
Felicitas Kaemena
Stellv. Leiterin Fachbereich Grünland und Futterbau

Ausgangslage
Die Weidehaltung gilt als eine tierwohlorientierte und naturnahe Haltungsform und wird trotz ihres Rückgangs von vielen rinderhaltenden Betrieben als bedeutungsvoll angesehen. Besonders die Bremer Landwirtschaft ist geprägt von milchviehhaltenden Betrieben mit grünlandbasierter Fütterung, wobei auch semi-intensive und extensive Produktionsintensitäten in Weidesystemen von Bedeutung sind. Die gesellschaftlichen Erwartungen an die Milcherzeugung sind geprägt von Zielgrößen wie Tierschutz, Umweltverträglichkeit, Klimaschutz und Biodiversität. Diese Faktoren können u.a. in Weidehaltungssystemen gewährsleistet werden, wobei das Erreichen der genannten Faktoren stark von dem einzelbetrieblichen Management abhängig ist. Durch den technologischen und digitalen Fortschritt in den Bereichen Landtechnik und automatischer Fütterungssysteme in den letzten Dekaden waren enorme Effizienzsteigerungen in Stallhaltungssystemen möglich.
Ziel des Projekts
Durch entsprechende Halsband- oder Ohrmarkentechnik sowie die Installation von Boli ist eine erleichterte Einzeltierbeobachtung möglich, durch die auffällige Tiere, zum Beispiel im Krankheitsfall, identifiziert werden und der Landwirt schnell mit einer Behandlung reagieren kann. Im Vergleich zu Stallhaltungssystemen war in Weidehaltungssystemen diese Entwicklung und der Optimierungswille über digitale Tools in den letzten Dekaden in der Praxis weniger stark ausgeprägt. Aktuell steigen jedoch die Nachfrage und auch das Angebot digitaler Managementtools für ein professionelles Weidemanagement. Hierzu zählen unter anderem sensorgestützte Tierhalsbänder und Ohrmarken, die zur direkten Einzeltier- und Herdenüberwachung genutzt werden können.
Projektdurchführung

Stellv. Leiterin Fachbereich Grünland und Futterbau
Grünlandwirtschaft und Rinderhaltung
Felicitas Kaemena, Mitarbeiterin aus dem Fachbereich Grünland und Futterbau, und Landwirt André Schumacher geben spannende Einblicke in das Projekt „GrazePro“ – direkt vom Milchviehbetrieb Schumacher in Bremen-Borgfeld. Als einer von vier Bremer Betrieben nimmt er an einem Projekt zur Weidedigitalisierung teil.
Gefördert wird das Projekt von der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen.
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