Großes Interesse an ToSBa-Betrieben auf dem Betriebstreffen 2022
Am sonnigen Freitagnachmittag, 19.08.2022, startete die erste öffentliche ToSBa-Betriebsbesichtigung mit über 80 Teilnehmern. Das Interesse daran, torfreduzierte Substrate direkt in verschiedenen Kulturen in den Baumschulpraxis im Einsatz zu sehen, war also groß und überregional. Neben vielen Gärtnern, Baumschulinhabern und Gartenbauinteressierten, fanden sich auch Vertreter der Substratindustrie sowie der Forschung und Beratung zum Veranstaltungsstart in der Baumschule Hülsmann in Edewecht ein. Im Anschluss zeigte Jens Meyer (Jens Meyer Jungpflanzen, Apen) der Gruppe, wie er im Rahmen des Projektes seine Jungpflanzen torfreduziert produziert.
Heckenpflanzen und Sträucher - auch torfreduziert kein Problem
Die Baumschule Hülsmann produziert auf über 20 ha in Edewecht eine Vielzahl von Kulturen, darunter Heckenpflanzen, Sträucher, Blütensträucher und Gräser im Container. Auf Anhängern sitzend wurden die Teilnehmenden durch den Betrieb gefahren, dabei gaben Gerd und Sohn John Hülsmann Einblicke in ihre Produktion.
Das neue Standardsubstrat der Baumschule Hülsmann besteht seit diesem Jahr aus 70% Torf und 30% Holzfaser funktioniert in allen Kulturen gut. „Wir müssen teilweise in speziellen Kulturen etwas häufiger bewässern und etwas früher nachdüngen. Die Sackung im Topf ist etwas größer als im ehemaligen Torf-Substrat. Ansonsten mussten wir keine Änderungen vornehmen und sind zufrieden. Mehr als 30% Holzfaser würden wir aber aufgrund der vermehrten Bewässerung und Düngung sowie der Topfmaschinengängigkeit nicht ins Substrat einmischen wollen.“, so John Hülsmann. Neben diesem Substrat testet die Baumschule auch ein Substrat mit nur noch 50% Torf, ergänzt durch Perlite und Kokosmark in einigen Blütensträuchern und ein Substrat mit Torf (50 %), Holzfaser, Rindenhumus und Substratkompost in Gräsern. Alle Kulturen sind bisher gut gewachsen und verkaufsfähig.
Besondere Anforderungen an torfreduzierte Substrate bei Jungpflanzen
Im Anschluss fuhren alle Teilnehmenden von Edewecht weiter in die Gemeinde Apen zum Jungpflanzenbetrieb Jens Meyer. Hier werden hochwertigen Koniferen-Veredelungen und Jungpflanzen wie Blütensträuchern, Heidelbeeren, Moorbeetkulturen etc. produziert. Jens Meyer setzt bereits seit vielen Jahren auch stärker torfreduzierte Substarte ein, sodass alle unterschiedlichsten Kulturen im Betrieb in verschieden Substraten mit max. 50 % Torf kultiviert werden – und das ohne größere Probleme. „Ich musste in diesem Jahr deutlich häufiger flüssig nachdüngen. Die Substratpreise sind sehr hoch. Auf kostspielige Substratausgangsstoffe wie Kokosmark kann man im Jungpflanzenbereich und bei stark torfreduzierten Substraten nicht verzichten. Vor allem in Baumschulen mit Großcontainern werden die erhöhten Kosten zu Buche schlagen.“, so Jens Meyer.
Reger persönlicher Austausch
Der Abschluss der Veranstaltung mit gemeinsamen Grillabend fand im Dorfgemeinschaftshaus in Tange statt und ließ weitere direkte Fragen an das ToSBa-Team zu. „Wir möchten uns nochmal ganz herzlich bei den teilnehmenden ToSBa-Baumschulen für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken. Dass die Veranstaltung auf solches Interesse gestoßen ist, ist sehr schön und ein tolles Zeichen. Ein Dank gilt natürlich auch besonders den Familien Hülsmann und Meyer für die Gastfreundschaft und die Offenheit.“, so Regionalkoordinatorin Pia Bunger.
Kontakte


Pia Bunger
Regionalkoordinatorin Projekt ToSBa
04403 9796-47
0174 3009 294

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