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Biotopverbund Grasland

Biotopverbund Grasland

Beginn: 16.10.2017 / Ende: 31.03.2021

Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland in Norddeutschland
Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland in NorddeutschlandElisabeth Woesner/NABU

Ausgangslage
Hintergrund dieses Projektes ist der starke Rückgang artenreichen Grünlands und seine zunehmende Verinselung in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen einerseits und der starke Flächendruck auf landwirtschaftliche Flächen andererseits.,

Ziel des Projekts
Mit dem vorliegenden Projekt sollen neue Wege erarbeitet werden, um die notwendige Ausbreitung und Wanderung von Pflanzen- und Tierarten des artenreichen Grünlands (inkl. Magerrasen) und somit den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Lebensgemeinschaften zu ermöglichen.

Projektdurchführung
Da im Grasland eine Bewirtschaftung oder Pflege der Flächen für die Erhaltung des Arteninventars notwendig ist, ist für die Umsetzung eines zielführenden Biotopverbundes eine Zusammenarbeit des Naturschutzes mit den Flächennutzern und Bewirtschaftern unumgänglich. Letztere benötigen außerdem verlässliche Grundlagen, um Planungssicherheit für die zukünftige Nutzung ihrer Flächen zu bekommen.

Kontakt

Nora Kretzschmar
Dipl.-Ing. agr.
Nora Kretzschmar

Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität

nora.kretzschmar~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

29.03.2021

Nach dreieinhalb Jahren Laufzeit endete das Projekt nun mit einer digitalen Abschlussveranstaltung

Artenreiches Grasland in farbenprächtiger Blüte
Artenreiches Grasland in farbenprächtiger Blüte ist nicht nur hübsch anzusehen. Es ist auch unverzichtbarer Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.Elisabeth Woesner / NABU
Ovelgönne - Das vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. koordinierte und gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Universität Oldenburg und dem NABU Oldenburger Land umgesetzte Projekt Biotopverbund Grasland endete nach dreieinhalb Jahren Laufzeit am 24. März 2021 mit einer digitalen Abschlussveranstaltung, an der über 100 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft teilnahmen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage der regionalen Ausgestaltung eines Grasland-Biotopverbunds unter Einbeziehung diverser Institutionen und Akteure.

Die biologische Vielfalt nimmt weltweit und auch in Deutschland stark ab. Um dem zunehmenden Artenverlust auf Wiesen, Weiden und Wegsäumen entgegenzuwirken, wurde das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Forschungsprojekt „Biotopverbund Grasland“ im Oktober 2017 in Nordwestdeutschland gestartet. Das Projekt zählt in Deutschland zu den vorbildlichen Projekten, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt verlieh dem Projekt im August 2019 den Titel „Ausgezeichnetes Projekt“. 
 

Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland in Norddeutschland
Artenreiches Mahdgut wird von einer Spenderfläche im Landkreis Ammerland gewonnen, damit es später auf einer artenärmeren Fläche ausgebracht werden kann.Parastoo Mahdavi/Uni Oldenburg
Nach dreieinhalb Jahren Laufzeit präsentierten Projektleiter Mathias Paech vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen sowie Dr. Parastoo Mahdavi, Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin der Universität Oldenburg, die Ergebnisse des Projekts heute auf einer digitalen Abschlussveranstaltung. „Unsere Ergebnisse im Projekt „Biotopverbund Grasland“ zeigen, dass viele Elemente in der Landschaft Potenzial für die Förderung der Artenvielfalt haben, so z.B. neben extensiv genutzten Grünlandflächen auch Deiche, Wegränder und andere Saumbiotope“, so Dr. Mahdavi. Daher wurde in ausgewählten Pilotgebieten ein Biotopverbundkonzept entwickelt und in Form von Ansaaten, Mahdgutübertragungen und Bewirtschaftungsanpassungen umgesetzt.

Auch außerhalb der Pilotgebiete nahmen zahlreiche, engagierte Akteure an dem Projekt teil, die auf ihren Flächen für mehr Biodiversität sorgen wollen. Der aktuelle Wissensstand des Projektes sowie die erfolgreiche Akteursarbeit zeigen, wie entsprechende Fachkonzepte gemeinsam mit Wissenschaft und Praxis erarbeitet und erfolgreich für Arten- und Naturschutz, Bewirtschafter und letztlich im Sinne einer nachhaltigen Landnutzung auf lokaler Ebene umgesetzt werden können. „Im Projekt „Biotopverbund Grasland“ wurde erneut deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft, dem Naturschutz, der Wissenschaft sowie entsprechenden Verwaltungs- und Verbandsstrukturen ist“, betont Projektleiter Mathias Paech. Die Besonderheit des Projekts ist daher der kooperative Ansatz, sodass die Projektverantwortlichen dies als ersten wichtigen Schritt unter anderem im Rahmen des Niedersächsischen Weges betrachten.

Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland in Norddeutschland
Blühstreifen an Wegrändern fördern die Artenvielfalt. Unser Foto zeigt die Biodiversität fördernde Gestaltung eines Wegeseitenbereiches im vergangenen Frühjahr im Landkreis Ammerland.Parastoo Mahdavi/Uni Oldenburg
Die große landschaftliche Vielfalt Niedersachsens ist zugleich Lebensraum für ca. 40.000 Tier- und Pflanzenarten, die es zu erhalten gilt. „Dazu wollen wir einen Beitrag leisten. Um die Vielfalt der wildlebenden Pflanzen und Tieren zu bewahren, haben wir im Niedersächsischen Weg die Einrichtung eines landesweiten Biotopverbunds fest verankert: Auf 15 Prozent der Landesfläche bzw. zehn Prozent der Offenfläche wollen wir zukünftig dem Erhalt und der Entwicklung bestimmter Lebensräume dauerhaft Raum geben“, sagte Olaf Lies in der abschließenden Podiumsdiskussion mit rund 100 Teilnehmern und sechs Referenten aus den Bereichen Politik, Naturschutz, Wissenschaft und Landwirtschaft. „Das Projekt hat Vorbildcharakter und hebt die besondere Bedeutung von Grünland für die biologische Vielfalt hervor. Es zeigt sich einmal mehr: Wir brauchen die Landwirtschaft als Partner an unserer Seite und müssen sie für ihre Naturschutz-Leistungen auch bezahlen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, der Niedersächsischen Weg ist ein Erfolg und verbessert den Arten- und Naturschutz in Niedersachsen maßgeblich“, so Minister Lies.

Schließlich wurde im Rahmen des offiziell ausgezeichneten Projekts „Biotopverbund Grasland“ auch eine Infobroschüre erarbeitet. Als ein Ergebnis fachlich begleiteter Kooperationsprozesse wurden hierbei wissenschaftlich fundierte und praktisch umsetzbare Handlungsempfehlungen festgehalten, die als Orientierung dienen und Hilfestellung bei dem Aufbau zu entwickelnder Konzepte geben. Die Broschüre sowie alle weiteren Projektinfos sind im Web unter www.gruenlandzentrum.org/projekte/biotopverbund-grasland abrufbar.

 


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24.03.2021

Fristgerecht zum Ende der Projektzeit  erscheint die im Anhang zum Download bereitstehende Broschüre "BIOTOPVERBUND GRASLAND - Ein Netzwerk für mehr Artenvielfalt". Hier wird anschaulich erklärt, wie Artenvielfalt durch Biotopverbunde geschaffen werden kann.

Projektbroschüre Anleitung zur Entwicklung eines Biotopverbunds im Grasland
11.02.2020

Das von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt „Biotopverbund Grasland“ wird von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Kooperation mit dem Grünlandzentrum (Koordination), der Universität Oldenburg sowie dem NABU Oldenburger Land umgesetzt. Vor dem Hintergrund des Rückgangs bedrohter Arten durch die zunehmende Verinselung von Biotopen in landwirtschaftlich genutzten Räumen einerseits und dem starken Flächendruck auf die landwirtschaftlich genutzten Parzellen andererseits werden neue Wege erarbeitet, um einen Biotopverbund im Offenland zu ermöglichen.

Die Besonderheit des Projektes ist der kooperative Ansatz. Gemeinsam sowie im stetigen Austausch mit den Akteuren aus Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Behörden entwirft das Projektteam modellhaft in den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Oldenburg für mehrere Pilotgebiete Lösungen für einen Grasland-Biotopverbund. Die Pflanzen- und Tiergemeinschaften –im Projekt liegt der Fokus auf den Ansprüchen der drei Zielartengruppen Gefäßpflanzen, Heuschrecken und Tagfalter/Widderchen– im mesophilen Grünland sollen durch den Aufbau eines Biotopverbundes gefördert und ihre Lebensräume in der genutzten Landschaft miteinander vernetzt werden. Derartige Vernetzungselemente können unter anderem schmale Wiesenblühstreifen an Wegrändern und Gräben, Deiche oder Obstwiesen darstellen.

Im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie zur biologischen Vielfalt ist das übergeordnete Ziel des Projektes, den zunehmenden Artenverlust im Grasland/Grünland zu stoppen. Der Erhalt der Biodiversität ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die neben einem gemeinschaftlichen Problemverständnis auch ein gemeinschaftliches Handeln erfordert. Ein wesentliches Ziel des Projektes ist es auch, ein Kooperationsmodell zu entwickeln, aus dem heraus eine zukunftsfähige Zusammenarbeit der Beteiligten erwächst und Handlungsempfehlungen an Flächennutzer und -eigentümer gegeben werden können. Hierzu und um die Bedeutung der biologischen Vielfalt im Grünland auch für die Zukunft stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, wird zum Projektabschluss eine Informationsbroschüre für Landwirte und andere Flächennutzer erstellt, die interessierte Teilnehmer zukünftiger Biotopverbundkonzepte z. B. bei den Themen Flächenaufwertung, Saatgutbeschaffung und Mahdgutverwertung unterstützen und begleiten soll. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt werden ferner verschriftlicht und können so neuen Biotopverbundprojekten Orientierung bei der Erstellung eines Konzeptes liefern.

Am 19. August 2019 wurde das Projekt als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Projektlaufzeit: Oktober 2017 bis Januar 2021


DBU Logo
Förderlogo Deutsche Bundesstiftung UmweltDeutsche Bundesstiftung Umwelt
 
Vielfalt-Baum
Der „Vielfalt-Baum“ gehört mit dem Titel „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ zu der Prämierung von „Biotopverbund Grasland“.Mathias Paech / Grünlandzentrum
 
Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland in Norddeutschland
Wiesenblühstreifen an Wegrändern vernetzen artenreiche Grünland-Lebensräume. Das Foto zeigt die Ansaat mit einer artenreichen Regiosaatgut-Mischung in einem Wegeseitenbereich im Landkreis AmmerlandParastoo Mahdavi/Uni Oldenburg

 


Außerdem stellt sich das Projekt im Jahresbericht der Landwirtschaftskammer vor:  
Projekt Biotopverbund Grasland im Jahresbericht 2019
 

Weitere Information zum Projekt finden sie außerdem auf der Seite des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen e.V. (Projektleitung) und auf anliegendem Flyer zum DBU-Projekt Biotopverbund Grasland.

 

Flyer DBU-Projekt Biotopverbund Grasland
17.01.2020

Wie lässt sich dem zunehmenden Artenverlust auf Wiesen, Weiden und Wegsäumen entgegenwirken? Nach gut zwei Jahren Laufzeit stellt das Forschungsprojekt, an dem die Landwirtschaftskammer Niedersachsen beteiligt ist, erste Ergebnisse vor. Anmeldungen zur öffentlichen Veranstaltung sind ab sofort möglich.

Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland in Norddeutschland
Artenreiches Grasland in farbenprächtiger BlüteElisabeth Woesner/NABU
Oldenburg - Die biologische Vielfalt nimmt weltweit und auch in Deutschland stark ab. Um dem zunehmenden Artenverlust auf Wiesen, Weiden und Wegsäumen entgegenzuwirken, wurde unter der Beteiligung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen das Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland in Norddeutschland gestartet. Nach gut zwei Jahren Laufzeit präsentieren die Projektteilnehmer nun erste Ergebnisse. Die Veranstaltung ist öffentlich und findet am Donnerstag, 6. Februar 2020, von 10 bis 16 Uhr im Bibliothekssaal der Universität Oldenburg, Uhlhornsweg 49-55, Campus Haarentor, statt.

Anmeldungen sind noch bis 22. Januar 2020 möglich (siehe unten). Vertreter der Presse sind herzlich willkommen!

Das Projekt Biotopverbund Grasland zählt in Deutschland zu den vorbildlichen Projekten, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt verlieh dem Biotopverbund jüngst den Titel „Ausgezeichnetes Projekt“. Biotopverbund Grasland wird vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. koordiniert und gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Universität Oldenburg und dem NABU Oldenburger Land umgesetzt. Gefördert wird es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Das Besondere des Projekts ist, dass die Beteiligten aus Landwirtschaft, Naturschutz und Wissenschaft ihre Perspektiven einbringen und gemeinsam modellhafte Lösungen für einen Grasland-Biotopverbund in den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Oldenburg entwickeln.

Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Vegetationskunde und Naturschutz der Universität Oldenburg untersuchen, wie artenreich die Wiesen und Weiden des Projektgebiets sind. Ziel ist, artenreiche Biotope durch Obstwiesen, Deiche oder schmale Wiesenblühstreifen an Wegrändern, Gräben oder Waldrändern besser zu vernetzen, damit sich Pflanzen und Insekten wie Tagfalter und Heuschrecken ausbreiten können.

Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland in Norddeutschland
Artenreiches Mahdgut wird von einer Spenderfläche im Landkreis Ammerland gewonnen.Parastoo Mahdavi/Uni Oldenburg
„Einige Vorhaben für mehr Naturschutz wurden bereits konkret verwirklicht“, sagt Projektleiter Mathias Paech vom Grünlandzentrum. So wurden beispielsweise Blühstreifen an Wegrändern angelegt. Und auch Übertragungen von Mahdgut fanden auf ausgewählten Wiesen und Weiden in den Landkreisen Oldenburg und Ammerland statt. „Das bedeutet, dass wir artenreiches Mahdgut mit dem Häcksler von einer Spenderfläche geborgen und dieses dann auf einer naheliegenden artenärmeren Grünlandfläche ausgebracht haben“, erläutert Paech.

Weitere Ergebnisse aus dem Projekt und zukünftige Herausforderungen konkretisieren und diskutieren die Experten auf der Veranstaltung am 6. Februar. Referenten aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Wissenschaft beleuchten das Projekt aus unterschiedlichen Sichten.

Das genaue Programm, alle Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.


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04.11.2019

Den ganzen November über können Bürger abstimmen

Symbolische Übergabe des Vielfalt-Baumes der UN-Dekade Biologische Vielfalt
Symbolische Übergabe des Vielfalt-Baumes der UN-Dekade Biologische VielfaltGrünlandzentrum
Ovelgönne/Niedersachsen - „Biotopverbund Grasland“ trägt für die kommenden zwei Jahre nicht nur den Titel „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“. Das Verbundprojekt von Grünlandzentrum, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Universität Oldenburg und Nabu Oldenburger Land geht seit dem 1. November auch ins Rennen, um UN-Dekade-Projekt des Monats zu werden. Abgestimmt wird über die Homepage der UN-Dekade, jede Stimme zählt. Die Verantwortlichen von „Biotopverbund Grasland“ hoffen auf viele Stimmen.

Gevotet wird auf der Website der UN-Dekade: https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/projekt-des-monats-waehlen/.

Wer die Homepage der UN-Dekade besucht, sieht dort mehrere Projekte, die je nach Anzahl der Stimmen den ersten bis letzten Platz belegen. Im November tritt „Biotopverbund Grasland“ neben anderen ausgewählten Projekten mit dem Ziel an, die meisten Stimmen zu erhalten und damit Projekt des Monats zu werden. Aus allen Monatsprojekten des Jahres wählt eine Fachjury dann einmal im Jahr das Jahresprojekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Dies erhält zusätzlich zur Auszeichnung ein Preisgeld von tausend Euro. 

20.08.2019

Umweltminister Lies würdigt offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“

Artenreiches Grasland in farbenprächtiger Blüte
Artenreiches Grasland in farbenprächtiger Blüte Blüte ist nicht nur hübsch anzusehen. Es ist auch unverzichtbarer Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Elisabeth Woesner / NABU
Wildeshausen – Das vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. koordinierte und gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Universität Oldenburg und dem NABU Oldenburger Land umgesetzte Projekt „Biotopverbund Grasland“ wurde heute als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die feierliche Würdigung nahm Umweltminister Olaf Lies im Rahmen des vom Grünlandzentrum veranstalteten Fachforums Biodiversität in Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) vor. Damit zählt der „Biotopverbund Grasland“ zu den vorbildlichen Projekten, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen. 

Die biologische Vielfalt nimmt weltweit und auch in Deutschland stark ab. Um dem zunehmenden Artenverlust auf Wiesen, Weiden und Wegsäumen entgegenzuwirken, wurde das Forschungsprojekt Biotopverbund Grasland im Oktober 2017 gestartet. Es läuft bis Januar 2021 und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 250.000 Euro fachlich und finanziell gefördert. 

Die Besonderheit des Projektes ist der kooperative Ansatz. Gemeinsam sowie im stetigen Austausch mit den Akteuren aus Landwirtschaft, Naturschutz und Wissenschaft entwirft das Projektteam modellhaft Lösungen für einen Grasland-Biotopverbund in den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Oldenburg. Artenreiche Wiesen und Weiden, die der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten sind, werden durch die Arbeitsgruppe Vegetationskunde und Naturschutz der Universität Oldenburg untersucht und miteinander vernetzt, damit Insekten und Pflanzen sich ausbreiten können. Derartige Vernetzungselemente können Obstwiesen, Deiche oder schmale Wiesenblühstreifen an Wegrändern, Gräben oder Waldrändern darstellen. 

Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz ist es Ziel, ein Biotopverbundsystem auf mindestens zehn Prozent der Landesflächen zu entwickeln. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Pilotgebieten sollen dabei helfen, weitere Grasland-Biotopverbundsysteme erfolgreich zu planen und umzusetzen. 

Vielfalt-Baum
Ein sogenannter „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt steht, gehört neben dem Titel „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ zu den Prämierungen von Biotopverbund Grasland.Mathias Paech / Grünlandzentrum
Die Fachjury der UN-Dekade zeigte sich von dem Projekt beeindruckt und wählte Biotopverbund Grasland aus, ab dem Tag der Auszeichnung zwei Jahre lang den Titel „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ zu tragen. Urkunde, Auszeichnungsschild und einen sogenannten „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt steht, übergab Umweltminister Olaf Lies während des Fachforums Biodiversität an Projektleiter Mathias Paech vom Grünlandzentrum. 

Vor rund 100 Gästen aus Wissenschaft, Politik, Naturschutz und Landwirtschaft, die in Wildeshausen über Lösungsansätze einer nachhaltigen Sicherung biologischer Vielfalt diskutierten, sagte Lies: „Die Grünlandregionen Niedersachsens sind im Laufe einer seit Jahrhunderten bewährten, naturnahen Bewirtschaftung durch Weidehaltung entstanden. Diese Kulturlandschaft mit ihren vielfältigen Funktionen für die Erhaltung der Biodiversität der dort beheimateten Pflanzen und Tiere, für den Tourismus und als Wirtschaftsstandort zu bewahren, ist eine besondere Verpflichtung unserer Generation.“ 

Es gelte daher, auch unter den heutigen Produktionsanforderungen an die Landwirtschaft, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Fortbestand des naturnahen Grünlandes und seiner Artenvielfalt sowie zum Beispiel auch seine Eigenschaft als Speicher von Treibhausgasen langfristig sichern. Weiter sagte der Umweltminister: „Die Kooperation der Landwirte und anderer Akteure der Landschaftspflege mit Naturschutzbehörden und Naturschutzverbänden ist dabei für den Grünlanderhalt und die Vernetzung von Offenland-Lebensräumen von zentraler Bedeutung. Die jetzige Auszeichnung des Projektes Biotopverbund Grasland als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist eine schöne Anerkennung der von allen Beteiligten geleisteten Arbeit, zu der ich Sie nur beglückwünschen kann.“ 

Über die UN-Dekade: Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltigen Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen. Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind. 

Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten widerspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch verschiedene Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme. 
 


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