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2. Maisreifeprüfung: Regional große Reifeunterschiede

Webcode: 01042172 Stand: 01.09.2023

Erntebeginn bei frühen Sorten im Süden und Osten. Die Abreife des Maises verläuft ungestört und zügig, erste frühe Bestände erreichen die Silierreife. Im Norden liegen die TS-Gehalte i. d. R. noch recht niedrig.

Reifeprüfung Silomais
Reifeprüfung SilomaisKarl-Gerd Harms

 Die zu Regionen zusammengefassten Darstellungen zur Maisabreife wurden zur aktuellen Maisreifeprüfung leicht abgeändert. In der Abreifegrafik werden nun die Regionen „Süd“ und „Ost“ zusammengefasst dargestellt, da die Abreifegrade an den Reifeprüfungsstandorten dieser Regionen auf ähnlichem Niveau verlaufen. Daraus ergibt sich für die Region „West“ eine alleinige Abreifedarstellung. Hier konnte der Standort Astrup im Landkreis Osnabrück erst Mitte Mai bestellt werden; dies sollte bei der Einschätzung der Abreife von Beständen in dieser Region insbesondere bei früheren Aussaatterminen berücksichtigt werden.

 

Regionen Süd und Ost

In der vergangenen Woche verlief die Maisabreife in Anbetracht der Witterung sehr zügig. Dies gilt besonders für die Regionen „Süd“ und „Ost“, hier erreichten die TS-Zunahmen im Erntegut der drei Reifegruppen Werte von 2,5 – 3 Prozentpunkt binnen einer Woche. Auch im Kolben wurden hohe Zunahmen von einem Prozentpunkt pro Tag und mehr erreicht. Vor dem Hintergrund der angekündigten sommerlichen Witterungsbedingungen ist auch weiterhin mit einer guten Entwicklung zu rechnen. Somit ist infolge der Kolbenfüllung mit schnell zunehmenden Stärkegehalten und dadurch weiterhin zügiger Abreife zu rechnen.

Daher wurden die Reifeprognosen in diesen Regionen um einige Tage vorgezogen; es ist bereits in dieser Woche damit zu rechnen, dass frühe Sorten die Silierreife erreichen. Mittelfrühe Sorten werden voraussichtlich ab dem 10. September die anzustrebenden TS-Gehalte erreichen, wofür mittelspäte Sorten bei vergleichbaren Aussaatterminen noch bis ca. Mitte dieses Monats brauchen werden.

Region West

Im westlichen Niedersachsen verläuft die Abreife normal. Zu Beginn der letzten Woche wurden hier TS-Gehalte um 25% bei frühen Sorten festgestellt, mittelspäte Sorten hatten lagen bereits um ca. 23 %. Der in dieser Region nun hinzugekommene Standort Astrup zeigt seine späte Aussaat erst Mitte Mai besonders deutlich anhand der gegenüber den anderen beiden Standorten um ca. eine Woche verzögerte Abreife.

Die Reifeprognosen wurden für das westliche Niedersachsen nicht verändert, so dass für frühe Sorten ab Mitte September mit der Silierreife gerechnet werden kann. Mittelfrühe Sorten werden etwa ab dem 20. September, und mittelspäte Sorten ab ca. dem 25. September die anzustrebenden TS-Gehalte erreichen.

Region Nord und Küstennähe

Im nördlichen Niedersachsen ist es i.d.R. etwas kühler als in den restlichen Landesteilen. Da sich dieser Effekt zur Nordsee hin verstärkt, wird dieses Gebiet unter der Bezeichnung „Küstennähe“ als eigene Region mit drei Reifeprüfungsstandorten betrachtet.

In diesen Gebieten wurde in der vergangenen Woche die erste Beprobung der Maisreifeprüfungen durchgeführt. Die ermittelten TS-Gehalte unterscheiden sich dabei recht deutlich; so ist die Abreife am Standort Rockstedt im Übergangsbereich zur Region Ost trotz späterer Saat dem Standort Wehnen eine Woche voraus. Die physiologische Entwicklung der Kolben unterscheidet sich hierbei jedoch kaum, so dass die Stärkeeinlagerung bei frühen Sorten noch mindestens 2 Wochen (ab Probenahme) fortgesetzt werden wird. Mittelfrühe Sorten lagern noch ca. 3 Wochen in die Kolben ein, mittelspäte Sorten noch eine weitere Woche länger. Die näher der Küste liegenden Sandstandorte Ankelohe und Borgholt, beide witterungsbedingt etwa Mitte Mai gesät, liegen in ihrer physiologischen Entwicklung gegenüber den vorgenannten Standorten mindestens eine Woche zurück, der Standorteinfluss des Marschbodens in Wirdum bewirkt eine weitere Woche Rückstand in der Reifeentwicklung.

Aus diesen Rahmenbedingungen ergeben sich für die Gebiete mit kühlem Küsteneinfluss voraussichtlich Erntetermine ab Ende September bei frühen Sorten und Anfang Oktober bei mittelfrüher Genetik. Mittelspäte Sorten sollten hier ohnehin nicht angebaut werden, diese würden bei minderer Qualität die Silierreife erst ab Mitte Oktober erreichen.

Insbesondere im nördlichen Niedersachsen wird sich mit den kommenden Beprobungen noch zeigen müssen, ob sich die derzeit abzeichnenden Reifeprognosen Bestand haben werden.

Kontakte


Karl-Gerd Harms

karl-gerd.harms~lwk-niedersachsen.de

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