
Alina Kathrin Lückemann
Beraterin Geflügelhaltung
Ausgangslage
Seit der Abschaffung der Käfighaltung in Deutschland 2010 werden viele Legehennen in alternativen Haltungsformen mit Freilandzugang gehalten. In Niedersachsen leben ca. 23 % der Legehennen in konventioneller Freilandhaltung und ca. 16 % in ökologischer Haltung. Besonders in diesen Haltungen ist zu beobachten, dass der Darmparasitendruck im Bestand zunehmend ansteigt, da sich Wurmeier im Auslauf anreichern und es nur eingeschränkte Biosicherheitsmaßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung gibt. Ein Befall mit Würmern (sog. Gastrointestinale Helminthen) kann, je nach Befallsstärke, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei den Legehennen führen.
Ziel des Projekts
Die effiziente Wurmbekämpfung bei Legehennen stellt viele Freilandbetriebe und insbesondere ökologisch wirtschaftende Betriebe vor große Herausforderungen, der es mit einer strategischen Planung, gezielten Maßnahmen und anschließender Erfolgskontrolle zu begegnen gilt. Ziel ist es sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftenden Tierhalter/-innen in ganz Deutschland eine Webanwendung zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe die Halter/-innen ihren eigenen Betrieb hinsichtlich des Risikos einer Wurminfektion einordnen können. Die Sicherheitsschwächen werden betriebsindividuell aufgezeigt und Optimierungsmaßnahmen werden vorgeschlagen.
Projektdurchführung
Das Projekt „WURM-Frei“ beschäftigt sich mit alternativen Maßnahmen zur Reduzierung des Wurmbefalls in Legehennenbeständen mit Freilandzugang. Über die Projektlaufzeit von 3 Jahren werden 50 Herden für je einen Produktionsdurchgang begleitet. Durch die kontinuierliche Erfassung von Managementmaßnahmen und der regelmäßigen Kontrolle der Parasitenbelastung (via Kotproben-Untersuchungen) sollen Rückschlüsse auf die Effektivität verschiedener betriebsindividueller Maßnahmen getroffen werden. Die teilnehmenden Betriebe erhalten im Projekt regelmäßig die Ergebnisse der Kotuntersuchungen, anonymisierte Vergleiche zu weiteren Betrieben und Gelegenheit zum Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
Abschließend wird mit Hilfe der in der Praxisphase gewonnenen Erkenntnisse eine Web-Anwendung entwickelt.
Beraterin Geflügelhaltung
Koordination Weiterentwicklung der Tierhaltung
Mit Hilfe einer Web-Anwendung das Risiko von Wurminfektionen im eigenen Betrieb besser einschätzen zu können, ist das Ziel des EIP-Projekts WURM-Frei, das von Alina Kathrin Lückemann, LWK-Beraterin Geflügelhaltung, vorgestellt wurde. Die Endoparasiten verringern die Leistung infizierter Tiere, verzögern das Wachstum und können zum Tod der Hennen führen. Die Wurmeier werden mit dem Kot ausgeschieden und von anderen Tieren wieder aufgepickt. Betroffen sind vor allem Legehennen in Freilandhaltung oder ökologischer Haltung, da hier die Biosicherheitsmaßnahmen eingeschränkt sind. Das Projekt will den Status quo erfassen und sucht hierfür noch teilnehmende Betriebe.