang an mitgedacht und berücksichtigt werden. Sie haben mit der Beratung außerdem eine Anlaufstelle, die die zahlreichen landesweiten und regionalen Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten überblickt und für den einzelbetrieblichen Anspruch nutzbar machen kann. Dies soll auch eine Unterstützung und Hilfe für die weiteren in der landwirtschaftlichen Beratung tätigen Einrichtungen sein.

Zu seinen ersten Aufgaben zählt LWK-Biodiversitätsberater Stephan Schroer die Pflege und die Entwicklung der Wallhecken im Südkreis des Landkreises Friesland sowie von Randstrukturen wie zum Beispiel Wegrainen und Saumstreifen.   Auf diese Weise sollen im Sinne eines Biotopverbundes, Lebensräume von Arten der landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft erhalten werden. Dabei profitieren u.a. in Hecken brütende Vögel oder Schmetterlinge, deren Raupen auf Gräser und Kräuter der Wegsäume angewiesen sind.

Biodiversität muss – das ist allen Beteiligten klar – zukünftig stärker auch bei Änderungen der Produktionssysteme, bei Fruchtartenwechsel, Technikentwicklung, Digitalisierung, Wassermanagement, Pflanzenschutz und Düngung von Anfang an mitgedacht werden. Im Laufe der Zeit wird dadurch ersichtlich, welche Effekte durch die Biodiversitätsförderung zu erwarten sind und wie ein gestärkter Arten- und Biotopschutz noch besser in die moderne Landwirtschaft integriert werden kann.