Silomais: Bei verpasstem Erntetermin steigen die Ligningehalte
Die Abreife der Maisbestände verläuft in diesem Jahr sehr zügig. Früh gesäte Bestände im Süden und Osten haben das Erntefenster für Silomais häufig schon durchlaufen und erreichen bereits die CCM-Reife.
Die hochsommerlichen Temperaturen zur Monatswende haben die Maisbestände weiter zügig abreifen lassen. Dies wurde gerade auf den leichten Standorten im östlichen Niedersachsen auch von Wassermangel in den Beständen begleitet. Dementsprechend haben die TS-Gehalte nicht nur in den Kolben der Maisbestände, sondern auch schon in den Restpflanzen deutlich zugenommen, so dass die Bestände den optimalen Erntezeitpunkt schon oft überschritten haben.
Regionen Ost und Süd
Die Daten der Maisreifeprüfung am Prüfort Celle zeigen dies besonders deutlich, da hier selbst mittelspäte Sorten bereits 39 % Trockensubstanz im Siliergut aufwiesen (Probenahme vom 03.09.); gleichzeitig weisen die Kolben-TS-Gehalte der frühen und mittelfrühen Sorten mit ca. 60% schon darauf hin, das eine Ernte als CCM bereits beginnen kann.
Am Standort Obershagen, der in diesem Jahr keine Beregnung erfahren hat, zeigen frühe und mittelfrühe Sorten anhand der hohen Gesamt-TS-Werte ebenfalls den Einfluss von temporärem Wassermangel. Mittelspäte Sorten waren zur Beprobung hiervon noch nicht betroffen (siehe Tabelle). Auch hier ist aktuell bereits für alle Sortimente die Silierreife erreicht, frühe und mittelfrühe Sorten sollten bei den hier ermittelten Ergebnissen schon im Silo liegen.
Im südlichen Niedersachsen ist zu beobachten, dass die Bestände in etwas höheren Lagen noch deutlich frischer sind als beispielsweise am Standort Poppenburg. Hier sind die Lieschblätter bereits deutlich aufgehellt und die Silierreife ist dementsprechend bereits für alle Sortimente erreicht.
Pflanzen nicht verholzen lassen
Wird mit der Silomaisernte über den optimalen Zeitpunkt hinaus gewartet, endet die Stärkeeinlagerung, während die Ligningehalte weiteransteigen. Die Restpflanze verholzt durch die fortschreitende Abreife stark. Der Futterwert sinkt und auch die Gasausbeute wird negativ beeinflusst, da durch diesen Alterungsprozess die Restpflanzenverdaulichkeit sinkt.
Region West
Für die Region West lagen die Durchschnittswerte der Reifeprüfungen Anfang September noch unterhalb des anzustrebenden Reifebereichs. Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass sich die Aussaattermine der drei Standorte über zwei Wochen erstrecken (siehe Tabelle). Die Ende April am Standort Werlte (EL) gesäte Prüfung ist dementsprechend deutlich weiter in der Abreife als die Versuchsstandorte Astrup (OS) und Borwede (DH), daher wurde das frühe LSV-Sortiment in Werlte auch bereits geerntet.
Fingerprobe
Somit können die in der Grafik gemittelten Werte nur einen Eindruck von der zügig fortschreitenden Abreife der Bestände in der Region geben, jedoch sollten die Praxisbestände direkt in Augenschein genommen werden. Bricht man hierfür einen Kolben in der Mitte durch und zerdrückt dann einzelne Körner aus diesem Bereich, so sollte sich am Spindelansatz des Korns nur noch sehr wenig Feuchtigkeit herausquetschen lassen. Ist bereits der Schwarze Punkt am Kornansatz entwickelt, so ist der optimale Silierzeitpunkt schon leicht überschritten.
Region Nord und Küstennähe
Die Abreife der Maisbestände ist auch im nördlichen Niedersachsen z.T. weit fortgeschritten. Dies betrifft die Flächen, die nicht unter Staunässe leiden und gelitten haben und bis Anfang Mai gesät wurden. So habe Sorten des frühen Sortiments in Wehnen und auch im ostfriesischen Borgholt das Erntefenster bereits Anfang September erreicht und sollten zeitnah geerntet werden. Die mittelfrühe Genetik ist dieser Entwicklung nur knapp eine Woche hinterher. Sogar mittelspäte Sorten erreichen hier noch im September die Silierreife.
Ganz anders gestaltet sich das Bild bei den späten Aussaatterminen. Während um Mitte Mai gesäte Bestände (siehe Tabelle / Grafik: Küstennähe) nur ca. eine Woche Reifeunterschied auf den besseren Standorten aufweisen, können Bestände auf staunassen Böden schnell bis zu drei Wochen in Verzug geraten sein. Die welligen Bestände dieser Flächen sind dabei erstaunlich gleichmäßig in ihrer Reifeentwicklung, jedoch z.T. deutlich später reif als gute Bestände. Das Erreichen der Silierreife kann in diesen von Nässe geplagten Beständen noch bis Anfang Oktober andauern.
Nicht nur einen Erntetermin planen
In der Folge sollten hierfür möglichst zwei Erntetermine eingeplant werden, um die guten Bestände nicht zu alt werden zu lassen (siehe oben) bzw. den noch nicht so weit entwickelten (Teil-) Flächen noch die nötige Zeit zur Stärkebildung zu geben, denn hierfür wird der Mais angebaut.
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