Maisernte kann in weiten Teilen Niedersachsens beginnen
Die Abreife der Maisbestände verläuft bei sommerlichen Temperaturen zügig.
Landwirte sollten dringend ihre Bestände begutachten um den optimalen Häckseltermin nicht zu verpassen, denn kaum jemand hätte eine so frühe Abreife in diesem Jahr erwartet. Die Temperaturen der letzten Tage haben die Stärkebildung des Maises und damit die Entwicklung der Bestände deutlich vorangetrieben. Auch die kommenden Tage lassen eine stetige Abreife erwarten.
Die zweite Maisreifeprüfung mit Proben aus den hierfür angelegten Versuchen vom 27.08. zeigen neben dem ohnehin weit fortgeschrittenen Entwicklungsstand eine sehr zügige weitere Abreife. Die Trockensubstanzgehalte in den Kolben haben täglich um einen Prozentpunkt zugelegt und werden zur Monatswende den optimalen Silierbereich erreicht haben. Im westlichen Niedersachsen haben sich die TS-Gehalte in der Gesamtpflanze mit ca. 2,5 % pro Woche entsprechend weiterentwickelt. In den Regionen Ost und Süd ist hingegen auch schon ein deutlicher TS-Anstieg in den Restpflanzen zu beobachten, was auf einen zunehmenden Wassermangel hindeutet. Am Prüfungsort Celle wurde die Landessortenversuch Silomais in den Reifegruppen früh und mittelfrüh bereits Ende August geerntet und zeigten hierbei mit über 40 % TS-Gehalt schon eindeutig zu hohe Werte, die auf hohe die Temperaturen und Wassermangel der letzten Tage zurückzuführen sind.
Betrachtet man die Aussaattermine und die aktuelle Reifeentwicklung an den einzelnen Reifeprüfungsstandorten (siehe Tabelle) zeigt sich ein klarer Zusammenhang.
Vor diesem Hintergrund wurden die Versuche für die Grafik Region Küstennähe gruppiert zu Standorten mit späterer Aussaat; hier werden nun die Orte Wirdum, Ankelohe und Rockstedt zusammengefasst, da diese im gleichen Zeitraum ausgesät wurden. Die Ergebnisse der Standorte Wehnen und Borgholt zeigen jenen gegenüber einen Entwicklungsvorsprung von zwei Wochen, was auch dem Saatzeitunterschied entspricht. Bis Anfang Mai ausgesäte Bestände im nördlichen Niedersachsen erreichen bei frühen Sorten bereits ab dem 10.September die Silierreife, mittelfrühe Sorten folgen mit ca. einer Woche Verzögerung. Spät abreifende Sorten (ab S 260), die für diese Regionen nicht empfohlen werden, werden auf den Gunstflächen voraussichtlich in der letzten Septemberdekade geerntet werden können, jedoch kann man in dieser Region nicht in jedem Jahr davon ausgehen, dass Sorten dieser Reifegruppe sich zur vollen Leistung entwickeln können.
Region Süd & Ost
Ganz anders stellt sich die Situation im östlichen und südlichen Niedersachsen dar. Im normalen Zeitfenster ausgesäte Bestände erreichen hier aktuell die Silierreife und müssen zum Teil dringend gehäckselt werden. Selbst mittelspäte Genetik wird in der ersten Septemberwoche die anzustrebenden TS-Gehalte bereits erreicht haben (siehe Grafik). Eine verspätete Aussaat führt natürlich auch hier zu entsprechenden Reifeverzögerungen, vorausgesetzt die Restpflanzenabreife wird nicht durch Trockenstress beschleunigt.
Region West
Ähnlich stellt sich die Abreifesituation in den westlichen Landesteilen dar, auch hier hat der Saattermin einen deutlichen Einfluss auf die aktuell erreichte Abreife. Bei früher Saat und frühen Sorten ergeben sich Häckseltermine ab Anfang September. Vielfach konnte jedoch nicht so früh ausgesät werden, so dass sich auch Anhand der Reifeprüfungsdaten etwas spätere Ernteprognosen ergeben.
Erntebeginn und Ernte planen
Die Ernte selbst sollte gut geplant werden, nicht nur logistisch, sondern auch auf dem Silo. Die Geometrie muss für einen ausreichenden Vorschub während der Verfütterung angelegt sein und auch die Walzleistung muss zur Erntetechnik passen.
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Die Abreife der Maisbestände verläuft in diesem Jahr sehr zügig. Früh gesäte Bestände im Süden und Osten haben das Erntefenster für Silomais häufig schon durchlaufen und erreichen bereits die CCM-Reife.
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