Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Winterroggen 2023
Die diesjährige anhaltend, regnerische Witterung von Ende Juli bis etwa Mitte August setzte vielen Roggenflächen erheblich zu und dämpfte die Stimmung bei den Betrieben. Häufig konnte erst ab etwa Mitte August mit der Ernte begonnen werden, die zudem durch starkes Lager und Auswuchs erheblich behindert wurde. Die Fallzahlen waren in vielen Beständen bereits auf ein sehr niedriges Niveau abgerutscht. Backfähige Konsumware konnte kaum noch gedroschen werden. Zumindest schafften es vereinzelte Betriebe vor dem „großen Regen“ noch Roggenpartien mit vermarktungsfähigen Fallzahlen zu dreschen. Allerdings verbunden mit erhöhten Trocknungsaufwand. Die Erträge in der Praxis sind dennoch vorrangig zufriendenstellend bis gut ausgefallen, was für die Erlöse allerdings nicht zutrifft.
Wie in der Praxis konnten auch die Öko-Roggenversuche nicht auf allen Standorten des Anbaugebietes 2 (sandige Standorte Nord-West) und des Anbaugebietes 3 (lehmige Standorte West) unter idealen Bedingungen geerntet werden. Erfreulicherweise sind aber alle vier Standorte wertbar und erreichen überwiegend ein sehr erfreuliches Ertragsniveau.
Roggen ist hinsichtlich der Nährstoffversorgung und Wasserverfügbarkeit im Vergleich zu den anderen Getreidearten anspruchsloser und steht in der Regel als abtragende Kultur in der Fruchtfolge. Durch seine zügige Jugendentwicklung und der ausgeprägten Bodendeckung und Pflanzenlänge besitzt Roggen eine sehr hohe Konkurrenzkraft gegenüber Beikräutern. In der Praxis kann deshalb häufig auf mechanische Beikrautregulierungsmaßnahmen verzichtet werden. Nicht zuletzt ist auch die gute Winterfestigkeit ein weiterer wichtiger Vorzug. In manchen Jahren, kann Auswuchs witterungsbedingt das positive Bild trüben und zu Vermarktungsproblemen bei Backroggen führen.
Die Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Winterroggen 2023 können am Ende dieses Beitrages heruntergeladen werden.
Ergebnisse zu weiteren Öko-Versuchen auch aus zurückliegenden Jahren finden Sie unter: ISIP
Bei Winterroggen ist nur Saatgut aus ökologischer Erzeugung zulässig!
Zu beachten ist, dass Winterroggen beim Saatgutbezug der Kategorie I unterliegt. Das bedeutet, dass für den Anbau von Roggen nur noch ökologisch vermehrtes Saatgut verwendet werden darf. Es wird grundsätzlich keine Ausnahmegenehmigungen zur Verwendung von konventionell, erzeugtem ungebeizten Saatgut gemäß Art. 45 (5) der VO (EG) 889/2008 oder eine allgemeine Genehmigung gemäß Art. 45 (8) der VO (EG) 889/2008 erteilt. Einen guten Überblick über das bundesdeutsche Gesamtangebot erhält man schnell und tagesaktuell im Internet. Unter http://www.organicxseeds.de/ sind alle ökologisch erzeugten, vertriebsberechtigten Saatgutpartien sortenspezifisch aufgelistet.
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Markus Mücke
Berater Ökologischer Ackerbau, Mechanische Beikrautregulierung, Umstellungsberatung, Versuchswesen Ökologischer Landbau


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