Landessortenversuche 2018: Wintergerste, Marschstandorte
Etwas später als an den übrigen Standorten konnten inzwischen auch die beiden Marschstandorte der Landessortenversuche Wintergerste beerntet werden. Die Ergebnisse der Sortenprüfung werden im Folgenden dargestellt.
Ergebnisse der Landessortenversuche Wintergerste auf den Marschböden
Etwas später als an den übrigen Standorten konnten inzwischen auch die Marschstandorte der LSV Wintergerste beerntet werden.Auf die schwierigen Rahmenbedingungen für den Wintergerstenanbau 2017/2018 ist bereits im vorangegangenen Artikel zu den Versuchsergebnissen LSV Wintergerste eingegangen worden. Dort sind auch die allgemeinen Aussagen zu den Sorten und Methoden der mehrjährigen Verrechnung beschrieben.
Für die Marschen liegen Ergebnisse von zwei Standorten vor. Das Ertragsniveau ist im Vergleich zu 2017 wieder auf das Niveau von 2016 gesunken, der Standardertrag (103 dt/ha) liegt hier jedoch höher als auf den übrigen Standorten.
Auf den Marschen hat die mehrjährig geprüfte Sorte Joker ihre Leistungen ebenfalls bestätigt, dies zeigt sich auch in der mehrjährigen Verrechnung. Joker ist gegen Gelbmosaikvirus doppelt resistent, sie hat allerdings ein geringes Hektolitergewicht (hl-Gewicht) sowie Mängel in der Standfestigkeit und Strohstabilität.
Etwas später als auf den übrigen Standorten konnten inzwischen auch die Marschstandorte der LSV Wintergerste beerntet werden.Quadriga konnte sich auf den Marschen auch wieder bewähren. Dem durchschnittlichen Ergebnis in der mehrjährigen Verrechnung stehen zwei überdurchschnittliche LSV-Jahre in Folge gegenüber. Die Sorte zeigt trotz großer Halmlänge keine Schwächen in der Standfestigkeit. Hl-Gewicht und Anteil Marktware sind gut; zu beachten ist die Anfälligkeit für Zwergrost.
Auch KWS Kosmos wird für die Marschen empfohlen. Sie liefert einen hohen Marktwareanteil und weist eine gute Winterhärte auf, ist aber empfindlich gegenüber Zwergrost.
Bei den Hybridsorten kann in erster Linie die mehrjährig geprüfte Sorte Wootan überzeugen. Sie erreicht hohe Erträge, zeigt aber Schwächen bei Strohstabilität und Festigkeit gegen Zwergrost, ihre hl-Gewichte sind gut. Einschränkend müssen die höheren Saatgutkosten berücksichtigt werden. Dem gegenüber steht die Möglichkeit, mit Spätsaaten Ackerfuchsschwanz zu bekämpfen. Hier werden zunehmend Hybridsorten eingesetzt. Versuchsergebnisse dazu lassen allerdings bislang noch keine verlässlichen Aussagen zu.
Zu erwähnen sind noch die strohstabile Sorte Sonnengold und die blattgesunde LG Veronika sowie die zweizeilige KWS Infinity, die ein gutes hl-Gewicht liefert und wie Sonnengold unempfindlich gegenüber Zwergrost ist.
Bei den zweijährig geprüften Sorten hat KWS Higgins auf den Marschen ihre relative Ertragsleistung steigern können, guten Qualitätseinstufungen stehen allerdings Schwächen in der Strohstabilität und die Anfälligkeit für Zwergrost gegenüber.
Für die einjährig geprüften Sorten sind kaum Empfehlungen möglich, da die Ergebnisse nur auf zwei Standorten ermittelt wurden und diese zusätzlich auf beiden Standorten recht stark voneinander abweichen. Eine mehrjährige Verrechnung konnte wegen zu geringer Datenbasis nicht durchgeführt werden. Die Besonderheiten der Sorten sind im vorangegangenen Artikel bereits beschrieben worden.
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Carsten Rieckmann
Leiter Sachgebiet Mähdruschfrüchte
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