
Nora Kretzschmar
Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität
Ausgangslage
Hintergrund dieses Projektes ist der starke Rückgang artenreichen Grünlands und seine zunehmende Verinselung in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen einerseits und der starke Flächendruck auf landwirtschaftliche Flächen andererseits.
Ziel des Projekts
Mit dem vorliegenden Projekt sollen neue Wege erarbeitet werden, um die notwendige Ausbreitung und Wanderung von Pflanzen- und Tierarten des artenreichen Grünlands (inkl. Magerrasen) und somit den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Lebensgemeinschaften zu ermöglichen.
Projektdurchführung
Da im Grasland eine Bewirtschaftung oder Pflege der Flächen für die Erhaltung des Arteninventars notwendig ist, ist für die Umsetzung eines zielführenden Biotopverbundes eine Zusammenarbeit des Naturschutzes mit den Flächennutzern und Bewirtschaftern unumgänglich. Letztere benötigen außerdem verlässliche Grundlagen, um Planungssicherheit für die zukünftige Nutzung ihrer Flächen zu bekommen.
Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität
Nach dreieinhalb Jahren Laufzeit endete das Projekt nun mit einer digitalen Abschlussveranstaltung
Die biologische Vielfalt nimmt weltweit und auch in Deutschland stark ab. Um dem zunehmenden Artenverlust auf Wiesen, Weiden und Wegsäumen entgegenzuwirken, wurde das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Forschungsprojekt „Biotopverbund Grasland“ im Oktober 2017 in Nordwestdeutschland gestartet. Das Projekt zählt in Deutschland zu den vorbildlichen Projekten, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt verlieh dem Projekt im August 2019 den Titel „Ausgezeichnetes Projekt“.
Auch außerhalb der Pilotgebiete nahmen zahlreiche, engagierte Akteure an dem Projekt teil, die auf ihren Flächen für mehr Biodiversität sorgen wollen. Der aktuelle Wissensstand des Projektes sowie die erfolgreiche Akteursarbeit zeigen, wie entsprechende Fachkonzepte gemeinsam mit Wissenschaft und Praxis erarbeitet und erfolgreich für Arten- und Naturschutz, Bewirtschafter und letztlich im Sinne einer nachhaltigen Landnutzung auf lokaler Ebene umgesetzt werden können. „Im Projekt „Biotopverbund Grasland“ wurde erneut deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft, dem Naturschutz, der Wissenschaft sowie entsprechenden Verwaltungs- und Verbandsstrukturen ist“, betont Projektleiter Mathias Paech. Die Besonderheit des Projekts ist daher der kooperative Ansatz, sodass die Projektverantwortlichen dies als ersten wichtigen Schritt unter anderem im Rahmen des Niedersächsischen Weges betrachten.
Schließlich wurde im Rahmen des offiziell ausgezeichneten Projekts „Biotopverbund Grasland“ auch eine Infobroschüre erarbeitet. Als ein Ergebnis fachlich begleiteter Kooperationsprozesse wurden hierbei wissenschaftlich fundierte und praktisch umsetzbare Handlungsempfehlungen festgehalten, die als Orientierung dienen und Hilfestellung bei dem Aufbau zu entwickelnder Konzepte geben. Die Broschüre sowie alle weiteren Projektinfos sind im Web unter www.gruenlandzentrum.org/projekte/biotopverbund-grasland abrufbar.
Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen
Fristgerecht zum Ende der Projektzeit erscheint die im Anhang zum Download bereitstehende Broschüre "BIOTOPVERBUND GRASLAND - Ein Netzwerk für mehr Artenvielfalt". Hier wird anschaulich erklärt, wie Artenvielfalt durch Biotopverbunde geschaffen werden kann.
Das von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt „Biotopverbund Grasland“ wird von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Kooperation mit dem Grünlandzentrum (Koordination), der Universität Oldenburg sowie dem NABU Oldenburger Land umgesetzt. Vor dem Hintergrund des Rückgangs bedrohter Arten durch die zunehmende Verinselung von Biotopen in landwirtschaftlich genutzten Räumen einerseits und dem starken Flächendruck auf die landwirtschaftlich genutzten Parzellen andererseits werden neue Wege erarbeitet, um einen Biotopverbund im Offenland zu ermöglichen.
Die Besonderheit des Projektes ist der kooperative Ansatz. Gemeinsam sowie im stetigen Austausch mit den Akteuren aus Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Behörden entwirft das Projektteam modellhaft in den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Oldenburg für mehrere Pilotgebiete Lösungen für einen Grasland-Biotopverbund. Die Pflanzen- und Tiergemeinschaften –im Projekt liegt der Fokus auf den Ansprüchen der drei Zielartengruppen Gefäßpflanzen, Heuschrecken und Tagfalter/Widderchen– im mesophilen Grünland sollen durch den Aufbau eines Biotopverbundes gefördert und ihre Lebensräume in der genutzten Landschaft miteinander vernetzt werden. Derartige Vernetzungselemente können unter anderem schmale Wiesenblühstreifen an Wegrändern und Gräben, Deiche oder Obstwiesen darstellen.
Im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie zur biologischen Vielfalt ist das übergeordnete Ziel des Projektes, den zunehmenden Artenverlust im Grasland/Grünland zu stoppen. Der Erhalt der Biodiversität ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die neben einem gemeinschaftlichen Problemverständnis auch ein gemeinschaftliches Handeln erfordert. Ein wesentliches Ziel des Projektes ist es auch, ein Kooperationsmodell zu entwickeln, aus dem heraus eine zukunftsfähige Zusammenarbeit der Beteiligten erwächst und Handlungsempfehlungen an Flächennutzer und -eigentümer gegeben werden können. Hierzu und um die Bedeutung der biologischen Vielfalt im Grünland auch für die Zukunft stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, wird zum Projektabschluss eine Informationsbroschüre für Landwirte und andere Flächennutzer erstellt, die interessierte Teilnehmer zukünftiger Biotopverbundkonzepte z. B. bei den Themen Flächenaufwertung, Saatgutbeschaffung und Mahdgutverwertung unterstützen und begleiten soll. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt werden ferner verschriftlicht und können so neuen Biotopverbundprojekten Orientierung bei der Erstellung eines Konzeptes liefern.
Am 19. August 2019 wurde das Projekt als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
Projektlaufzeit: Oktober 2017 bis Januar 2021
Außerdem stellt sich das Projekt im Jahresbericht der Landwirtschaftskammer vor:
Projekt Biotopverbund Grasland im Jahresbericht 2019
Weitere Information zum Projekt finden sie außerdem auf der Seite des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen e.V. (Projektleitung) und auf anliegendem Flyer zum DBU-Projekt Biotopverbund Grasland.
Wie lässt sich dem zunehmenden Artenverlust auf Wiesen, Weiden und Wegsäumen entgegenwirken? Nach gut zwei Jahren Laufzeit stellt das Forschungsprojekt, an dem die Landwirtschaftskammer Niedersachsen beteiligt ist, erste Ergebnisse vor. Anmeldungen zur öffentlichen Veranstaltung sind ab sofort möglich.
Anmeldungen sind noch bis 22. Januar 2020 möglich (siehe unten). Vertreter der Presse sind herzlich willkommen!
Das Projekt Biotopverbund Grasland zählt in Deutschland zu den vorbildlichen Projekten, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt verlieh dem Biotopverbund jüngst den Titel „Ausgezeichnetes Projekt“. Biotopverbund Grasland wird vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. koordiniert und gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Universität Oldenburg und dem NABU Oldenburger Land umgesetzt. Gefördert wird es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Das Besondere des Projekts ist, dass die Beteiligten aus Landwirtschaft, Naturschutz und Wissenschaft ihre Perspektiven einbringen und gemeinsam modellhafte Lösungen für einen Grasland-Biotopverbund in den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Oldenburg entwickeln.
Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Vegetationskunde und Naturschutz der Universität Oldenburg untersuchen, wie artenreich die Wiesen und Weiden des Projektgebiets sind. Ziel ist, artenreiche Biotope durch Obstwiesen, Deiche oder schmale Wiesenblühstreifen an Wegrändern, Gräben oder Waldrändern besser zu vernetzen, damit sich Pflanzen und Insekten wie Tagfalter und Heuschrecken ausbreiten können.
Weitere Ergebnisse aus dem Projekt und zukünftige Herausforderungen konkretisieren und diskutieren die Experten auf der Veranstaltung am 6. Februar. Referenten aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Wissenschaft beleuchten das Projekt aus unterschiedlichen Sichten.
Das genaue Programm, alle Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.
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Den ganzen November über können Bürger abstimmen
Gevotet wird auf der Website der UN-Dekade: https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/projekt-des-monats-waehlen/.
Wer die Homepage der UN-Dekade besucht, sieht dort mehrere Projekte, die je nach Anzahl der Stimmen den ersten bis letzten Platz belegen. Im November tritt „Biotopverbund Grasland“ neben anderen ausgewählten Projekten mit dem Ziel an, die meisten Stimmen zu erhalten und damit Projekt des Monats zu werden. Aus allen Monatsprojekten des Jahres wählt eine Fachjury dann einmal im Jahr das Jahresprojekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Dies erhält zusätzlich zur Auszeichnung ein Preisgeld von tausend Euro.
Umweltminister Lies würdigt offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“
Die biologische Vielfalt nimmt weltweit und auch in Deutschland stark ab. Um dem zunehmenden Artenverlust auf Wiesen, Weiden und Wegsäumen entgegenzuwirken, wurde das Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland im Oktober 2017 gestartet. Es läuft bis Januar 2021 und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 250.000 Euro fachlich und finanziell gefördert.
Die Besonderheit des Projektes ist der kooperative Ansatz. Gemeinsam sowie im stetigen Austausch mit den Akteuren aus Landwirtschaft, Naturschutz und Wissenschaft entwirft das Projektteam modellhaft Lösungen für einen Grasland-Biotopverbund in den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Oldenburg. Artenreiche Wiesen und Weiden, die der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten sind, werden durch die Arbeitsgruppe Vegetationskunde und Naturschutz der Universität Oldenburg untersucht und miteinander vernetzt, damit Insekten und Pflanzen sich ausbreiten können. Derartige Vernetzungselemente können Obstwiesen, Deiche oder schmale Wiesenblühstreifen an Wegrändern, Gräben oder Waldrändern darstellen.
Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz ist es Ziel, ein Biotopverbundsystem auf mindestens zehn Prozent der Landesflächen zu entwickeln. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Pilotgebieten sollen dabei helfen, weitere Grasland-Biotopverbundsysteme erfolgreich zu planen und umzusetzen.
Vor rund 100 Gästen aus Wissenschaft, Politik, Naturschutz und Landwirtschaft, die in Wildeshausen über Lösungsansätze einer nachhaltigen Sicherung biologischer Vielfalt diskutierten, sagte Lies: „Die Grünlandregionen Niedersachsens sind im Laufe einer seit Jahrhunderten bewährten, naturnahen Bewirtschaftung durch Weidehaltung entstanden. Diese Kulturlandschaft mit ihren vielfältigen Funktionen für die Erhaltung der Biodiversität der dort beheimateten Pflanzen und Tiere, für den Tourismus und als Wirtschaftsstandort zu bewahren, ist eine besondere Verpflichtung unserer Generation.“
Es gelte daher, auch unter den heutigen Produktionsanforderungen an die Landwirtschaft, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Fortbestand des naturnahen Grünlandes und seiner Artenvielfalt sowie zum Beispiel auch seine Eigenschaft als Speicher von Treibhausgasen langfristig sichern. Weiter sagte der Umweltminister: „Die Kooperation der Landwirte und anderer Akteure der Landschaftspflege mit Naturschutzbehörden und Naturschutzverbänden ist dabei für den Grünlanderhalt und die Vernetzung von Offenland-Lebensräumen von zentraler Bedeutung. Die jetzige Auszeichnung des Projektes Biotopverbund Grasland als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist eine schöne Anerkennung der von allen Beteiligten geleisteten Arbeit, zu der ich Sie nur beglückwünschen kann.“
Über die UN-Dekade: Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltigen Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen. Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind.
Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten widerspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch verschiedene Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme.
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