Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Wintergerste 2023
Nach Auswertung der Versuchsergebnisse und Rückmeldungen aus der Praxis zeigten sich in diesem Jahr bei der Öko-Wintergerste sehr erfreuliche Erträge und hohe Hektolitergewichte. Gute Aussaat- und Wachstumsbedingungen im Herbst sorgten für eine gute Vorwinterentwicklung. Die Frostperiode Mitte Dezember 2022 hinterließ keine sichtbaren Auswinterungsschäden. Die Niederschläge im März und April sorgten für gute Voraussetzungen und eine hervorragende Entwicklung der Gerstenbestände im Frühjahr. Blattkrankheiten spielten zudem eine untergeordnete Rolle. Die darauffolgenden ausbleibenden Niederschläge und die damit verbundene Trockenheit, die bis etwa Mitte Juni anhielt, konnten der weiteren Entwicklung und Ertragsbildung der Wintergerste nur bedingt zusetzen. Zumindest auf sehr leichten Standorten kam es zu sichtbaren Trockenstress und Ertragsreduktionen. Starkregen Mitte bis Ende Juni führten regional zu Lager. In den allermeisten Regionen konnte durch eine rechtzeitige Ernte bis Mitte Juli weitestgehend ohne Nachtrocknung geerntet werden.
Die Wintergerste kommt für Betriebe mit innerbetrieblicher Verwertung vorrangig in der Schweinefütterung für den Anbau in Frage. Aber auch für Marktfruchtbetriebe ist die Wintergerste eine interessante Ergänzung in der Fruchtfolge. Allerdings sollte der Anbau mit dem aufnehmenden Handel abgestimmt werden, da die Nachfrage nach Futtergerste und die Erlöse Schwankungen unterworfen sind und die Vermarktungssicherheit nicht immer gegeben ist.
Öko-Anbaufläche
Im Anbaujahr 2021/22 betrug die Öko-Gerstenfläche in Niedersachsen noch leicht rückläufig 1536 ha, während der Anbau im Jahr 2022/23 mit 2776 ha erheblich ausgedehnt wurde. Aufgrund der angespannten Marktsituation, liegen die Erlöse für Futtergerste derzeit deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.
Die Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Wintergerste 2023 können am Ende dieses Beitrages heruntergeladen werden.
Ergebnisse zu weiteren Öko-Versuchen auch aus zurückliegenden Jahren finden Sie unter: ISIP
Saatgut aus ökologischer Erzeugung verwenden
Laut der EG-Verordnung Ökologischer Landbau gilt, dass grundsätzlich nur ökologisch vermehrtes Saat- und Pflanzgut zu verwenden ist. Einen guten Überblick über das bundesdeutsche Gesamtangebot erhält man schnell und tagesaktuell im Internet. Unter http://www.organicxseeds.de/ sind alle ökologisch erzeugten, vertriebsberechtigten Saatgutpartien sortenspezifisch aufgelistet. Nur noch bei bestimmten Kulturen, die nicht in der sogenannten Kategorie I gelistet sind, kann bei nichtverfügbarkeit einer gewünschten Sorte nach Antrag bei der Kontrollstelle auch konventionell erzeugtes, ungebeiztes Saatgut zum Einsatz kommen.
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Markus Mücke
Berater Ökologischer Ackerbau, Mechanische Beikrautregulierung, Umstellungsberatung, Versuchswesen Ökologischer Landbau

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