Tiere mit rätselhaftem Lebenszyklus: Landwirtschaftskammer koordiniert Besatzaktion mit 300.000 Glasaalen
Gemeinschaftsinitiative Elbefischerei und Fachleute der Landwirtschaftskammer setzen 122 Kilogramm Fische in Elbe aus – 40.000 Euro Kosten zugunsten des Artenschutzes
Die Besatzaktion ist ein Baustein zur Stabilisierung und Wiederauffüllung des Bestandes des Europäischen Aals (Anguilla anguilla). Insgesamt waren es um die 300.000 Tiere. Die LWK hat die Besatzaktion zum 18. Mal koordiniert.
Elbe ist gutes Aufwuchsgewässer
Als winzige Glasaale wurden die Tiere schonend an der französischen Atlantikküste gefangen und an diesem Mittwoch nach Bleckede gebracht. Angereist sind sie gekühlt im Fischtransporter an die Elbe, die als gutes Aufwuchsgewässer gilt. Entlang des West- und Ostufers der Elbe, in den Altarmen und Nebengewässern wie Jeetzel und Krainke wachsen die Jungaale auf und können später als erwachsene Blankaale die Elbe in Richtung ihres Laichgebietes Sargassosee im Atlantik wieder verlassen.
Mit dem Wehr in Geesthacht existiert auf dem Weg zum Meer nur ein Absperrbauwerk. Und dort erleichtert je ein Fischpass an beiden Ufern den Weg der Aale zurück vom Süßwasser ins Meer.
Rätselhafter Lebenszyklus
In jedem Fall erreichen durchsichtige, weidenblattartige Larven mit dem Golfstrom nach Osten verdriftet nach etwa zwei bis drei Jahren die europäischen Küsten. Sie entwickeln sich zu Glasaalen. Gelingt es ihnen, die Flusssysteme hinaufzuziehen, werden die kleinen Glasaale durch Pigmentierung dunkel. Die Oberläufe der Flüsse sind ihre Aufwuchsgebiete, die sie nach sechs bis zwölf Jahren als erwachsene Aale verlassen, um wieder über die Nordsee zum Laichgebiet zu wandern.
Die Bestände des Europäischen Aals sind überall in Europa seit Jahrzehnten erheblich zurückgegangen. Das hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen: darunter klimatische Veränderungen, die Fischerei, Parasiten, natürliche Feinde wie die Vogelart Kormoran sowie Wasserbauwerke, die die natürliche Wanderungsbewegung der Aale stören bis vollständig verhindern.
Engagement für den Aalbestand
Zur Bestandssicherung des Aals hat die Europäische Union 2007 eine Aal-Verordnung erlassen. Jeder Mitgliedstaat erstellte Managementpläne und setzt diese seither um – mit dem Ziel des Wiederaufbaus des Aalbestandes. Neben Niedersachsen führen auch andere Länder des Elbeeinzugsbereiches Besatzmaßnahmen mit Glasaalen und Jungaalen durch. Klar ist, dass messbare Erfolge aller Maßnahmen und der zurückliegenden Besatzaktionen sich erst in einigen Jahren abschätzen lassen.
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