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ToSBa 2

Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Praxiseinführung weitestgehend torfreduzierter und torffreier Substrate in Baumschulen 2

Beginn: 01.08.2024 / Ende: 31.12.2026

Bodenproben ziehen ToSBa 2
Bodenproben ziehenMario Reil

Ausgangslage
Der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bis 2030 geforderte weitestgehende Verzicht auf Torf im Erwerbsgartenbau als bisher wichtigster Substratausgangsstoff und die Umstellung auf alternative Substrate stellt für die Produktion von Gehölzen in Töpfen (Containerkulturen) eine große Herausforderung dar, die mit hohen Kultur- und damit auch hohen wirtschaftlichen Risiken für die Baumschulen verbunden ist.  Das Vorgängerprojekt ToSBa hat bereits sehr erfolgreich gezeigt, wie torfreduzierte Substrate in Baumschulen eingeführt werden können. Ab einem Anteil von mehr als 40 Vol.-% alternativer Substratausgangsstoffe kam es zum Teil zu Problemen und Qualitätseinbußen bei den Pflanzen und das Kulturrisiko stieg insgesamt an, so dass eine großflächige Anwendung stärker torfreduzierter Substrate (> 50 % Torfersatz) momentan noch nicht empfohlen werden kann.

Ziel des Projekts

  • Reduzierung des Torfanteils neben den Standardsortimenten an Sträuchern und Hecken auch bei besonders kalk- und salzempfindlichen Gehölzen auf ein noch zuerarbeitendes Minimum
  • Erarbeitung einer allgemeinen Einschätzung der wirtschaftlichen Auswirkungen bei der Torfreduzierung im Container-Baumschulbereich
  • Erleichterung der flächendeckenden Anwendung von stark torfreduzierten Substraten durch die zeitnahe Bereitstellung der gewonnenen Erkenntnisse auf Informationsveranstaltungen, in der Fachpresse und an die Fachberatung

Projektdurchführung
In den vier Modellregionen Ammerland, Pinneberg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg werden jeweils 3 bis 5 Baumschulen über einen Zeitraum von zwei Jahren (2024 - 2026) den Torfanteil schrittweise auf ein kulturspezifisches Minimum reduzieren. Dabei werden sie eng von den Regionalkoordinatoren und -koordinatorinnen betreut und unterstützt. Zu Beginn des Vorhabens werden die Betriebe hinsichtlich torfreduzierter Substrate und einer angepassten Kulturführung geschult. Für jeden einzelnen Betrieb werden dann in Zusammenarbeit mit dessen Substratlieferanten und Beratern individuelle Strategien für den Torfersatz erarbeitet, die im Laufe der zweijährigen Projektlaufzeit mit Hilfe der gewonnenen Erfahrungen angepasst werden.

Ergänzend findet eine überregionale betriebswirtschaftliche Begleitung statt, die vom Institut für Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf übernommen wird. 

Kontakt

Dr. Gerlinde Michaelis

Dr. Gerlinde Michaelis

Leiterin Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Bad Zwischenahn

gerlinde.michaelis~lwk-niedersachsen.de

Mario Reil
B.Sc.
Mario Reil

Gesamtkoordination Projekt ToSBa2 und Projekt FiniTo

mario.reil~lwk-niedersachsen.de

Pia Bunger-Fleuren
M.Sc. Gartenbauwissenschaften
Pia Bunger-Fleuren

Regionalkoordinatorin Projekt ToSBa2

pia.bunger-fleuren~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

24.01.2025

Das Modell- und Demonstrationsvorhaben ToSBa 2 knüpft seit dem 01.08.24 an die erfolgreiche Arbeit von ToSBa an. Neu dabei sind die Modellregionen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit jeweils 3 Demonstrationsbetrieben. Auch in den Modellregionen Ammerland und Schleswig-Holstein wurden 8 neue Baumschulen für das Projekt ToSBa 2 gewonnen. Als „alte Hasen“ konnten die Baumschulen Hinrichs und Heydorn Söhne für die Fortsetzung der Torfreduktion mit ToSBa 2 gewonnen werden. 

Bild Mario Reil
Mario Reil - Gesamtkoordinator ToSBa 2Maren Kittner
Kommunikation und Ansprechpartner
Die Gesamtkoordination des Projektes hat Mario Reil (mario.reil@lwk-niedersachsen.de) übernommen. Er steht für alle Fragen und Anregungen gern zur Verfügung. 

 

 

 

 

Die Modellbetriebe von ToSBa 2
Die 16 Modellbetriebe werden in den 4 Modellregionen von den Regionalkoordinatoren 

  • Pia Bunger-Fleuren (Landwirtschaftskammer Niedersachsen),
  • Hendrik Averdieck (Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein), 
  • Christian März (Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen) und
  • Florian Ross (Gartenbau Beratungs GmbH)

betreut und stehen den Betrieben bei allen Fragen und Herausforderungen zur Seite. 

ToSBa 2 Landkarte mir Betrieben
Übersicht und regionale Zuordnung der am Projekt ToSBa 2 teilnehmenden BetriebePia Bunger-Fleuren

Betriebswirtschaftliche Begleitung der Substratumstellung
Ergänzend zur kulturtechnischen Begleitung der Substratumstellung wird die betriebswirtschaftliche Auswertung der Kosten einzelner Kulturen auf einzelbetrieblicher Ebene vorgenommen. Dazu wird die Hochschule Weihenstephan mit dem Institut für Gartenbau eine exakte Erfassung, Analyse und Bewertung der Kulturkosten auf Betriebsebene durchführen und als statistisch verdichtete Datensätze aller Demonstrationsbetriebe auch veröffentlichen. 
Auf einzelbetrieblicher Ebene dienen die Ergebnisse der Erhaltung und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit trotz der kulturspezifischen Veränderungen. Die Demonstrationsbetriebe können so eine proaktive Preispolitik gestalten und aufzeigen, inwieweit die kulturspezifische Torfreduktion wirtschaftlich im eigenen Betrieb vertretbar ist.