Niedersächsische Gartenakademie

So gelingt der Kompost

Webcode: 01020165

Kompost ist die einfachste Art des Recycling und zudem eine der besten und billigsten Humusquellen für den Garten. Außerdem wird Ihr Mülleimer um ein Drittel leerer. Etwa 100 kg Inhalt fallen pro Person und Jahr weniger an, wenn die organischen Abfälle kompostiert werden.

  • Legen Sie sich an einer schattigen Stelle nahe der Küche auf dem gewachsenen Boden einen Kompostplatz für folgende drei Entwicklungsstadien an:

1. frischer Kompost
2. halbfertiger, ruhender Kompost
3. gut verrottete Komposterde

  • Auf den Kompost können fast alle Gartenabfälle gegeben werden. Bedenklich sind Laub und Grasschnitt in größeren Mengen. Nicht auf den Kompost gelangen sollten Unkräuter mit Samen, Wurzelunkräuter wie Quecke oder Girsch und kranke Pflanzen mit bodenbürtigen Schaderregern wie Kohlhernie oder Kraut- und Knollenfäule.
     
  • Grobe Abfälle können bis zu einer fingerdicken Stärke unzerkleinert bleiben. Kohlstrünke oder Gehölzschnitt sollten geschreddert oder anderweitig zerkleinert werden.
     
  • Von den Küchenabfällen können verwendet werden: Kaffee- und Teesatz, Eierschalen (zerkleinert), Gemüse- und Obstabfälle. Bedenklich sind Zitronen- und Apfelsinenschalen wegen einer möglichen Fungizidbelastung. Vermeiden sollte man Abfälle von gekochten Mahlzeiten, Fleisch- und Käsereste, da sie leicht Ratten anlocken können. Staubsaugerbeutel und Holzasche in größeren Mengen sind ebenfalls nicht geeignet wegen der Gefahr des Gehalts an Schwermetallen.
     
  • Die Abfälle schichten Sie im Laufe des Jahres locker auf (frischer Kompost), geben im Höhenabstand von etwa 30 cm einige Schaufeln voll Erde dazwischen und wässern bei Trockenheit. Beim Aufschichten sollte man nasses Material auf trockenes folgen lassen sowie grobstrukturiertes auf feinstrukturiertes.
     
  • Nach der Gartensaison erhält der frische Kompost einen faustdicken Erdmantel. Ein neuer Kompost wird begonnen.
     
  • Im Laufe der folgenden Monate setzen Sie den ruhenden Kompost (halbfertiger Kompost) ein- bis zweimal um. Dabei sollen die Schichten gut vermischt werden.
     
  • Nach insgesamt 1 bis 1,5 Jahren ist eine gut verrottete Komposterde entstanden, die zu jeder Jahreszeit für alle Böden und alle Pflanzenarten im Garten ein wertvoller Humuslieferant ist. Zu dieser Zeit beginnt der zuletzt begonnene Kompost mit seinem Rotteprozess und außerdem wird ein neuer Kompost angefangen.
     
  • Nach zweimaligem Umsetzen im Abstand von fünf bis sechs Wochen erhalten Sie bereits nach insgesamt sechs Monaten gebrauchsfähige Komposterde. Diese ist dann jedoch nur grob verrottet und kann insbesondere zum Mulchen verwendet werden.
     
  • Kompostzusätze können die Verrottung fördern, notwendig sind sie aber nicht.
     
    • Die Zugabe von Kalk ist Erfahrungssache. Bei einem hohen Anteil an Rasenschnitt oder Laub wird die Verrottung durch die Zugabe von 1 kg Kohlensauren Kalk pro m3 Kompostrohstoff gefördert. Der Kalk kann zwischen die Schichten gestreut oder beim Umsetzen untergemischt werden.
       
    • Hinzugefügte Dünger bewirken eine Nährstoffanreicherung der Komposterde, die nicht erwünscht ist. Kompost soll in erster Linie Humuslieferant sein. Es ist es sinnvoller, den "mageren" Kompost auszubringen und nach einer Bodenuntersuchung dem Boden bei Bedarf die fehlenden Nährstoffe gezielt zuzuführen.
       
    • Urgesteinsmehle führen dem Kompost Kieselsäure und sonstige Spurenelemente zu. Bei vielfältigem Kompostmaterial erübrigt sich die Zugabe.
       
  • Höhe der Kompostgaben
    Da die Nährstoffgehalte des Kompostes mit den zugeführten zu verrottenden Materialien schwanken, sind folgende Mengen pro Jahr als Richtwerte anzusehen:
     
    • Starkzehrer 4 bis 5 l/m²
       
    • Schwachzehrer 2 bis 3 l/m²
       
    • bei Neuanlagen oder zu Beginn der Kompostwirtschaft kann eine einmalige Gabe von 10 l/m² eingearbeitet werden.

Haben Sie Fragen dazu? Dann rufen Sie uns gerne an. Das kostenlose Gartentelefon ist montags von 9 - 12 Uhr unter der Telefonnummer 04403 - 98 38 11 besetzt.

Kontakte

Almut Eilers
Dipl.-Ing. Gartenbau (FH)
Almut Eilers

Beraterin Niedersächsische Gartenakademie

04403 9796-25

almut.eilers~lwk-niedersachsen.de



Ursel Kruse

Beraterin Niedersächsische Gartenakademie

04403 9796-38

ursel.kruse~lwk-niedersachsen.de

Mehr zum Thema

Entnahme einer Bodenprobe

Erfolg in Ihrem Garten – jetzt ist der optimale Zeitpunkt für Bodenuntersuchungen!

Durch eine gute Bodenvorbereitung im Frühjahr wird die Grundlage für ein gesundes, kräftiges Pflanzenwachstum und eine ertragreiche Ernte gelegt.

Mehr lesen...

Sachgerechte Düngung

Warum muss gedüngt werden? Pflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe, die sie für das Wachstum benötigen. Diese Nährstoffe müssen dem Boden durch eine Düngung wieder hinzugefügt werden.

Mehr lesen...

Grundlagen der Gartenbewirtschaftung

Grundlage allen Lebens auf der Erde sind Licht, Luft, Wasser und Nährstoffe. Jeder Grundstoff befindet sich in einem Kreislauf, der geschlossen sein muss, um richtig funktionieren zu können. Für den Hausgarten sind vor allem der …

Mehr lesen...

Veranstaltungen

/media/media/50EA6A49-F0B5-1A74-0764718EE86E3F4A.jpg

Freizeitgartenbau: Gemüse aus dem eigenem Garten - Startklar fürs Gemüsejahr

14.04.2023

Sie möchten gesunde, frische Radieschen, Kartoffeln, Salat und Co aus dem eigenen Garten erfolgreich ernten, benötigen dazu aber noch ein paar Tricks? Dann sind Sie in diesem Seminar genau richtig. Damit es klappt und Sie sich an frischem …

Mehr lesen...
/media/media/6C5942AB-B483-8100-2447C645310E4DBD.jpg

Freizeitgartenbau: Gemüse aus dem eigenem Garten - Raffinierte Gärtner-Tricks für eine reiche Ernte

02.06.2023

Möchten Sie den Duft frisch gezogenen Möhren? Den Geschmack von knackigen Radieschen? Die Schönheit von leuchtendem Mangold oder den Duft aromatische Kräuter? Dann genießen Sie Ihr Gemüse am besten aus dem eigenen …

Mehr lesen...
Bewässerung im Garten

Freizeitgartenbau: Bewässerungstechnik für den eigenen Garten

06.06.2023

Die Sommer der letzten Jahre hatten es in sich. Hitze- und Trockenperioden nehmen zu und Wasser wird auch im Hausgarten knapp. Im Zuge des Klimawandels muss auch im Haus- und Kleingarten, wo und wie nur möglich, Wasser gespart werden. Doch wie …

Mehr lesen...
Gartenfahrt mal anders - Fahrradtour

Freizeitgartenbau: Fahrradtour zum Thema Heilkräuter/Permakultur

26.07.2023

Eine Gartenfahrt mal anderes - Fahrrad statt Bus! Mit unseren mitgebrachten, verkehrssicheren Fahrrädern fahren wir gemütlich (ca. 14 km/h) auf Nebenstrecken und Fahrradwegen von Rostrup nach Rastede zum Kögel-Wilms-…

Mehr lesen...
Anbinden von Spalierobst als Erziehungsmaßnahme

Freizeitgartenbau: Pflege- und Schnittmaßnahmen von Säulen-, Spalier- und Zwergobstgehölzen

05.08.2023

Auch Form- und Zwergobst brauchte Pflege. Heinrich Beltz bespricht mit uns die notwenigen Pflegemaßnahmen im Sommer. So kann regulierend auf das Triebwachstum eingegriffen werden, Pflanzenschutzmaßnahmen besprochen und Dü…

Mehr lesen...
Gartentour mal anderes - Fahrradtour

Freizeitgartenbau: Fahrradtour zum Thema Heilkräuter/Permakultur

09.08.2023

Eine Gartenfahrt mal anderes - Fahrrad statt Bus! Mit unseren mitgebrachten, verkehrssicheren Fahrrädern fahren wir gemütlich (ca. 14 km/h) auf Nebenstrecken und Fahrradwegen von Rostrup nach Rastede zum Kögel-Wilms-…

Mehr lesen...