Einen schönen dichtgrünen Rasen
Wer will das nicht! Was kann ich jetzt im Frühjahr dafür tun?
Nach jedem Winter ist der Rasen geschwächt. Kurze Tage, Krankheiten, Schnee, Nässe und Wechselfröste haben ihm zugesetzt. Dazu ist er mit Laub, Zapfen oder Äste und eventuell mit Maulwurfshaufen und den Ausscheidungen der Regenwürmer bedeckt. Alles zusammen stört das nun beginnende Graswachstum massiv.
Frühjahrskur:
Bereits jetzt im Frühjahr ist es wichtig den Rasen zu pflegen und mit einer Startdüngung zu stärken. Am besten kann der Rasen mit einem schweren Eisenrechen abgeharkt werden, um Äste, Laub und abgestorbene Grasblätter zu entfernen. Sie sind oft Träger von Krankheitskeimen. Maulwurfshaufen und Regenwurmhäufchen werden eingeebnet. Das Gras bekommt wieder Luft und kann die ersten Sonnenstrahlen gut zum Wachsen nutzen.
Vertikutieren:
Das Vertikutieren gehört zu den wichtigen Pflegemaßnahmen, die die Rasenflächen einmal jährlich erhalten sollten. Beim Vertikutiervorgang fahren vertikal arbeitende Messer durch die Grasnarbe und die Rasenfilzschicht. Aber nicht durch den Boden. Ein Vertikutierer ist keine Fräse! Ein Fehler den man leider sehr häufig sieht. – „Viel hilft viel!“ – Mit fatalen Folgen. Denn unter der Bodenoberfläche liegenden Unkrautsamen. Es fehlt nur ein Licht- und Sauerstoffimpuls, um die Keimung einzuleiten. Ein solcher wird bei zu tiefem Vertikutieren gegeben und Unkräuter wachsen mehr als vorher!
Vertikutiergeräte sind daher immer so einzustellen, dass die Messer den Boden gerade eben berühren.
Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist ebenfalls der Mai, wenn Schäden viel schneller verwachsen als etwa im Herbst. Um die Gräser vorzubereiten, sollte etwa 14 Tage vorher der Rasen gedüngt worden sein. Nach dem Vertikutieren sollte der Rasen immer nachgesät werden, da der Konkurrenzdruck vom Altbestand nicht so stark ist und die jungen, kleinen Keimlinge eine gute Chance zur Entwicklung und Etablierung haben.
Startdüngung:
Eine Startdüngung gleich nach dieser Frühjahrskur hilft dem Rasen schneller zu wachsen und grün zu werden. Schäden oder Lücken werden geschlossen, bevor sich andere Moose und andere Wildkräuter ansiedeln können. Es ist ratsam einen Dünger zu verwenden, der den Stickstoff in einer sofort pflanzenverfügbaren Form (Ammonium oder Nitrat) enthält.
Wichtig für die Rasengräser sind insbesondere die Hauptnährstoffe Stickstoff (N), fördert die Zellteilung und damit das Wachstum, Phosphor (P), regt die Wurzelbildung an, und Kalium (K), stärkt die Zellwände, reguliert den Wasserhaushalt in der Pflanze und fördert die Winterhärte, sowie Magnesium (Mg) und Eisen (Fe) für die Photosynthese und damit die Energiegewinnung.
Spezielle Rasendünger bieten diese Nährstoffe in dem für die Gräser optimalen 1 : 0,3 : 0,8 (N:P:K) Verhältnis an. Für die auszubringende Menge ist der Stickstoff der Leitnährstoff. Eine Gebrauchsrasenfläche sollte 20 – 25 g N / qm / Jahr erhalten. Aufgeteilt auf 3 – 5 Gaben über das Jahr verteilt. Merksatz: 5 x 5 = 5 x jährlich 5 g N! Langsam fließende N-Komponenten, besonders in guten Rasen- oder organischen Düngern, tragen zwar zu einer längeren Nachlieferung von Nährstoffen bei, dennoch ist es auch für diese sinnvoll die Gesamtmenge auf die beschriebenen 5 Gaben zu verteilen.
Jetzt für das Frühjahr bedeutet das:
- Ende Februar / Anfang März mit der stickstoffbetonten Startdüngung beginnen
- Im Mai die Hauptdüngung mit allen Nährstoffen
Schnitt
Wann soll ein Rasen geschnitten werden? Dafür gibt es die einfache aber bewährte „Drittel-Regel“: Sie besagt, dass ein Rasen immer dann zu schneiden ist, wenn ein Drittel seiner Schnitthöhe hinzu gewachsen ist. Bei einer Schnitthöhe von 4 cm, wäre das beispielsweise bei einem Aufwuchs von knapp 1,5 cm oder 5,5 cm Rasenhöhe. So genau wird kaum jemand messen, aber beim Zuwachs der halben Schnitthöhe, in unserem Beispiel 2 cm oder 6 cm Wuchshöhe, ist der Rasen wieder zu schneiden.
„Natürlich kann das im Frühjahr, bei guten Wachstumsbedingungen, viele Schnitte notwendig machen. Aber Sie werden rasch feststellen, dass es sich leichter mäht, schneller geht und der Rasen es dankt.“, sagt Prof. Martin Bocksch.
Sie wollen mehr zum Thema Rasen erfahren? Dann besuchen Sie doch unsere siebenteilige Online-Rasenserie mit Prof. Martin Bocksch. Los geht es am 25.01.2023 mit dem ersten Seminar.
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