Öko-Sojabohnenanbau in Niedersachsen setzt den Wachstumskurs fort
Der Sojabohnenanbau in Niedersachsen wächst weiter. Mit einer Anbaufläche von über 1700 ha im Jahr 2025, erreicht der ökologische Sojabohnenanbau erneut seinen vorläufigen Höhepunkt. Das zeigen die diesjährigen Zahlen der niedersächsischen Agraranträge. Nach wie vor trägt der Landkreis Lüchow-Dannenberg zum größten Flächenanteil bei, gefolgt vom Landkreis Uelzen und Gifhorn. Die langjährigen Anbauerfahrungen sowie der Zuchtfortschritt bei den Sorten, insbesondere im Bereich der Abreife, etablieren den ökologischen Sojaanbau auch über die genannten Landkreise hinaus immer mehr. Nicht zuletzt die ökonomische Attraktivität des Sojaanbaus und die Nachfrage nach Speise- und Futterware verdrängt zunehmend andere Körnerleguminosen, wie Erbsen und Lupinen. Auch das Risiko von Totalausfällen ist bei richtiger Kulturführung in Zusammenhang mit der passenden Witterung niedrig. Ein weiterer Vorteil des Sojaanbaus ist die geringe Anbaupause von mindestens 3-4 Jahren im Vergleich zu anderen Körnerleguminosen.
Überwiegend gute Wachstumsbedingungen
Das Frühjahr 2025 war durch eine anhaltende kühle und trockene Witterungsphase geprägt. Erst ab Ende April stiegen die Luft- und Bodentemperaturen langsam an. Die zunehmende Erwärmung der Böden wurde von vielen Betrieben für die Aussaat Anfang Mai genutzt. Die Nachfolgenden kühleren Temperaturen mit Niederschlägen in der letzten Maidekade verzögerten die Jugendentwicklung etwas. Die Zeitfenster für die mechanische Beikrautregulierung waren in den meisten Fällen gut. Lediglich auf niederschlagsreichen Standorten, beispielsweise im westlichen Niedersachen wurden die mechanischen Maßnahmen zeitweise erschwert. Der weitere Witterungsverlauf mit ausgewogenen Niederschlägen von etwa Juni bis Ende Juli zur Blüte und Hülsenbildung führte zu guten Bestandsentwicklungen. Erst im August fielen die Niederschlagsmengen vielerorts gering aus. Das führte auf leichteren Standorten zu Wassermangel, wodurch die Kornausbildung beeinträchtigt wurde. Da wo die Möglichkeit der Bewässerung genutzt werden konnte, führten Beregnungsgaben in der letzten Augustdekade zur Absicherung der Kornerträge.
Besonders wichtig ist eine optimale Wasserversorgung der Sojabohne ab Beginn der Blüte und zur Hülsenausbildung, welche durch Niederschläge oder durch Beregnung erfüllt werden muss. Den Hauptwasserbedarf hat die Soja von der Blüte bis zur Kornausbildung. Dieser Zeitraum bewegt sich von etwa Ende Juni bis etwa Ende August. Vor allem auf leichteren Standorten ist eine Beregnung von Vorteil, um das Ertragspotential auszuschöpfen.
Regional verzögerte Ernte
Während im östlichen Niedersachsen ab Ende September oftmals unter optimalen Bedingungen gut abgereifte Bestände sicher gedroschen werden konnten, war dies in anderen Teilen Niedersachsens noch nicht überall denkbar. Fortlaufende Niederschläge im September ließen die Bestände nur langsam abreifen oder ließen eine Ernte aufgrund zu hoher Kornfeuchten nicht zu. Oftmals gelang ein Drusch dann erst im Oktober mit der Maßgabe, dass die Erntepartien nachgetrocknet werden mussten. Damit die Ernte sich nicht zu weit hinauszögert, darf mit der Aussaat nicht zu lange gewartet werden. Spätere Saaten nach Mitte Mai erhöhen das Risiko einer nicht ausreichenden Vegetationsperiode für die Kurztagspflanze Sojabohne und führen zu einer späteren Abreife und Ernte. Zudem muss mit nicht unerheblichen Trocknungskosten gerechnet werden. Des Weiteren kann die Stauchung der feuchten Bohnen durch die Förderschnecken des Mähdreschers das Risiko erhöhen, dass Speisepartien nur noch als Futterware vermarktet werden können.
Den vollständigen Sortenbericht finden Sie am Ende dieser Seite zum Herunterladen.
Soja-Anbauberatung nutzen
Der Fachbereich Ökolandbau der LWK Niedersachsen bietet eine umfassende Soja-Anbauberatung auf Grundlage fünfzehnjähriger Versuchs- und Beratungsarbeit zu dieser Kultur an.
Sojaanbauberater: Siehe Kontakt am Ende dieser Seite.
Hier finden Sie einen Leitfaden zur mechanischen Unkrautregulierung in Sojabohnen


















