Kälberhaltung und ökologische Tierhaltung: Landwirtschaftskammer Niedersachsen informiert über aktuelle Themen auf der EuroTier
Auf der Messe EuroTier (12. bis 15. November) in Hannover stehen die LWK-Fachleute dem Publikum für Gespräche zur Verfügung.
Hannover – Kälberhaltung, Klauenpflege und ökologische Tierhaltung sind die Schwerpunktthemen, mit denen sich die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) bei der EuroTier 2024 vom 12. bis 15. November auf dem Messegelände Hannover präsentieren wird.
Kälberhaltung und Klauenpflege
Am Gemeinschaftsstand des Verbands der Landwirtschaftskammern (VLK) in der Messehalle 13 (Stand E23) ist die LWK unter anderem mit einem Kälbermodell vertreten. Hier können aktuelle Fragestellungen zur Haltung, insbesondere im Rahmen der Kälberinitiative Niedersachsen, aber auch zur Durchführung der Enthornung thematisiert werden.
Neben dem Kälbermodell werden einige Exponate zur Klauenpflege ausgestellt. Wie diese fachgerecht durchzuführen ist, können interessierte Besucher*innen bei den zahlreichen Fortbildungsterminen am LBZ Echem erlernen.
Haltungskonzepte
Auf dem Stand der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bzw. des Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) (Halle 13, Stand E49) werden in diesem Jahr die „Gesamtbetrieblichen Haltungskonzepte“ für Rind, Schwein und Geflügel ausgestellt, bei deren Ausarbeitung auch Expert*innen der LWK maßgeblich beteiligt waren. Die LWK Niedersachsen hat darüber hinaus die Leitung und Koordination der Arbeitsgruppe (AG) Geflügel übernommen. Das Ziel ist, Lösungsansätze für zukünftige Haltungssysteme zu entwickeln, die die Anforderungen der Nachhaltigkeit – gesellschaftliche Ansprüche, Tierwohl, Umweltwirkungen und Wirtschaftlichkeit – möglichst gleichrangig berücksichtigen. Die Broschüren sind für Landwirt*innen, Beratungsinstitutionen sowie Interessierte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik frei erhältlich. Am Messestand werden Mitarbeitende der LWK sowie weitere AG-Mitglieder vor Ort sein und anhand von digitalen Stallmodellen intensiv die Weiterentwicklung in der Tierhaltung mit allen Interessierten diskutieren.
Netzwerk Fokus Tierwohl
Das bundesweit agierende Projekt „Netzwerk Fokus Tierwohl“, an dem sich die LWK maßgeblich beteiligt, ist in Halle 13 direkt neben dem DLG-Stand zu finden. Ziel des Projekts und damit ihrer drei Geschäftsstellen der Tierwohlkompetenzzentren (TWZ) Rind, Schwein und Geflügel ist, Fachwissen Landwirt*innen, weiteren Branchenakteuren sowie Verbraucher*innen zielgruppengerecht aufbereitet zu vermitteln. Die LWK ist als verantwortliche Einrichtung für die Geschäftsstelle des TWZ Geflügel mit ihren Fachleuten vor Ort und informiert über neue Erkenntnisse in der Legehennen-, Hähnchen-, Puten- und Wassergeflügelhaltung. Daneben wird das Netzwerk Fokus Tierwohl kleine Einblicke zu den neu dazugekommen Tierarten „Pferd“, „Neuweltkameliden“ sowie „Schafe und Ziegen“ geben.
Zukunftsregion „TiPP“
Unweit des VLK-Standes sind Kolleg*innen der LWK auf dem Gemeinschaftsstand der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Experimentierfelder und Zukunftsregionen (Halle 13, Stand E32 b) vertreten und präsentieren das Projekt „Transparency in Pig Production“, kurz „TiPP“. Die Zukunftsregion „TiPP“ verfolgt das Ziel, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit in einer regional etablierten Wertschöpfungskette Schwein über digitale Strategien from farm to fork zu optimieren.
Ökologische Landwirtschaft
Auch der Ökologische Landbau steht immer wieder vor neuen Herausforderungen. Eine davon ist die ausgewogene Tierfütterung mit heimischen Eiweißfuttermitteln. Ökologische Tierhaltung verspricht den Verbraucher*innen höheres Tierwohl. Um dieser Erwartungshaltung gerecht zu werden, wird ein hoher Anspruch an die Fütterung insbesondere von Ferkeln und Junggeflügel gestellt. Ein Quiz zu Eiweißfuttermitteln für alle Kenntnisstände lädt zur Diskussion ein. Auch alle weiteren Fragen zum Ökologischen Landbau beantworten die Kolleg*innen der LWK an jedem Messetag gerne.
Klimaschutzberatung
Beim Thema Klimaschutz werden von unterschiedlichen Akteur*innen wie der Politik, dem Lebensmitteleinzelhandel oder den Verarbeitungsunternehmen unterschiedliche Anforderungen an die landwirtschaftlichen Unternehmen hinsichtlich des Klimaschutzes und der Umsetzung von Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen gestellt. Mithilfe einer Klimaschutzberatung können unsere Mitarbeiter*innen die Betriebe bei der Berechnung von CO2-Bilanzen unterstützen und herausarbeiten, wo Einsparpotenziale zur Reduktion der entstehenden Treibhausgasemissionen im Produktionsprozess sind. Hierfür steht das hauseigene Klimabilanzierungstool „TEKLa“ (TreibhausgasEmissions-Kalkulator Landwirtschaft) zur Verfügung. Mit TEKLa kann der CO2-Fußabdruck landwirtschaftlicher Produkte kalkuliert und zudem simuliert werden, welchen Effekt Klimaschutzmaßnahmen auf die Treibhausgasemissionen im Prozess haben. Das Tool wird kontinuierlich weiterentwickelt und an nationale und internationale Standards angepasst.
LBZ Echem und Kompetenzzentrum Klaue
Praktisches Lernen steht am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Echem (LBZ Echem) mit dem Kompetenzzentrum Klaue im Vordergrund. Ob Seminare, Grundlehrgänge oder die Ausbildung zum/zur geprüften Klauenpfleger*in: Es gibt eine breite Palette an Formaten für alle Erfahrungslevels. In den Lehrwerkstätten wird Wissen nicht nur theoretisch vermittelt, sondern direkt im Stall und an den Tieren angewendet. Das LBZ Echem stellt sich auf der EuroTier mit seinem Weiterbildungsangebot vor.
LUFA Nord-West
Expert*innen der LUFA Nord-West informieren rund um die vielfältigen Untersuchungs- und Bewertungsmöglichkeiten bei den wichtigen Produktionsmitteln für die Landwirtschaft: Boden, Düngemittel, Saatgut und Futtermittel. Im Bereich Tiergesundheit steht der Schweinegesundheitsdienst zu aktuellen Fragestellungen zur Verfügung.
Fischerei
Als Bundesland mit einer langen Küstenlinie an der Nordsee ist die LWK natürlich auch der Fischerei verpflichtet. Neben der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei spielt die Binnenfischerei und Aquakultur mit ihren traditionellen Teichwirtschaften und den modernen Kreislaufanlagen eine wichtige Rolle. Vordergründig denken Landwirt*innen bei einer möglichen Aufgabe ihrer Nutztierhaltung auch über den Einstieg in die Aquakultur nach. Spätestens dann sollte die Beratung des LWK-Fachbereiches Fischerei genutzt werden, um die realen Chancen auszuloten sowie Aufwand und Ertrag gegenüberzustellen. Meistens ist schnell zu erkennen, dass ein solches Vorhaben nicht so einfach ist – und unbedingt kompetente Fachberatung und Planung erforderlich sind.
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