Zweite Runde im Landjugend-Berufswettbewerb
Auszubildende der Landwirtschaft messen sich bei den Gebietsentscheiden in Rostrup und Celle
„Wer muss noch seinen Vortrag halten?“ ruft es von einer Tür in den Berufsbildenden Schulen Ammerland in den Pausenraum, ein junger Mann überlegt noch kurz, dann steht er auf und geht mit in den Raum. Er hält nun seinen Vortrag, den USB-Stick mit der Präsentation liegt bereit in seiner Hand. Der Vortrag ist nur eine von fünf Aufgaben, die er im Rahmen des Gebietsentscheids vom Berufswettbewerb der deutschen Landjugend bewältigen muss. „Der Berufswettbewerb bietet jungen Auszubildenden in den grünen Berufen die Gelegenheit, sich außerhalb der Schule mit anderen fachlich zu messen.“ erörtert Henning Schulte, Stellvertretender Vorsitzender im Niedersächsischen Kuratorium für den Landjugend-Berufswettbewerb e.V. Er hat vor einigen Jahren ebenfalls als Azubi am Berufswettbewerb teilgenommen und es sogar bis zum Bundesentscheid geschafft. Daran erinnert er sich gern zurück „Man lernt viele neue Leute kennen und der Blick über den Tellerrand hat mich persönlich auch weitergebracht. Wir hatten trotz des Wettbewerbsdrucks aber auch viel Spaß“ schmunzelt er.
Diese positiven Erfahrungen möchte er dem Berufswettbewerb zurückgeben und daher bringt er sich nun auf der planerischen Seite mit ein. Geplant wird lange vor Beginn der Kreisentscheide im Februar. Nicht nur auf Länderebene, der Berufswettbewerb findet deutschlandweit statt. Der Bundesentscheid wird jedes Mal woanders ausgetragen, in diesem Jahr findet er in der Lehr- und Versuchsanstalt in Echem, also in Niedersachsen statt. Doch bevor es soweit ist, müssen im landwirtschaftlichen Bereich die Teilnehmer für den Landesentscheid ermittelt werden. In zwei Gebietsentscheiden werden die zwölf Besten ermittelt.
Christoph, Tim und Philipp lagen beim Kreisentscheid an der BBS Vechta vorn und freuen sich auf die Erfahrungen und interessante Gespräche beim Gebietsentscheid in Rostrup. Sie haben sich im Vorfeld vorbereitet, sie wollen gern weiterkommen. Den Theorieteil in Klausurform haben sie bereits gemeistert, jetzt geht es weiter. Vor ihnen liegt noch die Bestimmungsaufgabe. Hier müssen die Azubis, die im dritten Lehrjahr sind, Werkstoffe, Sämereien und Futtermittel bestimmen.
Teamarbeit ist beim Zitzengummiswechseln gefragt. Hier zählt nicht nur die Zusammenarbeit oder das handwerkliche Geschick, die Arbeitssicherheit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ist das geschafft, steht eine Internetrecherche an. Neue Medien und Computertechnik sind in der Landwirtschaft Alltag, das muss sitzen. Die drei Azubis wollen außerdem in ihren Vorträgen erklären, nach welchen Kriterien sie ihren Ausbildungsbetrieb ausgewählt haben.
Richter Karl-Heinz Hackmann begleitet den Berufswettbewerb seit über 25 Jahren, erst als Berufsschullehrer und mittlerweile als Rentner. Man merkt ihm die Freude am Wettbewerb an. „Es ist immer eine positive Stimmung und der Wille, etwas voranzubringen und man möchte auch die Landwirtschaft insgesamt gut präsentieren.“ begeistert er sich. Und schon ruft Marlies Logemann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ihn, die Klausuren können nun korrigiert werden. Logemann gehört ebenfalls zum Organisationsteam und kümmert sich um die Durchführung des Gebietsentscheids. Es ist 11 Uhr bis alles soweit läuft und sie durchatmen kann. Der Plan musste wegen Krankmeldungen nochmal geändert werden, aber alle sind versorgt und wissen, was sie wann zu tun haben. Besonders freut sie, dass der Berufswettbewerb auch bei den Ausbildern eine hohe Wertschätzung genießt und sie ihre Azubis motivieren, teilzunehmen. „Das hilft sehr.“ ist sie überzeugt. „Es ist schwer, darzustellen, warum der Berufswettbewerb einen weiterbringt, was das für Chancen sind. Je weiter man kommt, desto klarer wird den Teilnehmern das, nur am Anfang kann man das noch nicht so einschätzen.“ weiß Logemann.
Der Austausch und das Lernen voneinander, das Beste aus sich rausholen erweitern den eigenen Horizont. In den Gesprächen mit den Richtern, die ehrenamtlich dabei sind und das alles selbst schon erlebt haben, spiegelt sich dieser Erfahrungsschatz wider. Das beeindruckt auch Sina Friese, Agrarreferentin von der Niedersächsische Landjugend e. V., die zum ersten Mal den Berufswettbewerb betreut. „Ohne die Richter wäre die Durchführung gar nicht möglich, wir sind sehr dankbar, dass sie sich immer wieder die Zeit nehmen und uns unterstützen. Hervorragend ist auch die Unterstützung seitens der Schulen, ich habe mich gleich willkommen gefühlt und alles war gut vorbereitet.“
Zwei Tage später findet im gleichen Rahmen der zweite Gebietsentscheid für die Auszubildenden der Sparte Landwirtschaft an der Albrecht-Thaer-Schule in Celle statt. Auch hier beginnen die Teilnehmer den Entscheid mit dem Lösen der theoretischen Aufgaben zu Allgemeinwissen und fachspezifischen Fragen in einem schriftlichen Test. Anschließend muss bei den praktischen Aufgaben handwerkliches Geschick, aber auch Köpfchen bewiesen werden. Bei der Praxisaufgabe gilt es dieses Mal, in 2er-Gruppen sein Können bei Wartungsarbeiten an einer Gelenkwelle unter Beweis zu stellen.
Bis zum Nachmittag werden die Azubis auf Herz und Nieren geprüft, bevor es zur Siegerehrung geht. Neben Gutscheinen von der Firma Masterrind für die Erstplatzierten erhalten alle Teilnehmer auch sehr viel Respekt für die erbrachte Leistung und den Mut, sich der Herausforderung zu stellen. Nun heißt es Daumen drücken für den Landesentscheid Mitte April an der DEULA in Westerstede, an dem die jeweils besten zwölf Auszubildenden der beiden Gebietsentscheide teilnehmen dürfen.
Nachfolgend die Sieger des Gebietsentscheids an der BBS Ammerland:
Platz |
Name |
Ort |
Ausbildungsbetrieb |
1. |
Lena Schmidt |
Peine |
Heiko Dreyer |
2. |
Clemens Averdam |
Lohne |
Heinrich Jans-Wenstrup |
3. |
Rebekka Niers |
Geeste |
Franz Dörtelmann |
4. |
Lea Sager |
Wiefelstede |
Wilfried Stolle |
5. |
Moritz Gerdes |
Andervenne |
Christian Timpe |
6. |
Katharina Eiting |
Wiefelstede |
Martens Folker |
6. |
Jan Focke Bruns |
Ovelgönne |
Iskert Janßen |
8. |
Torge Heitmann |
Altlandsberg |
Hof Junkernhose GbR |
9. |
Lukas Sall |
Voltlage |
Norbert Meyer |
10. |
Finn Tanger |
Twistringen |
Wolfgang Mählmann |
11. |
Frauke Onken |
Friedeburg |
Rolf-Peter Post |
12. |
Lennard Grüner |
Bad Bentheim |
Gert Ruschulte |
Bester BFSler (Azubi aus dem 1. Lehrjahr): Jonas Brand aus Friesoythe
Nachfolgend die Sieger des Gebietsentscheids an der Albrecht-Thaer-Schule Celle:
Platz |
Name |
Ort |
Ausbildungsbetrieb |
1. |
Christoph Stöver |
Halvesbostel |
Harm Kruse KG |
2. |
Cornelius von Eller-Eberstein |
Visselhövede |
Sven Klingemann |
3. |
Michel Wohlers |
Sauensiek |
Ernst Gaus-Lütje GbR |
4. |
Lennard Hacke |
Langlingen |
Jens Knoop Luttern GbR |
5. |
Jakob Weikard |
Groß Denkte |
Hans Georg Brunn |
6. |
Tom Lohmann |
Buchholz |
Wilfried Willenbrock |
7. |
Dana Eggerstedt |
Oetzen |
Friedrich Wöhler |
8. |
Julian Kliebisch |
Schöppenstedt |
Heidebroek GbR |
9. |
Oscar Barckhausen |
Eime |
Cord Klare |
9. |
Yan-Luca Marheineke |
Hildesheim |
Dirk Bülter |
11. |
Felicitas Mahnken |
Sothel |
Holsten GbR |
12. |
Marwin Bührke |
Wittingen |
Dirk Tewes KG |
Bester BFSler (Azubi aus dem 1. Lehrjahr): Rouven Hohls aus Bergen
Video zum Berufswettbewerb
Kontakte

Marlies Logemann
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