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LSV Körnermais 2020: Der Körnermais stellte seine Leistungsfähigkeit unter Beweis

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Der Körnermais musste 2020 nach guten Aussaatbedingungen mit einigen Schwierigkeiten während der Jugendentwicklung fertig werden. Dennoch haben die Landessortenversuche erfreuliche Ergebnisse geliefert.

Körnermais im Bestand
Körnermais im BestandCarsten Rieckmann
Während in den vergangenen zwei Jahren ein Teil der ursprünglich für die Körnernutzung bestellten Flächen als Silage geerntet wurde, um trockenheitsbedingte Futterlücken in Rindviehbetrieben und Biogasanlagen zu schließen, wurden in diesem Jahr die geplanten Körnermaisbestände in der Regel auch gedroschen; nur in geringem Umfang erfolgte eine Umwidmung von Silo- zu Körnermais. Für 2020 wurden laut GAP-Zahlen 69.400 ha für die Körnernutzung angebaut. Da vielfach die Silagemieten für die kommende Fütterungssaison wieder aufgefüllt werden konnten und sich die Preise für Körnermais derzeit recht erfreulich gestalten, könnte es im kommenden Jahr wieder zu einem spürbaren Anstieg der Körnermaisfläche kommen.

Schwierige Bedingungen in der Anfangsphase der Maisentwicklung

Nach zwei Jahren mit ausgeprägten Trockenperioden und zeitweiligem Hitzestress verlief in diesem Jahr die Maisentwicklung in Niedersachsen insgesamt etwas entspannter. Allerdings gab es natürlich auch wieder einige Besonderheiten, die kurz zu erwähnen sind. Nach der durchweg problemlosen Aussaat, die bereits ab Mitte April erfolgen konnte, bremsten die kühlen Temperaturen im Mai das Auflaufen und die Jugendentwicklung des Maises. Die jungen Pflanzen waren damit über einen längeren Zeitraum der Gefahr durch Vogelfraß und Schadinsekten ausgesetzt. Hinzu kam, dass durch den Wegfall der Thiram- und Mesurolbeize vielfach der Schutz gegenüber Schadinsekten wie der Fritfliege und die Repellent-Wirkung gegenüber Vogelfraß nicht in dem Maße wie in den Vorjahren gegeben war. Alternative Präparate auf Basis des Wirkstoffes Ziram wurden in deutlich geringerem Umfang eingesetzt und die Wirkung war nach Aussagen aus der Praxis eingeschränkter. Verzögerte und lückige Feldaufgänge waren vielfach die Folge.

Hinweise zu möglichen Beizausstattungen für die kommende Aussaat wurden bereits im Silomaisartikel des frühen Sortimentes gegeben bzw. werden Anfang Dezember noch detaillierter in einem Extrabericht veröffentlicht.

Die zögerliche Jugendentwicklung führte letztlich dazu, dass der Mais später als in Vorjahren das Stadium der Blüte erreichte. Innerhalb Niedersachsens war wieder eine recht starke regionale Differenzierung festzustellen. Während früh gedrillte Bestände im südlichen Emsland zu Beginn der zweiten Julidekade die Blüte erreichten, war dieses im nördlichen Bereich ca. 10 Tage später der Fall. 

Unter zeitweiligen Trockenstress gerieten die Maisbestände vor allem während der Kornfüllungsphase. Dies traf insbesondere auf den leichten Standorten im südwestlichen sowie im nördlichen bzw. nordöstlichen Bereich zu. Im nordhannoverschen Raum kam dann die Beregnung zum Einsatz.

Gegenüber den Vorjahren lief die weitere Maisentwicklung etwas verhaltener ab. Dies lag auch an den geringeren Temperatursummen, insbesondere während der Abreifephase. Der geplante Beginn der Ernte wurde oftmals weiter nach hinten geschoben, weil die Restfeuchtegehalte noch zu hoch waren. In Niedersachsen begann die Körnermaisernte in diesem Jahr vielfach ab Mitte Oktober, Praxisbestände für die CCM-Nutzung wurden entsprechend früher gedroschen.

Versuchsstandorte

Die Körnermaisprüfungen in Niedersachsen fanden in den drei Anbauregionen Nord, West und Süd-Ost (siehe Karte) statt. Um dem zunehmenden Wunsch der Anbaudiversifizierung in den Ackerbauregionen Rechnung zu tragen, wurden Prüfungen an den Standorten Königslutter (LK HE), Göttingen und Poppenburg (LK HI) durchgeführt, deren Ergebnisse unter Einbeziehung des NRW-Standortes Haus Düsse aussagekräftige Ergebnisse für die Anbauregion südöstliches Niedersachsen liefern. Die mehrjährigen Ergebnisse werden zusätzlich um Vorprüfungen wie Wertprüfungen ergänzt, die unter anderem am Standort Einbeck stehen. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, zusätzliche Ergebnisse der Vorjahre mit einfließen zu lassen. Die Anbauregion West wird durch die langjährigen Standorte Astrup (OS), Essen (CLP) und Borwede (DH) sowie die NRW Standorte Ostenland-Delbrück und Ostbevern dargestellt. Auch in dieser Anbauregion West kann für die mehrjährige Verrechnung auf weitere Vorprüfungsstandorte mit Wert- bzw. EU-Prüfungen zurückgegriffen werden. Für die Anbauregion Nord standen 2020 wieder die Ergebnisse der Standorte Wehnen (WST) und Rockstedt (ROW) zur Verfügung, die um die Werte aus Borwede ergänzt wurden. Für alle Anbauregionen wurden für die mehrjährige Beurteilung der Sortenleistungen die Ergebnisse aus den Nachbarregionen anteilig mit in die Verrechnung einbezogen, um auf diese Weise noch belastbarere Daten zur Verfügung zu haben.

In den Landessortenversuchen wurden 2020 insgesamt 44 Sorten geprüft, die sich in der Reifezahl zwischen K 190 bis zu K 250 bewegen. Die Anzahl der Prüfkandidaten konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert werden. Zu verdanken ist dieser Rückgang zum einen der offenen Abstimmung mit den Züchtern und zum anderen der verringerten Anzahl an Neuzulassungen durch das Bundessortenamt.

Die Einzelversuche in Niedersachsen wurden im Zeitraum vom 9. Okt. bis 5. Nov. bei durchschnittlichen Restfeuchtegehalten von 34 bis 28 % geerntet. Somit wurde das Ertragsvermögen der Sorten in jedem Fall ausgeschöpft. Sehr früh abreifende Sorten zeigten zu diesem Termin jedoch teilweise bereits Probleme in der Stängelfestigkeit, was entsprechend zu berücksichtigen ist.

Die Ertragsleistungen der einzelnen Versuchsstandorte spiegeln in erster Linie die Wasserversorgung der Standorte und weniger die Bonität der Böden wider. So konnten an dem südwestlichen Standort Essen und dem Bördestandort Königslutter mit über 140 dt/ha sehr gute Erträge erzielt werden, aber auch in Borwede und Göttingen wurden mit über 130 dt/ha überdurchschnittliche Werte erreicht. Gewisse Wasserdefizite im Sommer während der Kornfüllungsphase zeigten ertraglich ihre Wirkungen in Astrup und Rockstedt, aber auch auf dem Bördestandort Poppenburg.

Sortenempfehlungen

Für die Sortenentscheidungen sollten vornehmlich die mehrjährigen Ergebnisse herangezogen werden. Sorten, die sich unter unterschiedlichen Umweltbedingungen behaupten können, zeichnen sich durch eine entsprechende Robustheit aus. Hierzu ist es sehr hilfreich, dass durch das Verrechnungsverfahren auch Vorversuche aus Wert- und EU-Prüfungen der Vorjahre mit in die Sortenbewertung einfließen.

Die Nutzungsrichtung entscheidet maßgeblich über die Gewichtung der Sorteneigenschaften. Die Darstellung der bereinigten – sprich um die Trocknungskosten verringerte – Marktleistung fasst die Leistungsfähigkeit der Sorten ökonomisch gut zusammen und kann daher für die Sortenentscheidung sehr gut herangezogen werden. Sorten mit eher durchschnittlichen Erträgen können dieses Manko durch geringe Restfeuchtegehalte oftmals dann in der Marktleistung wettmachen. Zudem bieten früh abreifende Sorten mit geringen Restfeuchten eine deutlich höhere Sicherheit, vor allem in Jahren mit zögerlicher Abreife. Müssen später abreifende Sorten mit deutlich über 35 % Restfeuchte gedroschen werden, können die Trocknungskosten nochmals spürbar ansteigen. In der Regel werden die Bestände möglichst spät beerntet, um die Restfeuchtegehalte bereits auf dem Feld zu minimieren. Dafür sind Sorten mit guter Standfestigkeit besonders wichtig. Entsprechend sind die agronomischen Parameter Lagerneigung und Stängelfäule wichtige Entscheidungskriterien bei der Sortenwahl.

Ertragreiche und gleichzeitig später abreifende Sorten empfehlen sich vornehmlich für die Feuchtmais- oder CCM-Nutzung, bei der die Beerntung in einem Feuchtebereich des Korns von ca. 35 bis 40 % erfolgt.

Zu den Sorten mit sehr früher bzw. früher Abreife zählen von den wenigstens zweijährig im LSV geprüften Sorten DKC 2684, die in diesem Jahr nicht mehr geprüfte Sorte KWS Stabil sowie Amavit, LG 30244, SY Calo, Amanova, KWS Stefano, Santimo, Rancador, Benedictio KWS, ES Hubble, Agro Fides, P 7460 und Rigoletto (2020 nicht geprüft). Bei den einjährig geprüften Sorten ist in erster Linie Agro Ileo zu nennen. DKC 2684 hebt sich bei den sehr für abreifenden Sorten mit sehr geringen Restfeuchtegehalten insofern positiv hervor, als sie auch bei später Beerntung keine Probleme mit Stängelfäule bekommt und damit trotz der Frühreife sehr standfest ist. Bei der ertragsstärkeren Sorte KWS Stefano sowie bei den nicht mehr geprüften Sorten Sorten KWS Stabil und Rigoletto muss hier stärker auf den Stängelfäulebefall geachtet werden, um kein stärkeres Lager im Bestand zu riskieren.

Für diese drei letztgenannten Sorten ist daher deren Anbauempfehlung für die jeweiligen Regionen nur eingeschränkt ausgesprochen worden; das gilt auch für die einjährig geprüfte Sorte Agro Ileo.

Als besonders standfest erwiesen sich die Sorten SY Impulse, Leguan, ES Hubble, Agro Dentrico, KWS Gustavius sowie Farmoritz, DKC 2684 und RGT Chromixx.

Von den neuen Sorten konnten hier vor allem Sumumba und Delicao überzeugen.

Für die Sortenentscheidung in der Körnermaisnutzung ist vorab zu hinterfragen, wie kostengünstig die Trocknung des Erntegutes gestaltet werden kann. Je höher die Trocknungskosten je dt Feuchtmais angesetzt werden müssen, desto stärker ist auf Sorten mit guter Abreife zu achten. Folgende Sorten werden aufgrund überdurchschnittlicher Ergebnisse in der bereinigten Marktleistung empfohlen.

Farmoritz konnte die sehr guten Leistungen des Vorjahres bestätigen und unterstrich die sehr hohe Beständigkeit auf allen Prüfstandorten. Die Sorte erreichte die höchsten Kornerträge in allen Anbauregionen bei allerdings hohen Restfeuchtegehalten. So fallen die Trocknungskosten entsprechend hoch aus. Dennoch konnte sie in der bereinigten Marktleistung überzeugen. Darüber hinaus weist sie eine sehr gute Standfestigkeit aus.

Amavit erzielte vor allem im Norden und Westen überdurchschnittliche Kornerträge, sodass sie dank geringer Restfeuchtegehalte sehr gute bis gute Marktleistungen erreicht. Daher wird sie für die Vermarktung in allen Regionen empfohlen. Zu beachten sind die Schwächen hinsichtlich der Stängelfäule und Standfestigkeit.

LG 30244 erreichte im Norden ihre besten Erträge, überzeugte dank geringer Restfeuchtegehalte in der bereinigten Marktleistung aber in allen Anbauregionen und wird bei mittlerer Standfestigkeit generell empfohlen.

SY Calo konnte ertraglich nicht ganz das hohe Vorjahresniveau erreichen; in der Kombination aus mittleren bis guten Erträgen und günstigen Trocknungskosten erreichte sie hohe Marktleistungen und wird als standfeste Sorte in allen Anbauregionen empfohlen.

Amanova punktet vor allem dank der frühen Abreife, wodurch die leicht unterdurchschnittlichen Kornerträge letztlich in der Marktleistung kompensiert werden. Bei guter Standfestigkeit wird sie uneingeschränkt empfohlen.

KWS Johaninio und LG 31238 erreichten im zweiten Prüfjahr vor allem im Norden und Westen hohe Erträge bei ausreichender Standfestigkeit. Bei durchschnittlicher Abreife erzielten sie dort hohe Marktleistungen, die eine Empfehlung für diese Regionen rechtfertigen.

KWS Stefano konnte ertraglich vor allem im Norden überzeugen. Dank geringer Restfeuchtegehalte erzielte sie darüber hinaus auch im Westen hohe Marktleistungen. Die Schwächen in der Halmstabilität bei zunehmender Ausreife führen allerdings zu einer eingeschränkten Empfehlung in den beiden Anbaugebieten.

Santimo und Rancador sind Sorten mit mittlerer Ertragsleistung, aber früher Abreife, die in den Anbauregionen Nord und West hohe Marktleistungen erreichten und daher empfohlen werden. Santimo ist dabei deutlich standfester als Rancador einzustufen.

LG 30258 und Farmidabel erzielten bei mittlerer Abreife in allen Regionen hohe Kornerträge. In der Marktleistung erreichte LG 30258 im Norden, Farmidabel im Süden hohe Werte, sodass die beiden Sorten in der jeweiligen Anbauregion empfohlen werden.

Leguan und Agro Dentrico sind beide sehr standfeste Sorten, die bei mittlerer Abreife im Süden gute Marktleistungen erzielten und daher hier empfohlen werden.

Benedictio KWS und ES Hubble empfehlen sich dank hoher Marktleistungen und geringer Trocknungskosten für den Anbau im Norden. Beide Sorten zeigten keine Schwächen in der Standfestigkeit.

DKC 2684 wird aufgrund ihrer sehr frühen Abreife bei gleichzeitig sehr guter Standfestigkeit und mittlerer Marktleistung in der Anbauregion Süd-Ost, insbesondere für den Frühdrusch, dort empfohlen.

Rigoletto wurde 2020 nicht mehr geprüft, aber die mehrjährig hohen Erträge bei gleichzeitig recht früher Abreife bescheinigen der Sorte nach wie vor ein hohes Ertragsvermögen und dementsprechend auch hohe Marktleistungen. Da sie jedoch deutliche Schwächen in der Standfestigkeit aufweist, bleibt die eingeschränkte Empfehlung aufrechterhalten.

KWS Stabil wurde bis 2019 mehrjährig geprüft und zählt zu den frühesten Sorten. Sie kommt daher vor allem für den Frühdrusch in Frage. Die geringen Trocknungskosten führten trotz schwächerer Kornerträge zu hohen Marktleistungen im Norden und Westen. Da die Sorte zeitgleich mit den anderen Prüfkandidaten geerntet wurde, zeigten sich entsprechende Schwächen in der Standfestigkeit, die vor allem in der Stängelfäulebonitur zum Ausdruck kamen. Daher erfolgt die Anbauempfehlung auch nur eingeschränkt.

Nutzungsrichtung CCM

Bei diesen Verfahren haben die Restfeuchtegehalte für die Sortenbeurteilung nicht die entscheidende Bedeutung. Daher stehen hier vornehmlich die kornertragsbetonten Sorten mit guter Standfestigkeit im Vordergrund.

Folgende Sorten erhalten hier eine Empfehlung:

Farmoritz und SY Impulse überzeugten ertraglich in allen Anbauregionen und sind zudem sehr standfest, aber spät abreifend.

LG 30258, Farmidabel und LG 31245 erreichten ebenfalls hohe Kornerträge in allen Anbauregionen und zeigen in den agronomischen Eigenschaften keine Schwächen.

Rigoletto wird aufgrund der Schwächen in der Standfestigkeit nur eingeschränkt empfohlen.

Amavit, KWS Johaninio, LG 31238, Janeen und LG 31256 lieferten in den Anbauregionen Nord und West ebenfalls hohe Kornerträge und sind dort auch zu empfehlen. Zu beachten sind die Schwächen in der Standfestigkeit bei Amavit und Janeen.

Für den Westen und Süd-Osten wird darüber hinaus auch Quentin mit hohen Kornerträgen aber unterdurchschnittlicher Standfestigkeit empfohlen, sowie die 2020 nicht mehr geprüfte standfeste Sorte Mojagger.

LG 30244 und KWS Stefano werden für den Norden empfohlen, wobei die Empfehlung für letztgenannte Sorte aufgrund schwacher Standfestigkeit nur eingeschränkt ist.

SY Calo, Leguan, SY Glorius und Serveza erhalten dank hoher Erträge für die Anbauregion Süd-Ost eine Anbauempfehlung

Empfehlung für den Probeanbau in den beiden Nutzungsrichtungen

Micheleen zeigte vor allem im Norden überdurchschnittliche Leistungen in beiden Nutzungsrichtungen bei gleichzeitig guter Standfestigkeit.

Die spätabreifende, aber kornertragsstarke Sorte Sumumba erhält für die CCM-Nutzung eine Empfehlung für den Probeanbau.

Agro Ileo erwies sich als sehr früh abreifend und erzielte bei leicht unterdurchschnittlichen Erträgen im Norden überdurchschnittliche Marktleistungen. Schwächen in der Standfestigkeit, vor allem aber in der Stängelfäule bedingen eine Einschränkung für den Probeanbau.

Die standfeste Sorte Volney konnte ertraglich vor allem in der Anbauregion Süd-Ost überzeugen und wird daher hier für die CCM-Nutzung für den Probeanbau empfohlen.

Mehrnutzungssorten

Da viele Betriebe sowohl Silo- als auch Körnermaisanbauer sind, ist in der Tabelle „Zusammenfassende Sortenempfehlungen Mais“ eine Aufstellung der für beide Nutzungsrichtungen empfohlenen Sorten dargestellt.

Fazit

Die Körnermaisprüfungen lieferten in diesem Jahr wieder sehr erfreuliche Ertragsleistungen und sind damit auch Beleg dafür, dass dank der intensiven Züchtung für diese Nutzungsrichtung sehr ertragsstarke Sorten für den Anbau zur Verfügung stehen. Die insgesamt verhaltenere Maisentwicklung war möglicherweise Ursache dafür, dass einige Hybridsorten mit höherem Zahnmaisanteilen tendenziell schwächere Leistungen im Vergleich zum Vorjahr zeigten, insbesondere auf den nördlichen Versuchsstandorten.

Um einen noch breiteren Eingang in die Praxis zu erlangen, sind vor allem im Bereich der Trocknung oftmals noch technische Anpassungen erforderlich, um diesen gewichtigen Kostenpunkt bei der Vermarktung zu reduzieren.

Aus pflanzenbaulicher Sicht findet der Körnermaisanbau auch in den klassischen Ackerbauregionen zunehmend Akzeptanz, da das Leistungsvermögen hier auch in diesem Jahr untermauert wurde. Bei dem Wunsch nach stärkerer Anbaudiversifizierung kann Körnermais sicherlich einen wichtigen Beitrag leisten. Insbesondere unter den Vorgaben der neuen Düngeverordnung ist der Mais, wie auch die Zuckerrübe, am ehesten in der Lage, mit reduzierten N-Düngergaben noch hohe Erträge zu erzielen.