Gut besuchtes Fachgespräch Rindermast
Am Donnerstag 05.März 2020 kamen rund 200 Landwirte und andere Rindermast Interessierte im Forum der Niedersachsenhalle in Verden zusammen, um an der überregionalen Vortragsveranstaltung zur Rindermast teilzunehmen, zu der die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die MASTERRIND GmbH eingeladen hatten. Zwischen 9:30 – 13:00 Uhr konnten die Teilnehmer einer interessanten Vortragsreihe folgen und gemeinsam aktuelle Themen rund um die Rindermast diskutieren. Ebenfalls vertreten waren einige Firmen im Bereich Tiergesundheit, Fütterung, Stall- und Biogastechnik, die mit einem kleinen Ausstellungsstand die Veranstaltung abrundeten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Heidi Meine-Schwenker von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Eröffnung und Begrüßung erfolgte durch Karsten Hoops von der Masterrind und Jörn Ehlers, dem Kreislandwirt des Landkreises Verden.
Den ersten Vortrag referierte Dr. Georg Teepker von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen über das Thema ,,Unruhige Mastbullen – Beobachtungen aus der Praxis‘‘. Er thematisierte das Vorkommen bestimmter Stressoren bei Mastbullen, die durch äußere bzw. innere und emotionale Faktoren ausgelöst werden können. Die Folgen von andauerndem Stress und Unruhe bei Mastbullen sind vielfältig und können im Extremfall zu vorzeitigen Abgängen führen. Um eine tiergerechte Haltung zu ermöglichen und das Wohlbefinden der Tiere sicherzustellen, sollten bestimmte Haltungs- Fütterungsbedingungen eingehalten werden, auf die Herr Teepker konkret Bezug nahm. Überdies ging er auf interessante Fragestellungen ein, wie zum Beispiel ,,Benötigen wir Beschäftigungsmaterial in unseren Mastställen?‘‘.
Den zweiten Vortrag hielt Stefan Lüllmann über das Thema ,,Aktuelle Gesundheitsprobleme und ihre Prophylaxe – vom Kalb bis zum Bullen‘‘. Der praktische Tierarzt hat sich mit seiner Praxis auf die Betreuung von Rindermastbetrieben spezialisiert und ist bundesweit tätig. In der spezialisierten Kälberaufzucht kommen zum Mastbeginn Jungtiere zusammen, die aus unterschiedlichen Herkünften stammen und einen unterschiedlichen Immun- und Vitalitätsstatus aufweisen. Um den Infektionsdruck so gering wie möglich zu halten, ist neben einer ausreichenden Fütterung der Tiere auf die Einhaltung hygienischer Maßnahmen, wie der Reinigung und Desinfektion sowie der Durchführung eines Rein-Raus-Verfahrens zu achten. Ähnlich verhält es sich bei dem Zukauf von Fressern und Absetzern. Daneben verhelfen Impfstoffe unterschiedlicher Hersteller zu einer Reduzierung der weit verbreiteten Rindergrippe, auf dessen Anwendungsweise konkreter eingegangen wurde. Überdies ist nach Lüllmann die Einrichtung eines Quarantänestalles für zugekaufte Fresser und Absetzer unabdingbar.
Am Ende der Vortragsreihe stellte Fokke Stöver, praktischer Bullenmäster aus dem Landkreis Oldenburg, seinen Familienbetrieb vor. Der Landwirt vermarktet jährlich ca. 900 Bullen der Rasse Braunvieh. Er präsentierte zunächst die betrieblichen Mastphasen von der Kälberaufzucht bis zur Endmast und ging dabei auf bestimmte bauliche Gegebenheiten ein. Stöver setzt zudem auf eine kontinuierliche Datenerfassung während der Fütterung mithilfe des Fütterungsprogrammes ,,Cow Connect‘‘. Das System ermöglicht u. a. die Erfassung der realen Futtermengen, eine Anpassung der Futterrationen, die Kontrolle der Mischgenauigkeit des Mischwagens und die Realisierung einer standardisierten Arbeitsweise. Überdies kann der Betrieb die erfassten Daten für weitere Auswertungen nutzen.
Trotz der angespannten Situation in der Rindermast konnte eine erfreulich hohe Besucherzahl verzeichnet werden. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden.
Kontakte
Dirk Albers
Fachreferent Rinderzucht und Rinderhaltung
Henrike Jansen
Beraterin Rinderhaltung und -fütterung, Versuchswesen Rind, Beratung landwirtschaftliche Gehegewildhaltung
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