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3. Mitteilung - Bericht zum Dauergrünland

Webcode: 01043075

Der Auftakt der Grasernte 2024 hat bereits begonnen. Gute Wetterlagen können dort zur Futterernte genutzt werden, wo Befahrbarkeit sicher gegeben ist. Bleibt zu hoffen, dass die nassen Standorte jetzt schnell durch Wind und Sonneneinstrahlung abtrocknen können. 

Bereits Mitte April hatte sich mit der ersten Probenahme unserer Reifeprüfung Grünland eine sehr frühe Entwicklung der Grünlandbestände bezogen auf die Rohfasergehalte (% XF i.TM) abgezeichnet. Die Erträge fielen zu diesem Zeitpunkt allerdings noch mäßig aus. Dass es sich um junge Grasaufwüchse handelte, wurde auch anhand der hohen Rohproteinwerte deutlich. 
Die zweite Prüfung ergab aufgrund der sehr kalten Witterung in der Woche nach Ostern eine stagnierende Entwicklung mit teilweise abnehmenden Rohfasergehalten und sehr hohen Gesamtzuckeranteilen im Frischgras. 

Grasernte
GrasernteDr. Christine Kalzendorf

Ergebnisse der Probenahme vom 29. April 2024
Am 29. April erfolgte die letztmalige Probenahme der Grünlandflächen, soweit noch keine Beerntung stattgefunden hat. Das Ergebnis im Durchschnitt aller Klimaregionen stellt Tabelle 1 (siehe angefügte Datei) dar. 
In Tabelle 2 (siehe angefügte Datei) sind hingegen die Befunde der jeweiligen Klimaregionen aufgeführt, ergänzt mit den Veränderungen zur Vorwoche und der auf Grundlage der DWD- Wetterdaten prognostizierten Entwicklung. 
Mit Stand vom 29. April war die frühe Schnittreife in allen Regionen erreicht. Im Allgemeinen lagen die Rohfasergehalte immer noch in den Bereichen zwischen 20,7 und 21,7 % i.d.TM. Der Vergleich zur Vorwoche verdeutlicht erneut die besonders hohe Nutzungselastizität der Grünlandaufwüchse in diesem Frühjahr. Vor allem die Untergräser konnten sich weiter im Bestand etablieren. Das erklärt die beständig hohe Futterqualität im Vergleich zur Vorwoche bei gleichzeitigem Ertragszugewinn.

Gemäß des dritten Probenahmetermines lag der Ertrag bei circa 30 dt TM/ha im Mittel aller sechs Klimaregionen. Es wurde eine mittlere Aufwuchshöhe der Grasbestände von 31,3 cm ermittelt.

Weitere Entwicklung
Auf Grundlage des DWD-Rechenmodells weist Tabelle 2 (siehe angefügte Datei) zudem die prognostizierte Weiterentwicklung der Grasbestände hinsichtlich des Ertrages und der Inhaltsstoffe aus. Demzufolge wird für die Woche bis 12. Mai 2024 die volle Siloreife in allen Regionen erreicht sein (23,4 bis 24,8 % XF i.TM). Mit der weiteren Ertragszunahme kommt es zu einem starken Rückgang der Rohproteingehalte infolge eines Verdünnungseffektes in Bezug auf die Aufwuchsmasse. Für die Silierung ist dieser Effekt als günstig zu bewerten, da damit auch der Anteil puffernd wirkender Substanzen sinkt. Die aktuell kühlen Nächte tragen hingegen noch zu akzeptablen Zuckergehalten bei. In der Summe wirken sich die stoffmäßigen Veränderungen noch nicht nachteilig auf den Energiegehalt aus. Diese liegen am Ende der 19. Kalenderwoche immer noch auf einem guten Niveau zwischen 6,2 bis 6,5 MJ NEL, je nach Klimaregion.
Wo die Mahd bei zunehmend trockener Witterung jetzt möglich ist, kann Quantität und Qualität des ersten Aufwuchses noch gut in Einklang gebracht werden.
Einige Standorte werden trotz der fortschreitenden Entwicklung abwarten müssen, weil die teilweise noch nassen Flächen keine Befahrung zulassen.

Beachten Sie weiterhin die unterschiedliche Entwicklungshistorie ihrer eigenen Grünlandflächen in Bezug auf Nässe, Düngung und Pflege. Treffen Sie dementsprechend ihre Entscheidung der Schnitthöhe, der Schnittlänge und der Beerntungsreihenfolge.  



Wir beenden hiermit unsere diesjährige Berichterstattung zum 1. Aufwuchs und bedanken uns bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.