Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Ackerbohnen 2022
Körnerleguminosen, wie beispielsweise die Ackerbohne, sind im Ökolandbau ein unverzichtbarer Bestandteil in der Fruchtfolge. Als Luftstickstoff fixierende Kultur tragen sie zur Stickstoff-Versorgung in der Fruchtfolge bei. Zudem sind sie als Protein-Futtermittel gefragt und die Erzeugerpreise bewegen sich auf einem stabilen Niveau.
Allerdings ist der Anbau auch von Unsicherheiten begleitet. Neben der Verkrautung sind es besonders phytosanitäre Ursachen, aber auch Blattläuse, Blattrandkäfer oder Nanoviren die den ökologischen Körnerleguminosenanbau erschweren. Daraus resultieren schwankende Erträge und betriebswirtschaftliche Risiken.
Die Erträge der diesjährigen Öko-Landessortenversuche Ackerbohnen fallen in den Anbaugebieten (ABG) 2 (sandige Standorte Nord-West) und ABG 3 (lehmige Standorte West) sehr heterogen aus. Von erfreulichen bis auch sehr schwachen Erträgen geht die Schwankungsbreite. Auch aus der Praxis wird von erfreulichen bis nicht zufriedenstellenden Erträgen berichtet.
Unterschiede bei den Rohproteingehalten
Bei der Sortenwahl stehen in erster Linie die Ertragsstabilität, die Standfestigkeit und eine geringe Krankheitsanfälligkeit im Vordergrund. Daneben ist ein niedriges Tausendkorngewicht in Hinblick auf geringere Saatgutkosten von Bedeutung. Für Betriebe mit Eigenverwertung, aber auch für Futtermischwerke ist im Zuge der „100-% Biofütterung“ zudem der Rohproteingehalt relevant. Zwischen den Sorten besteht im dreijährigen Schnitt eine Spannbreite zwischen etwa 27 und 31 Prozent. Es lohnt sich also bei der Sortenwahl diesen Parameter im Blick zu haben.
Sekundärinhaltsstoffe bei den Sorten beachten
Sortenunterschiede sind außerdem bei den Sekundärinhaltsstoffen zu beachten. Der Bitterstoff Tannin setzt beispielsweise bei Schweinen die Futteraufnahme herab und beeinflusst die Proteinverdaulichkeit negativ. Vicin und Convicin hemmen bei Geflügel die Eiweißverdauung. Vicin kann zudem die Legeleistung herabsetzen. Bei der Rindviehfütterung gibt es dagegen keine Einschränkung durch die genannten Inhaltsstoffe. Diese Sekundärinhaltsstoffe spielen bei einer Eigenverwertung im Betrieb eine wichtige Rolle. Aber auch die Abnehmer achten zunehmend darauf. Im Zweifelsfall sollte vor der Sortenwahl die Ansprüche an die Sekundärinhaltsstoffe beim Abnehmer erfragt werden.
Die Ergebnisse 2022 finden Sie am Ende dieser Seite zum herunterladen.
Ergebnisse zu weiteren Versuchen im Ökologischen Landbau, bzw. Sortenversuche der zurückliegenden Jahre finden Sie unter: ISIP
Saatgut aus ökologischer Erzeugung
Laut der EG-Verordnung Ökologischer Landbau gilt , dass grundsätzlich nur Bio-Saat- und Pflanzgut zu verwenden ist. Einen guten Überblick über das bundesdeutsche Gesamtangebot erhält man schnell und tagesaktuell im Internet. Unter www.organicxseeds.de sind alle ökologisch erzeugten, vertriebsberechtigten Saatgutpartien sortenspezifisch aufgelistet.
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Kontakte

Markus Mücke
Berater Ökologischer Ackerbau, Mechanische Beikrautregulierung, Umstellungsberatung, Versuchswesen Ökologischer Landbau
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Berater Ökologischer Landbau, Umstellungsberatung, Versuchswesen Ökologischer Landbau
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