Tierwohl in der Schweinehaltung – Nationales Tierwohl Monitoring, Kupierverzicht und alternative Abferkelsysteme. Und was passiert eigentlich mit dem Mist?
Das Tierwohl-Kompetenzzentrum Schwein des Netzwerk Fokus Tierwohl hat neue Beiträge zu verschiedenen Themen aus der Schweinehaltung veröffentlicht.“
Um Landwirte und Landwirtinnen in der Umstellung auf Bewegungsbuchten oder Buchten zu freien Abferkelung zu unterstützen, wurde der zweite Teil des Leitfadens „SchweineWohl im Fokus – Alternative Abferkelsysteme“ veröffentlicht (hier geht es zu Teil 1). Dieser rückt das Tier in den Mittelpunkt der Betrachtung. Es fließen Ergebnisse aus der Umfragen zu Bewegungsbuchten und zur Freien Abferkelung des Schweinekompetzenzzentrums mit ein. Neben der Gestaltung der Abferkelbucht und dem Management beeinflussen auch andere Faktoren den Erfolg. So spielen ebenfalls die Genetik der Elterntiere, deren Gesundheitszustand und Fütterung, das Nestbau-, sowie das allgemeine Verhalten der Sau eine wichtige Rolle.
Ganz neu ist auch die Übersetzung des Leitfadens „SchweineWohl im Fokus: Umgang mit kranken und verletzten Tieren“ ins Polnische und Rumänische.
Derzeit bearbeitet die Arbeitsgruppe „Saugferkelverluste“ des Tierwohlkompetenzzentrums Schwein den Themenkomplex der „großen Ferkelwürfe“. Bis zum 15. September besteht noch die Möglichkeit an einer Umfrage zum „Management großer Ferkelwürfe“ teilzunehmen. Ziel der Umfrage ist es einen Überblick zu gewinnen, wie sauenhaltende Betriebe Würfe managen und welche Maßnahmen für sie dabei von besonderer Bedeutung sind.
In der AG „Kupierverzicht“ wurden Unterrichtsmaterialien, sowie entsprechende Begleitdokumente erstellt. Diese sollen Lehrkräften an berufsbildenden Schulen die Möglichkeit geben das Thema Kupierverzicht in den Unterricht zu integrieren und die Landwirte und Landwirtinnen in der Ausbildung für dieses komplexe, multifaktorielle und betriebsindividuelle Thema zu sensibilisieren.
Besonders im Bereich der Schweinehaltung stellt sich, durch mehr organisches Beschäftigungsmaterial und den vermehrten Einsatz von Einstreu, die Frage nach der korrekten Entmistung und Mistlagerung. Hierzu hat die AG „Bauen: Sauen und Mast“ eine Übersicht erstellt.
Heu und Stroh sollten auf jeden Fall trocken und witterungsgeschützt gelagert werden. Auch der Aspekt der Biosicherheit sollte beachtet werden: Steht das Lager im Weißbereich muss das Lieferfahrzeug vor Überquerung der Schwarz-Weiß-Grenze desinfiziert werden. Während eine Lagerung von Heu/Stroh in Außenbereichen zwar möglich ist, sollte dies in der Planung genau überlegt werden, da das Lagergut der Witterung und anderen Einflüssen stärker ausgesetzt ist. Ebenfalls ist es wichtig in die Überlegungen zur Wahl des richtigen Lagerplatzes den Brandschutz mit einfließen zu lassen, denn trockene Materialien wie Heu und Stroh können schnell in Brand geraten.
Wenn das eingestreute Material wieder entsorgt werden muss, empfiehlt es sich dies aus Zeitgründen maschinell zu erledigen, oder sich zumindest unterstützen zu lassen. Welche Systeme es hierfür gibt, lässt sich ebenfalls in dem Artikel nachlesen. Ein Diagramm bietet eine Entscheidungshilfe.
Zu guter Letzt geht der Artikel noch auf die Lagermöglichkeiten von Mist ein und erläutert wie mit Mist für Biogasanlagen zu verfahren ist.
Zusätzlich zu den genannten Empfehlungen informiert das Tierwohlkompetenzzentrum Schwein auch über aktuelle Forschungsprojekte: Im Rahmen des Nationalen Tierwohl Monitorings (NaTiMon) sollen dabei Tierwohlaspekte in der Haltung, aber auch beim Transport und bei der Schlachtung berücksichtigt werden. Grundlage des entstehenden Berichts sollen regelmäßig erhobene management-, ressourcen- und tierbezogene Indikatoren bilden. Ebenfalls Teil des Projektes ist die Erstellung von Leitfäden und Handbüchern zur Erhebung von Indikatoren in der Haltung von Sauen und Saugferkeln, Aufzuchtferkeln und Mastschweinen. Um sich einen Überblick über die Haltungsstufen beim Schwein zu verschaffen, bietet sich die Indikatorendatenbank an.
Kontakte

Hannah Kanwischer
Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl

Insektenprotein für Mastschweine?
Weltweit sind für mehr als 2 Mrd. Menschen Insekten ein ganz normaler Bestandteil der Ernährung - vorrangig in Afrika, Asien und Südamerika. Auch wenn Insekten als Lebensmittel bei uns bisher kaum eine Rolle spielen, ist das Thema in …
Mehr lesen...
Expertenbeirat des Projektes DigiSchwein
Am 11. Oktober trafen sich die Expert*innen des projektbegleitenden Beirates und die Verbundpartner*innen des Projektes DigiSchwein, um sich über den aktuellen Zwischenstand und Fortschritt des Projektes auszutauschen.
Mehr lesen...
Betriebs- und Umbaukonzept Deckzentrum
Die Zeit läuft! Wer Sauen und Jungsauen im Deckzentrum noch nicht in Gruppen hält, muss spätestens bis zum 09. Februar 2024 ein Betriebs- und Umbaukonzept bei der zuständigen Veterinärbehörde einreichen. Ein Beispiel, f&…
Mehr lesen...Tierwohlförderung (Ringelschwanzprämie)
Das Land Niedersachsen fördert die besonders tiergerechte Haltung von Ferkeln und Mastschweinen mit unkupierten Schwänzen (Ringelschwanz) sowie die besonders tiergerechte Haltung von Sauen mit freier Abferkelung. Der Maßnahmenbeginn f…
Mehr lesen...Gülleanfall und Ammoniakemissionen bei unterschiedlicher Proteinversorgung von Mastschweinen
Die Eiweißversorgung der Mastschweine wirkt sich auch auf die Höhe der Ammoniakemissionen und den Gülleanfall aus. Die Emissionsrate in der novellierten TA Luft beträgt 2,91 kg NH3 je Mastplatz und Jahr für eine stark N-/P-…
Mehr lesen...
Leistungs- und Qualitätsprüfungen sowie Projekte in der Tierhaltung:
Jahresbericht 2022/2023 veröffentlicht
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen

Gesunde Schweine in alternativer Haltung
06.12.2023 - 07.12.2023
In einem zweitägigen Workshop sollen die Grundpfeiler des präventiven Tiergesundheitsmanagements in der ökologischen Haltung von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen thematisiert werden. Vormittags bieten Fachvorträge theoretischen …
Mehr lesen...
Tierwohl, Tiergesundheit und Stallbau - Wo stehen wir und was gibt es Neues
14.12.2023
Sie möchten Ihre Schweinehaltung optimieren, wissen aber nicht, wo Sie ansetzen sollen? Nach diesem Seminar gehen Sie mit neuen Ideen nach Hause. Wir zeigen Ihnen zum einen wie Schwedische Landwirte es schaffen Langschwanz-Tiere zu halten und…
Mehr lesen...
Umbaulösungen im Deckzentrum
17.01.2024
Die wesentlichen Änderungen der TierSchNutztVO bedeuten für die deutschen Sauenhalter erhebliche Aufwendungen sowohl baulicher als auch organisatorischer Art. Die Einführung der Gruppenhaltungspflicht im Deckzentrum und die maximale …
Mehr lesen...
Stallbau und Management mit Blick auf Tierwohl und Kupierverzicht - Praktische Tipps und Erfahrungen
17.01.2024
Tierwohl und Kupierverzicht nehmen eine immer größere Bedeutung in der Tierhaltung und vor allem in der Schweinehaltung ein. Doch wie kann es gelingen Langschwanz-Tiere zu halten? In diesem Seminar geben wir Ihnen praktische Tipps rund …
Mehr lesen...
Deckzentrum: Betriebs- & Umbaukonzept für das Veterinäramt einfach erklärt
29.01.2024
Am 09. Februar 2024 ist es soweit: Wer Sauen und Jungsauen im Deckzentrum noch nicht in Gruppen hält, muss zu diesem Termin ein Betriebs- und Umbaukonzept bei der zuständigen Veterinärbehörde einreichen. Wie das offizielle …
Mehr lesen...
Eigenbestandsbesamungslehrgang für Schweinehalter*innen
20.02.2024 - 22.02.2024
Das Tierzuchtgesetz vom 18.01.2019 erlaubt in § 15 Abs. 1 Satz 2 die Verwendung des Samens durch den Tierhalter oder deren Betriebsangehörige zur Besamung von Tieren im eigenen Bestand. Voraussetzung hierfür ist der Besuch eines …
Mehr lesen...Beratungsangebote & Leistungen

Umbaukonzept Deckzentrum
Sie suchen Unterstützung bei der Umbauplanung für das Deckzentrum im Sauenstall.
Mehr lesen...
Tierwohl - Stallumbau in der Schweinehaltung
Sie planen die Schweineställe Ihres Betriebes im Sinne des Tierwohls und zur Einhaltung der zukünftigen Regeln der TierSchNutztV umzubauen. Sie suchen nach wirtschaftlichen, baurechtlich möglichen und tiergerechten Umbaumö…
Mehr lesen...
Aktionsplan Kupierverzicht beim Schwein
Sie brauchen Unterstützung bei der Einhaltung der Rechtsvorschriften in Bezug auf das Schwänzekupieren beim Schwein.
Mehr lesen...
Beratungsangebot Ferkelerzeugung
Sie sind Ferkelerzeuger und wünschen sich eine fachlich fundierte Beratung der Produktionstechnik und der Ökonomie Ihrer Ferkelerzeugung.
Mehr lesen...
Beratungsangebot Schweinemast
Sie sind Schweinemäster und nutzen bereits alle Controllinginstrumente. Sie wünschen sich eine fundierte Analyse Ihrer Produktionstechnik und Ökonomie in der Schweinemast.
Mehr lesen...
Ringelschwanzprämie im Rahmen der ELER-Tierwohlförderung
Sie sind Schweinehalter und haben Interesse im Rahmen der Tierwohlförderung an der sogenannten Ringelschwanzprämie bei Mastschweinen und/oder Anzuchtferkeln teilzunehmen.
Mehr lesen...Drittmittelprojekte

Abibewässerung
Ausgangslage Die durch den Klimawandel zunehmend negative klimatische Wasserbilanz in der Vegetationsperiode führt zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für die Feldberegnung. Gleichzeitig erfordert die zunehmende Nutzungskonkurrenz um …
Mehr lesen...
ADAM
Ausgangslage ADAM ist ein 42-monatiges transdisziplinäres Forschungs- und Umsetzungsprojekt zur Steigerung der Biodiversität im Intensivgrünland. Es sind Partner aus der Wissenschaft (Bewilligungsempfänger Universität Gö…
Mehr lesen...
AGrON
Ausgangslage In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch …
Mehr lesen...
AQUARIUS
Ausgangslage Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …
Mehr lesen...
Biotopverbund Grasland
Ausgangslage Hintergrund dieses Projektes ist der starke Rückgang artenreichen Grünlands und seine zunehmende Verinselung in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen einerseits und der starke Flä…
Mehr lesen...
BTB
Ausgangslage Landwirte und Imker sind aufeinander angewiesen: Die Landwirte haben Vorteile durch die Bestäubung Ihrer Kulturpflanzen durch die Honigbienen. Die Imker benötigen Blühpflanzen zur Versorgung Ihrer Bienen und zur …
Mehr lesen...