Wir bieten Lösungen - regional & praxisnah!

MODEMA

Verbundvorhaben: Aufbau eines bundesweiten Modell- und Demonstrationsnetzwerks für Agroforstwirtschaft in Deutschland;Teilvorhaben 3: Koordination der Modellregion Nord-West und pflanzenbauliche Datenerfassung.

Beginn: 01.06.2024 / Ende: 31.05.2027

Agroforstsystem mit Pappeln und Getreide
Die Agroforstwirtschaft in der Fläche umzusetzen, ist ein großangelegtes gemeinsames Bestreben aus Praxis, Wissenschaft und Verwaltung.Agroforst Lignovis GmbH

Ausgangslage
Agroforstsysteme gelten als multifunktionaler Lösungsansatz, den vielfältigen und in ihrer Intensität wachsenden, gegensätzlichen Anforderungen an unsere Landbewirtschaftung (Klimaschutz, Biodiversität, Ernährungssicherung), zu begegnen. Sie zielen durch die Integration von Nutzgehölzen auf landwirtschaftlicher Fläche darauf ab, die Produktion und Einkommenssituation zu diversifizieren, Nützlingslebensraum bereit zu stellen sowie Bodenschutz und Klimaresilienz zu fördern und damit insgesamt die Agrarsysteme zukunftsfähig zu gestalten. Um eine möglichst große Ausdehnung der agroforstwirtschaftlich bewirtschafteten Fläche zu ermöglichen, fehlt es neben adäquaten finanziellen Fördermaßnahmen an objektiven Fakten und allgemeingültigen und praxisreifen Konzepten. 

Ziel des Projektes
Ziel des Vorhabens ist der bundesweite Aufbau dreier Modellregionen (Süd, Ost, Nord-West) mit neu angelegten und bestehenden Agroforstsystemen. Die Flächen repräsentieren dabei die große Vielfalt an Agroforsttypen mit diversen Baumarten für die stoffliche oder energetische Nutzung oder die Gewinnung von Nahrungsmitteln. Weiterhin werden in den Modellregionen über mehrjährige Untersuchungen zu den Auswirkungen der Gehölze auf den Pflanzenbau, die Ökonomie und die Agrarökologie Daten und Erfahrungen gesammelt, um praxistaugliche Empfehlungen und Konzepte ableiten zu können.

Projektdurchführung
Die LWK koordiniert sämtliche Projekttätigkeiten in der Modellregion Nord-West. Zur systematischen Abschätzung und Einordnung der Effekte von Gehölzstreifen auf die landwirtschaftliche Komponente werden 10 Modellbetriebe durch die Regional-Koordination intensiv pflanzenbaulich begleitet. Die Untersuchungen im Feldbau beinhalten ein Monitoring der Bestandsentwicklung und -gesundheit sowie die Erfassung grundlegender Ertragsparameter. Darüber hinaus wird der Arbeitszeitbedarf für Anlage, Pflege und Kulturführung der Gehölzstreifen erfasst. Weiterhin koordiniert die LWK die Begleituntersuchungen der assoziierten Wissenschaftspartner in der Modellregion Nord-West und organisiert jährlich drei Feldtage auf den Projektbetrieben. 

Kontakt

Nora Kretzschmar
Dipl.-Ing. agr.
Nora Kretzschmar

Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität

nora.kretzschmar~lwk-niedersachsen.de

Vinzenz Spengler

Vinzenz Spengler

Projektkoordination MODEMA (FNR) MuD-Netzwerk für Agroforstwirtschaft

vinzenz.spengler~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

09.04.2025

Der erste MODEMA-Feldtag in Niedersachsen widmete sich der Bedeutung eines passenden Pflegeschnittes im Agroforstsystem. Insbesondere in Wertholzsystemen (bspw. Walnuss oder Edelkastanie mit dem Ziel einer Furnierholzerzeugung) liegen die Planungs- und Nutzungshorizonte teilweise Jahrzehnte in der Zukunft. Damit das gewünschte Nutzungsziel auch erreicht werden kann sind die frühen Pflegeschnitte in den ersten Jahren des Jungbaumes von essenzieller Bedeutung. Sonst droht im schlechtesten Falle aus dem gewünschten Wertholz deutlich weniger wertiges Brennholz zu werden. Weiterhin entscheiden Schnittmaßnahmen mittel- und langfristig über die Höhe und Gestalt der Baumkrone und tragen damit maßgeblich zur Intensität des Schattenwurfes auf die landwirtschaftliche Komponente im Agroforst bei. 

Feldtag Gehölzschnitt im Agroforst
Demonstration der ersten PflegeschnitteVinzenz Spengler
Um der Komplexität eines guten Gehölzschnittes gerecht zu werden, fanden Mitte Februar 2025 zwei separate Veranstaltungen zu dieser Thematik statt. Zunächst wurde über ein Online-Abendseminar mit gut 60 Teilnehmenden die relevanten theoretischen Aspekte erläutert und diskutiert. Eine Woche später fand die daran anknüpfende Praxisübung auf der Agroforstfläche des Projektbetriebes Willeke statt. Hier erhielten die rund 25 Teilnehmenden die Möglichkeit, an den im Herbst 2022 vom Betriebsleiter Christoph Willeke gepflanzten Wertholzbäumen (verschiedene Arten) auf seiner ca. 7 ha großen Agroforstfläche nördlich von Goslar, die ersten Pflegeschnitte praktisch zu üben (s. Abb. 1) und somit die Theorie zu festigen.

Die Veranstaltungen wurden fachlich über die „Obstbaumschnittschule“ von den Referenten Michael Grolm und Hendrik Wulff gestaltet. Am Ende des Feldtages erhielten die Teilnehmenden ein Manuskript zum Thema, um auch zukünftig sicher auf den eigenen Flächen die gelernten Schnittmaßnahmen anwenden zu können.  
 

09.12.2024

Das erste Projekttreffen der teilnehmenden Landwirte aus Niedersachsen und weiterer, an Agroforstpflanzungen interessierter Betriebe, fand am 21. November 2024 auf dem Hof der Familie Meinecke im Landkreis Gifhorn statt. 

Inhaltlich stand neben der Vernetzung aller Projektbetriebe, in erster Linie das Thema „Neupflanzung eines Agroforstsystems“ im Fokus. Ken Dormann von der Lignovis GmbH gab einen Rundumschlag zu allen relevanten Aspekten, welche den Planungsprozess, speziell in Bezug für die Anlage eines Pappel-Agroforstsystems, ausmachen. Die Bandbreite der Fragestellungen ähnelt sich (je nach Zielsetzung des Agroforstsystems) dem gewohnten Ackerbau. Von der passenden Sortenwahl, über eine an die Schlaggeometrie angepasste Pflanzarbeit, bis hin zur passenden Vermarktung der Gehölze entscheidet eine gute Planungsleistung über Erfolg und Misserfolg.

Planungsskizze Pappel-Agroforst
Planungsskizze Pappel-AgroforstLignovis GmbH
Im Anschluss wurden die theoretischen Aspekte am konkreten Beispiel der Planungsskizze, der neu zu pflanzenden Agroforstfläche des gastgebenden Betriebsleiters Lars Meinecke verdeutlicht  Hierbei handelt es sich um ein praktikables Pappel-Alley-Cropping-System, angepasst an die Arbeitsbreiten der betriebseigenen Bodenbearbeitungs- sowie Beregnungstechnik.
 

24.10.2024

Am 22. Oktober nahmen ca. 100 Interessierte an der Auftaktveranstaltung zum Projekt MODEMA in Weimar statt. Informationen zur Veranstaltung finden Sie in der angehängten Pressemitteilung der DeFAF.

Pressemitteilung der DeFAF zur Auftaktveranstaltung des Agroforstprojektes MODEMA
07.10.2024

Das Projekt MODEMA will die Auswirkungen von Agroforst auf Pflanzenbau, Ökonomie und Biodiversität untersuchen und sucht dafür noch Betriebe, die am Projekt teilnehmen wollen.

Logo des Projektes MODEMA
Logo des Projektes MODEMADeutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V.
Niedersachsen – Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) sucht im Zuge des Projekts Modell- und Demonstrationsvorhaben Agroforst (MODEMA) nach Betrieben, die bereits Agroforst betreiben oder Agroforst etablieren wollen. Die LWK betreut im Rahmen des Projektes eine von drei Modellregionen in Deutschland und führt eigene pflanzenbauliche Untersuchungen durch. Die Gesamtprojektkoordination obliegt dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V.

In Agroforstsystemen werden Acker- und Grünlandflächen mit Gehölzen kombiniert. Dieser Landnutzungsansatz ist gleichzeitig traditionell und doch modern, da hier Aspekte wie Klimaresilienz, Erosions- und Wasserschutz, Biodiversitätserhalt und Einkommensstabilität vereint werden sollen.

Das Projekt ist im Juni bundesweit gestartet. Bis Ende des Jahres sollen teilnehmende Betriebe mit Sitz in Niedersachsen gefunden werden. Ziel des Projekts ist die objektive Bewertung der Gehölzauswirkungen auf den Pflanzenbau, die Ökonomie und die Biodiversität sowie die Ausdehnung der bundesweiten Agrarfläche mit solchen Systemen.

Getreide
Grünland- und Ackerflächen mit Gehölzen sollen im Projekt MODEMA untersucht werden. Christian Böhm / Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V.
Von Interesse für das Projekt sind sowohl bestehende Agroforstsysteme als auch die Neuanlage von Gehölzstreifen. Im Falle einer Neuanlage sollte mindestens 1 Hektar Gehölzfläche pro Betrieb entstehen. Dabei spielt die Wahl der Gehölzart (bspw. Pappel, Kirsche, Nuss) und die geplante Nutzungsform (Energieholz-/Wertholzerzeugung) zunächst keine Rolle.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stellt im Rahmen der Projektfinanzierung für die Neuanlage eines Agroforstsystems zwischen 4500 und 9000 Euro pro Hektar Gehölzfläche (abhängig von der entstehenden Gesamtfläche) zur Verfügung. Dazu kommen jeweils auf drei Jahre 1175 Euro pro Jahr und Hektar Gehölzfläche für Pflegemaßnahmen und 1000 Euro jährlich als pauschale Aufwandsentschädigung.

Bei Rückfragen und Interesse steht Vinzenz Spengler für Detailfragen und Hintergrundinformationen zur Verfügung.

E-Mail:             vinzenz.spengler@lwk-niedersachsen.de

Tel.:                 0511 3665 1339

 


Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen