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Birne ist nicht gleich Birne

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Die Birnenfamilie ist groß. Weltweit gibt es nach Schätzungen ca. 5000 Sorten. Allerdings werden über den Obsthandel nur etwa 10 Sorten angeboten. Bekannte Birnensorten sind z.B.: Williams Christ, Clapps Liebling, Gellerts Butterbirne, Gute Luise, Conference, Alexander Lucas, Abate Fetel, Köstliche von Charneux.

Wann sind Birnen genussreif?

Birnen
BirnenGudrun Göppert
Birnen werden punktgenau im "hartreifen" Zustand gepflückt, denn im Vergleich zum Apfel sind Birnen sehr druckempfindlich und werden schnell weich und überreif. Genussreif werden sie erst im Handel bzw. nach dem Einkauf. Ein Duft-Test hilft den Reifegrad zu beurteilen, da Birnen in reifem Zustand ein typisches feines Aroma ausströmen. Riechen sie also typisch nach Birne und ist die Frucht nur am Stielende etwas weich, dann hat die Birne die richtige Genussreife. Kühl gelagerte Birnen sollten zur Ausbildung einer optimalen Genussreife 1–2 Tage vor dem Verzehr aus der Kühlung genommen werden und im Obstkorb nachreifen.

 

Lagerung

Von August bis März - vom Sommer, über den Herbst, bis in den Winter - hat das heimische Kernobst Saison. Sommerbirnen sollten schnell verbraucht werden, Herbst-Winter-Sorten sind dagegen unter optimalen Bedingungen ca. 2 Monate lagerfähig. Grundsätzlich mögen es Birnen kühl, feucht und sauerstoffarm. Für die kurzfristige Aufbewahrung eignet sich das Gemüsefach des Kühlschranks. Bei längerfristiger Lagerung empfehlen sich kühle Räume wie Keller, Garage oder Gartenhäuschen. Hier können Birnen in Plastiktüten gelagert werden. Damit überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann, sollten 2–3 Schlitze in die Tüten geschnitten werden.

 

Nachreifend und sensibel

Birnen sollten nicht neben Äpfeln oder anderen Obst- oder Gemüsesorten, die das Reifegas Ethylen abgeben, lagern. Der Nachreifungsprozess wird dadurch erheblich beschleunigt und die Birnen werden schnell weich und überreif.

Generell gilt: Birnen mit Schimmelbefall gleich wegwerfen, denn im Gegensatz zum Apfel nützt das Wegschneiden der faulen Stellen nichts. Die Konsistenz der Birne ermöglicht es den krebserregenden Schimmelpilzen sofort in die Poren einzudringen.

 

Süß, saftig und gesund

Birnen enthalten eine ausgewogene Mischung an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sind gut bekömmlich und eignen sich prima für Menschen mit säureempfindlichem Magen. Grund dafür ist ihr geringer Gehalt an Fruchtsäure. Außerdem regt der Ballaststoff Pektin die Verdauung an und das enthaltene Kalium sorgt für eine leicht entwässernde Wirkung. Darüber hinaus enthalten Birnen eine Vielzahl an B-Vitaminen, Folsäure, Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen.

 

Aber bitte mit Schale

Da viele der wertvollen Inhaltsstoffe direkt in oder unter der Schale sitzen, sollten Birnen unbedingt mit Schale verzehrt werden. Birnen jedoch vor dem Verzehr immer gründlich waschen und trockenreiben. Übrigens: Die für einige Birnensorten typische leichte Berostung der Schale ist unschädlich und hat keine Auswirkung auf den Geschmack. Als Berostung wird eine braun-graue Veränderung der Fruchtschale bezeichnet

 

Tipps für die Küche

  • Birnen sind in der Küche vielseitig einsetzbar z.B.: im Obstsalat, als Kuchenbelag, als Mus oder Kompott, für Gelee, als Beilage zu Fleisch, Knödel, Käse, oder Schinken. Sauer eingelegt passen sie gut zu Wild.
  • Vor der Weiterverarbeitung die Birnen immer gut waschen, anschließend halbieren oder vierteln und mit einem Messer den Stielansatz und das Kerngehäuse entfernen.
  • Birnen können eingekocht oder eingefroren werden. Das Einfrieren bewirkt allerdings, dass das Fruchtfleisch etwas matschig wird. Sie eignen sich gut für die Weiterverarbeitung zu Mus oder Kompott.
  • Geschnittene Birnen oxidieren sehr schnell, durch Beträufeln mit etwas Zitronensaft kann die Braunfärbung verhindert bzw. gemindert werden.

 

Weitere Informationen

Birnen und Produkte aus Birnen gibt es auch von niedersächsischen Höfen. Informationen zu Direktvermarktern und ihren Angeboten in Niedersachsen finden Sie auf www.service-vom-hof.de.

Fragen zum Thema Ernährung und Lebensmittelqualität beantworten Ihnen die Ernährungsberater*innen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Stöbern Sie auch gerne in unserem Vortragsangebot.