Landessortenversuche 2015: Winterroggen
Nach wie vor ist Niedersachen im bundesweiten Vergleich, nach Brandenburg, das wichtigste Bundesland für den Roggenanbau. Hier finden Sie die Ergebnisse der Landessortenversuche 2015.
Ergebnisse der Sorten
In der Anbauregion der Sandböden West können SU Mephisto und SU Performer unter den mehrjährig geprüften Sorten erneut überzeugen. SU Forsetti fällt gegenüber den Leistungen der Vorjahre zurück, bleibt aber dennoch überdurchschnittlich. Im Vergleich dazu fallen Palazzo und besonders Guttino stark ab.
Unter den nunmehr zweijährig geprüften Kandidaten bestätigt SU Cossani die starke Leistung aus der Ernte 2014. KWS Bono positioniert sich in Höhe des Standardmittels, SU Composit dicht dahinter.
SU Nasri kann als Neuzugang ebenfalls positiv abschneiden.
Auf den Sandböden Nordhannover stellt sich SU Forsetti, dicht gefolgt von SU Performer unter den Sorten mit mindestens dreijähriger Prüfung nach vorn. SU Mephisto und Brasetto zeigen ebenfalls ein positives Ergebnis. Vor allem Brasetto kann sich damit gegenüber dem Vorjahresergebnis wieder verbessern. Gleiches gilt für Guttino, der nach einem sehr schwachen Vorjahr leicht überdurchschnittlich abschneidet. Palazzo kann dagegen leistungsmäßig nicht mehr mithalten.
SU Cossani präsentiert sich in diesem Jahr als beste Sorte im Gesamtsortiment. SU Composit erreicht ein schwächeres aber immer noch überdurchschnittliches Ergebnis. KWS Bono dagegen bringt einen absolut unzureichenden Ertrag.
SU Nasri bestätigt als Neuzugang die vielversprechenden Leistungen aus der Wertprüfung.
In der Anbauregion der Lehmböden liegt das Ertragsniveau in diesem Jahr sehr hoch. Unter diesen Voraussetzungen ist SU Performer die beste mehrjährig geprüfte Sorte. Dichtauf liegt SU Forsetti. Palazzo zeigt mehrjährig konstant durchschnittliche Leistungen. SU Mephisto positioniert sich zur aktuellen Ernte in Höhe des Standardmittels. Brasetto kann im Vergleich weniger überzeugen.
Im zweiten Jahr liefern SU Composit und SU Cossani ein erfreuliches Ergebnis. KWS Bono bestätigt dagegen die schwachen Erträge der Ernte 2014.
SU Nasri reiht sich in ihrer Leistung in die Reihe der guten mehrjährig geprüften Sorten ein.
Der Anbau einer Populationssorte erfolgt in den Versuchen eigentlich nur noch, um den Ertragsvorsprung der Hybriden gegenüber den Populationssorten zu demonstrieren. Die Sorte Conduct zeigt in allen Anbauregionen, dass sie aus ertraglicher Sicht keine Alternative zu Hybridsorten darstellt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Nachbau von Hybriden, aber auch synthetischer Sorten, auf Grundlage des Sortenschutzgesetzes verboten ist. Auch aus ackerbaulicher Sicht ist jedoch von einem Nachbau abzuraten, weil hier Versuchsergebnisse bei beiden Sortentypen unwirtschaftliche Ertragsrückgänge gezeigt haben.
Qualitätsergebnisse
Die Hektolitergewichte präsentieren sich wie schon in den beiden Vorjahren sehr erfreulich. Durch den besten Wert zeichnet sich SU Forsetti aus. Vergleichsweise schwächer tendiert Brasetto.
Guttino und SU Performer sind im Merkmal Fallzahl durch das Bundessortenamt am besten eingestuft. Zur Beschreibung des Backverhaltens von Roggen ist der so genannte Amylogrammwert, der in keiner Beziehung zur Fallzahl steht, von wesentlich größerer Bedeutung. Zur Ermittlung dieses Parameters ist jedoch keine geeignete Schnellbestimmungsmethode vorhanden.
Fungizid- und Wachstumsreglereinsätze 2015
In den diesjährigen Landesortenversuchen verursachte der Einsatz von Wachstumsreglern und Fungiziden durchschnittliche Kosten in Höhe von 180 Euro/ha. Um eine Wirtschaftlichkeit der Behandlungen zu erzielen, war vor dem Hintergrund eines erneut niedrigen Preisniveaus und einem angenommenen Preis von 14,50 Euro/dt inklusive Mehrwertsteuer ein Mehrertrag von rund 12 dt/ha erforderlich.
Der Vergleich der direktkostenfreien Leistung zwischen behandelter und unbehandelter Stufe zeigt im Mittel über alle Sorten bei lediglich einer Sorte eine Wirtschaftlichkeit der durchgeführten Maßnahmen. Der Lagerdruck war in den Versuchen zur aktuellen Ernte vergleichsweise gering. Auch das Auftreten von Krankheiten hielt sich in Grenzen.
Bei einem genaueren Blick in die Anbauregionen lässt sich zumindest bei einigen wenigen Sorten eine Wirtschaftlichkeit der durchgeführten Maßnahmen erkennen. So zeigt sich auf den Sandböden West eine größere Differenz zwischen behandelter und unbehandelter Stufe bei der Sorte SU Mephisto. Bei Guttino war der Pflanzenschutzeinsatz an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit. Auf den Sandböden Nordhannover wäre es mit Ausnahme von Guttino unter dem Strich günstiger gewesen, auf einen Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern zu verzichten oder diesen zumindest zu reduzieren. Auf den Lehmböden konnten dagegen durch den Pflanzenschutzeinsatz bei mehreren Sorten wirtschaftliche Mehrerträge erzielt werden.
Die Auswertung zeigt, dass in Jahren mit verhaltenerem Lager- oder Krankheitsdruck der Einsatz von Fungiziden und Wachsstumsreglern unter Berücksichtigung der Resistenzen und der Halmstabilität einer Sorte intensiver überdacht werden sollte. Da solche Aussagen leider nicht im Voraus gemacht werden können, sollten von vorn herein gesunde und standfeste Sorten ausgewählt werden. In Verbindung mit den lokalen Bedingungen und den Erfahrungen der Betriebsleiter bietet sich somit die Möglichkeit, den Pflanzenschutzaufwand so gering wie möglich zu halten.
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