Gemeinsames Bekenntnis zum Niedersächsischen Weg
Im Rahmen des Niedersächsischen Weges waren 2020 vertraglich Maßnahmen für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz vereinbart worden. In der ersten gemeinsamen Sitzung nach der Landtagswahl haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, dass der Niedersächsische Weg fortgeführt wird.
Dabei waren sich alle einig, dass der Niedersächsische Weg als bisher bundesweit einzigartiges Erfolgsmodell gestärkt und ausgebaut werden soll, um den größten Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen: dem Rückgang der Artenvielfalt und dem fortschreitenden Klimawandel.
Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: „Den ,Niedersächsischen Weg‘ sollten wir getreu der gemeinsam vereinbarten Ziele weitergehen: Die landwirtschaftlichen Betriebe benötigen in diesem Punkt Verlässlichkeit und Planungssicherheit sowie die Aussicht, dass sie nicht nur für die Erzeugung hochwertiger Nahrungs- und Futtermittel, sondern auch für ihr wachsendes Engagement für den Umwelt- und Naturschutz mit einem fairen Ausgleich rechnen können.“ Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen habe ihre Arbeitsweise und Beratungspraxis verstärkt auf die Ziele des „Niedersächsischen Weges“ ausgerichtet, ergänzte Schwetje. „So möchten wir – neben zahlreichen weiteren Aspekten – zum Beispiel die Biodiversitätsberatung zusammen mit unseren Partnerinnen und Partnern auf regionaler Ebene weiterentwickeln.“
Umweltminister Christian Meyer: „Ich bin den Landwirtinnen und Landwirten sowie den Umweltverbänden für ihre bislang geleistete Arbeit sehr dankbar! Wir werden diesen erfolgreichen Weg zusammen weitergehen, jetzt gemeinsame Ziele formulieren und umsetzen und dafür auch verstärkt in landwirtschaftlichen Regionen werben. Ziel aller Partner des Niedersächsischen Weges ist es, die Finanzierung der Maßnahmen und damit auch die notwendigen Personalressourcen nachhaltig zu sichern und vorzuhalten, damit die erarbeiteten Ziele auch in der Fläche umgesetzt werden können.“
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Der Niedersächsische Weg ist eine echte Errungenschaft, weil alle zusammen an mehr Artenschutz arbeiten. Jetzt wollen wir mehr Tempo in die Umsetzung bringen. Mit der Pestizidreduktionsstrategie, die in Kürze vorgestellt wird, setzen wir eine der zentralen Maßnahmen des Niedersächsischen Wegs um. Die Biodiversität ist weltweit in Gefahr, alle müssen ihre Möglichkeiten für mehr Artenschutz nutzen.“
Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks Niedersachsen: „Wir begrüßen, dass der 2020 unterzeichnete Vertrag zum Niedersächsischen Weg in den kommenden Jahren weiter Bestand haben soll. Für unsere Bäuerinnen und Bauern ist es ein wichtiges Zeichen, dass für ihr Engagement für diese bundesweit einmalige Vereinbarung auch die Finanzierung sichergestellt bleibt. In den kommenden Jahren muss jetzt mit Hilfe die vereinbarten Erfolgskontrollen geprüft werden, wo Nachbesserungs- oder Ergänzungsbedarf für einzelne Maßnahmen besteht, damit die Ziele sowohl im Umweltschutz als auch in der Existenzsicherung der landwirtschaftlichen Betriebe greifen. Ein wichtiger Punkt bleibt für uns auch die Versorgungssicherheit durch nachhaltige Erzeugung von Nahrungsmitteln.“
Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen: „Gemeinsam können wir auf erste Erfolge des Niedersächsischen Weges zurückblicken, von Gesetzesänderungen über die Entwicklung von Artenschutzprogrammen bis hin zur praktischen Umsetzung von Ufersäumen an den Gewässern. Ein großer Teil der Wegstrecke liegt aber noch vor uns. Erst wenn es gelungen ist, den Flächenverbrauch wirksam zu reduzieren, mehr Lebensräume und Wanderkorridore für die Arten in der Agrarlandschaft zu schaffen und Alternativen zum Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln voranzubringen, werden wir das Artensterben wirksam stoppen können. Dafür brauchen wir von der neuen Landesregierung eine langfristige Bereitstellung der notwendigen Personalressourcen und Finanzmittel von mindestens 100 Millionen Euro jährlich. Ebenso wichtig ist es, die Motivation und das gute Miteinander für das gemeinsame Ziel zu stärken und unsere Netzwerke von Naturschützer*innen und Landwirt*innen auch vor Ort weiter zu entwickeln. Die gemeinsamen Projekte des BUND mit der Landwirtschaftskammer und dem Landvolk als Partner leisten dazu einen wichtigen Beitrag.“
Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen: „Der Niedersächsische Weg ist ein einzigartiger Schritt hin zu mehr Natur- und Artenschutz in Niedersachsen. Der Zusammenschluss unterschiedlicher Akteure unter anderem aus Landwirtschaft und Naturschutz ist ein wichtiger Meilenstein, um dem Artenschwund im Land zu begegnen. Als Vertreter des Naturschutzes ist der NABU durchaus zufrieden mit den Ergebnissen der letzten zwei Jahre, doch diese reichen nicht aus. Es muss noch mehr dafür getan werden, dass Umweltschutzmaßnahmen stärker in der Fläche ankommen. Der NABU wird diesen Weg gern weitergehen und setzt darauf, dass mit der neuen Ministerin Miriam Staudte und dem neuen Minister Christian Meyer eine vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich ist. Dazu ist es aus unserer Sicht auch notwendig, dass der Bruch der Vereinbarung durch die letzte Landesregierung geheilt wird, in dem das artenreiche Grünland an und um die Deiche wieder geschützt wird.“
Im Rahmen des Niedersächsischen Weges waren vertraglich Maßnahmen für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz vereinbart worden. Alle Partner verpflichteten sich dabei, Entschlüsse einstimmig zu fassen. Dieser Prozess war und ist deutschlandweit einmalig. Neben der Landesregierung gehörten Vertreter des Landvolks Niedersachsen, der Landwirtschaftskammer sowie des NABU Niedersachsen und des BUND Niedersachsen zu den Unterzeichnern des „Niedersächsischen Weges“. Viele Maßnahmen für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz wurden vereinbart – mit der neuen Landesregierung geht der Niedersächsische Weg jetzt verstärkt in die Umsetzung. Weitere Informationen: www.umwelt.niedersachsen.de/niedersaechsischer-weg/
Kontakte
Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
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