Auktionsbericht Landschaftag Verden 2020
Der niedersächsische Landschaftag hat seinen festen Platz in der Niedersachsenhalle in Verden gefunden.
Zum 13. niedersächsischen Landschaftag Anfang September hatten 25 Beschicker 68 Zuchttiere fünf verschiedener Rassen angemeldet. Der Auftrieb war geringer als in den Vorjahren. Das betraf vor allem die Rasse Weiße Hornlose Heidschnucke. Lediglich 5 Jährlingsböcke und 10 Lammböcke dieser Rasse waren gemeldet. Noch vor wenigen Jahren brachten die großen Züchter aus der Diepholzer Moorniederung fast 40 Jungböcke zur Körung und Versteigerung und ein Großteil der Böcke wechselte an dem Tag auch seinen Besitzer. Aufgrund von Generationswechsel und Besitzerwechsel, aber auch aus seuchenhygienischen Gründen und mangelnder Unterstützung und Honorierung der Landschaftspflegetätigkeit, ist die traditionelle Haltung von Moorschnucken in dieser Region und damit auch die Zucht der Rasse in den letzten Jahren stark rückläufig gewesen. Erste etwas trockenere Standorte der Diepholzer Moorniederung werden schon nicht mehr mit Schafen gepflegt, sondern mit Rindern beweidet oder ausschließlich gemäht. Die ständige Bedrohung und Angst vor Wolfsübergriffen tun ihr übriges, um die Schafhaltung in den traditionellen Weidegebieten zurückzudrängen.
Drei Jährlingsböcke wurden bei der Körung in die Zuchtwertklasse I eingeordnet. Die beiden besten Tiere kamen wie im Vorjahr aus der Zucht von Barth, Rüssen. Der Züchter wurde mit einer Ehrenurkunde der Landwirtschaftskammer geehrt. Der Bock erzielte mit einem Zuschlagspreis von 1.000 Euro den höchsten Verkaufserlös der Veranstaltung. Im Schnitt erlösten die drei verkauften Jährlinge 625 Euro (Vorjahr: 492 Euro). Die Züchter Frenzke, Sarlhusen, und Langreder, Neustadt, stellten die beiden besten Lammböcke dieser Rasse. Die Züchterin Frenzke aus Schleswig-Holstein beteiligte sich erstmalig am niedersächsischen Landschaftag, der für die weißen Heidschnucken seit einigen Jahren bundesweit ausgeschrieben ist. Als Züchterin des Siegerbockes wurde sie mit einer Plakette des Bundesverbandes, Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände ausgezeichnet. Der Züchter vom Reservesieger wurde mit einer goldenen Plakette der LWK geehrt. Acht Lammböcke konnten im Auktionsring zu einem guten Durchschnittspreis von 425 Euro (Vorjahr: 333 Euro) einem neuen Besitzer zugeschlagen werden.
Deutlich größer war in diesem Jahr das Angebot an Böcken der Rasse Weiße Gehörnte Heidschnucke. Neun Jährlingsböcke und neun Lammböcke aus sechs Zuchtbetrieben wurden gekört und zum Verkauf angeboten. Den besten Jährlingsbock hatte Rakebrandt aus Wedemark. Böving aus Haaren hatte den Siegerbock bei den Lammböcken. Die Züchter erhielten eine silberne Plakette des Ministeriums bzw. der LWK. Erfolgreich war auch der Züchter Hill aus Telgte, der die jeweiligen Reservesieger der Rasse präsentierte. Leider konnten nur fünf Böcke dieser Rasse in Verden verkauft werden. Es wäre schön, wenn alle Züchter der Weißen Gehörnten Heidschnucke den Auktionsstandort in Verden annehmen und durch Beschickung und Kauf bereichern würden.
In diesem Jahr war die Beteiligung der Fuchsschafzüchter am nds. Landschaftag geringer als in den beiden Vorjahren. Zehn Züchter hatten 19 Böcke und 2 weibliche Tiere zur Veranstaltung angemeldet. Die Qualität der Tiere konnte sich durchaus sehen lassen und beeindruckte die Preisrichter Humpert aus Marienmünster und Gertenbach aus Oldenburg. Drei Jährlingsböcke und neun Lammböcke wurden in die Zuchtwertklasse I eingestuft und rangiert. Tomforde aus Ahlerstedt hatte den besten Jährlingsbock und bei den Lammböcken konkurrierten die beiden Klassensieger aus der Zucht von Korte, Heede, und de Lange, Isterberg, um den Titel Siegerbock. Das aus der Zucht von Korte stammende Tier präsentierte sich schon bei der Körung hervorragend und bekam die Note 8 für die Merkmale Bemuskelung und fürs Exterieur. Er wurde zum Siegerbock erklärt und der züchterische Erflog mit der silbernen Plakette der Landwirtschaftsministerin belohnt. De Lange bekam für den Reservesieger eine bronzene Plakette der LWK. Korte hatte auch das beste Jungschaf. Die beiden Mutterlämmer wechselten für durchschnittlich 275 Euro in neue Züchterställe. Die sieben verkauften Lammböcke erzielten einen guten Durchschnittspreis von 471 Euro (Vorjahr: 343 Euro).
Die vier gescheckten Bergschafböcke von Schwarze aus Verden wurden allesamt gekört und konnten im Schnitt für 413 Euro verkauft werden. Erfreulicherweise stellte Barz aus Hambergen drei sehr typvolle Romanowböcke zur Körung und einige weibliche Tiere zur Herdbuchaufnahme vor. Es ist zu wünschen, dass in Zukunft noch mehr Züchter anderer Landschafrassen diese Chance der Präsentation für ihre Tiere nutzen und die Veranstaltung mit dem Auftrieb von guten Zuchttieren bereichern. Die in Verden nicht verkauften Tiere und noch weitere gute Zuchtböcke anderer Landschafrassen stehen zum Verkauf in den Züchterställen. Die Schafzuchtverbände sind bei der Vermittlung gerne behilflich.
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