10 Jahre Kooperativer Gewässerschutz für den Dümmer
Vor fast 10 Jahren ist diese erste Kooperation für Oberflächengewässerschutz in Niedersachsen auf Eigeninitiative der Landwirte in Zusammenarbeit mit dem Unterhaltungsverband Obere Hunte Nr. 70 (UHV) und dem Land Niedersachsen unter der Federführung der Bezirksstelle Osnabrück der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gegründet worden mit dem langfristigen Ziel, 30% der bisherigen Phosphor-Einträge aus dem Einzugsgebiet (EZG) in den Dümmer zu reduzieren. Erste sichtbare Erfolge sind erkennbar, so das Fazit der diesjährigen Sitzung der Gewässerschutzkooperation Obere Hunte/Dümmer beim UHV Nr. 70.
Neben verschiedenen Institutionen wie NLWKN, dem LBEG, dem Landkreis, der Landwirtschaftskammer und dem Unterhaltungsverband Obere Hunte vertreten zehn Sprecher die Interessen der Landwirtschaft in der Kooperation. Im EZG wirtschaften über 600 Betriebe auf etwa 21.000 ha landwirtschaftlicher Nutzflächen.
Seit 2012 werden die Betriebe im EZG von der Landwirtschaftskammer gewässerschutzorientiert beraten. Infolge der Beratung konnte der Einsatz mineralischer als auch organischer Phosphor-Dünger bei gleichbleibenden Ernteerträgen deutlich gesenkt worden.
Gewässerschutzschutzstreifen, gewässerschonende Ausbringungstechniken und Bodenbearbeitung reduzieren die Phosphoreinträge von landwirtschaftlichen Nutzflächen in Oberflächengewässer über Erosion und Abschwemmung. Solche und weitere Maßnahmen setzen die Betriebe freiwillig um. Da deren Auflagen die des Ordnungsrechtes übersteigen, werden die entstehenden Deckungsbeitragsverluste finanziell entschädigt. Seit 2017 werden diese Maßnahmen, die zielorientiert auf Grundlage von wissenschaftlichen Untersuchungen des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie zu verschiedenen Eintragspfaden z.B. Erosion umgesetzt werden, vom Land Niedersachsen finanziert. Für die Jahre 2022 bis 2026 sind diese Finanzmittel deutlich aufgestockt worden.
Begleitende Untersuchungen zur Wirksamkeit sowohl der gesamten Maßnahmen als auch der Beratung durch das LBEG zeigen erste erkennbare Wirkungen. So wird in Teilregionen eine Verringerung der P-Einträge in die Oberflächengewässer bereits jetzt nachgewiesen.
Die Kooperation erwartet, dass sich dieser positive Trend in den nächsten Jahren fortsetzt.
Unabhängig von den Diskussionen zu der Ausweisung von nitrat- und phosphatsensiblen Gebieten sind sich alle Akteure in der Kooperation einig, dass nur durch eine regional auf wissenschaftlicher Grundlage basierende Gewässerschutzberatung und die Umsetzung freiwilliger Maßnahmen das Ziel der Dümmersanierung erreicht werden kann.
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Raimund Esch
Berater Gewässerschutz
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