Maisreifeprüfung 2023: 4. Termin
Die Abreife der Silomaisbestände ist erwartungsgemäß gut voran geschritten. Vielfach ist die Silierreife erreicht bzw. wird in diesen Tagen erreicht werden.
Die in dieser Woche gefallenen Niederschläge können zwar zu kurzfristig leicht sinkenden Gesamt-TS-Gehalten führen, werfen aber die physiologische Entwicklung nicht zurück.
Landwirte sollten Ihre Bestände weiterhin im Blick behalten, um den optimalen Häckseltermin nicht zu verpassen.
Regionen Süd und Ost
Bereits zur Beprobung am 11.09. hatten die zu üblichen Terminen gesäten Maisbestände die Silierreife erreicht, frühe Sorten z.T. sogar schon überschritten. Die Kolbenentwicklung zeigte jedoch, dass die physiologische Entwicklung der Maisbestände zu diesem Zeitpunkt optimal für das Silieren war, lediglich mittelspäte Sorten haben das Erntefenster erst um Mitte September erreicht. Aktuell dürften daher alle noch nicht gehäckselten Maisbestände mindestens die Silierreife erreicht haben, auch wenn diese ggf. erst etwas später als üblich ausgesät werden konnten.
Region West
Im westlichen Niedersachsen erreichten erste Bestände zum Beprobungstermin das optimale Erntefenster. Im Laufe der letzten Woche war dies dann bei allen frühreifen Sorten der Fall (siehe Tabelle). Mittelfrühe Sorten werden in dieser Woche die Silierreife erreichen. Somit sollte auch hier mit der Ernte nicht länger gewartet werden. Früh gesäte Bestände mittelspäter Sorten werden ebenfalls bereits in dieser Woche die anzustrebenden TS-Gehalte erreichen.
Bestände, die erst um Mitte Mai gesät wurden, reagieren mit ca. einer Woche Reifeverzug.
Region Nord
Auch im nördlichen Niedersachsen verläuft die Maisabreife entsprechend der Reifeprognose (siehe Grafik). Bei üblichen Aussaatterminen erreichen frühe Sorten in dieser Woche die Silierreife, während mittelfrühe Sorten diese ab Ende September erzielen werden. Für mittelspäte Sorten ab der Reifezahl S 260 ist vor Anfang Oktober kaum mit TS-Gehalten von 32 % und mehr zu rechnen.
Region Küstennähe
Im küstennahen Raum wurden an den drei Standorten die Reifeprüfungsparzellen um Mitte Mai gesät. Hier zeichnet sich ab, dass frühe Sorten bis S 220) gegen Ende September die Silierreife erreichen werden. Mittelfrühe Sorten werden bis Anfang Oktober benötigen, um die anzustrebenden TS-Gehalte zu erreichen. Bei früherer Aussaat ist jedoch eine frühere Abreife zu erwarten, was natürlich auch andersherum gilt. Auf schweren Böden wie am Standort Wirdum (siehe Tabelle) ist mit einer ca. eine Woche späteren Abreife zu rechnen.
CCM und Körnermais
Die Kolbenentwicklung ist besonders in den südlicheren Regionen Niedersachsen schon weit fortgeschritten. Um anhand der Maisreifeprüfung abzuschätzen, wann die Ernte von CCM oder Körnermais beginnen kann, bieten sich ein Blick auf die TS-Gehalte der Kolben an. Addiert man zu den hier ermittelten TS-Gehalten ca. 4 % hinzu, erhält man in etwa die TS-Gehalte der Körner. Mitte September lagen diese somit im Süden und Osten Niedersachsen bei frühen und mittelfrühen Sorten bereits bei über 60 % TS und dürften aktuell schon 65 % und mehr erreicht haben. Im westlichen Niedersachsen sind ca. 5 % geringere Gehalte zu erwarten, was unter aktuellen Bedingungen etwa einer Woche Entwicklungsverzug entspricht. Die Wasserabgabe aus den Körnern wird sich in den nächsten Wochen weiter verlangsamen, so dass die Restfeuchten nicht mehr mit 5 % pro Woche weiter sinken werden. 30 % Restfeuchte und weniger sind im Oktober jedoch durchaus realistisch, insbesondere bei frühreifen Sorten.
Zünslerbefall beobachten und bekämpfen
Der Maiszünsler ist in Niedersachsen weiter auf dem Vormarsch. In den entsprechenden Regionen und in angrenzenden Gebieten (Flugradius 40 km) sollten daher vor der Ernte die Bestände auf Bohrmehl in den Blattachsen und abknickenden Fahnen / Pflanzen oberhalb der Kolben kontrolliert werden. Bei fortgeschrittenem Befall knicken die Pflanzen zum Teil unterhalb der Kolben ab, auch die Kolben können befallen sein. Wo das der Fall ist, kommt es in der Folge regelmäßig zu Pilzbefall an den Körnern. Insbesondere unter feuchteren Bedingungen sind dann höhere Toxinbelastungen der Ernteprodukte möglich. Nach der Ernte sollte daher eine flächendeckende Zerkleinerung der Erntereste durchgeführt werden, um der weiteren Ausbreitung des Schädlings Einhalt zu gebieten. Hierbei kommt es darauf an, die Stoppeln möglichst bis zum Boden hin zu zerkleinern und aufzuspleißen. Die Stoppelbearbeitung bei Mais ist vor dem Hintergrund der Zünslerbekämpfung wörtlich zu nehmen, Bodenbearbeitungsgeräte sind hierbei ungeeignet.
Die Maisreifeprüfung wird noch ein weites Mal durchgeführt, dann jedoch nur an den küstennahen Standorten. Die Ergebnisse werden via Rundschreiben und im Internet (www.lwk-niedersachsen.de) veröffentlicht. Mit einer Änderung der Reifeprognose muss nicht mehr gerechnet werden.
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